Leser-Test: Garmin Edge 810

Garmin Edge 810 Leser-Test von Peter K.

Inhaltsverzeichnis

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen.

Meine ersten Erfahrungen mit einem GPS-Gerät liegen 12 Jahre zurück. Damals ein GPS 60 von Garmin welches ich rein zum Geocaching verwendet habe. Nun soll ein neues Gerät her, welches diesmal ausschließlich für Fahrradtouren geeignet sein soll.

Auf Informationssuche nach einem solchen Gerät bin ich auf der Seite von pocketnavigation.de geraten und dort auch über die Möglichkeit von Leihgeräten gestolpert. Bevor ich mir also ein entsprechend teures Gerät kaufe habe ich die Gelegenheit genutzt ein Garmin Edge 810 zu testen. Am Montag die entsprechenden Unterlagen gefaxt und am Samstag wurde das Gerät bereits an der Haustür übergeben.

Erster Eindruck
Das Gerät liegt gut in der Hand, hat ein sehr geringes Gewicht und auch die richtige Größe für ein Fahrrad Navi. Es sieht sehr spacig aus und ich freue mich schon es am Fahrrad zu sehen.

Die Sichtung des Zubehörs hat mich positiv Überrascht. Von Kabel und Ladegerät über verschiedene Fahrradhalterungen, ein Trittfrequenzmesser und sogar ein Brustgurt. Den Trittfrequenzmesser und den Brustgurt habe ich nicht erwartet und sind mir auch zu viel des Guten, weshalb ich diese Möglichkeiten weder genutzt noch getestet habe. Auch um für längere Touren nicht unnötig Batterie zu verbrauchen.

Beim ersten Einschalten in einem schlecht beleuchteten Raum war das Ablesen des Displays sehr mühselig, nach dem Einschalten der Beleuchtung am Gerät war es dann perfekt. Aber wird es für draußen ausreichen ? Dann wurde ich von Informationen und Fragen nur so überschüttet: Geschlecht, Größe, Gewicht…verschiedene Fahrräder können konfiguriert werden….Welche Maßeinheit muss ich wählen, Metrisch ? Ich fühlte mich leicht überfordert, aber zum Glück war das nur beim Ersten Einschalten erforderlich.

Mit Hinblick auf diesen Erfahrungsbericht, den ich zu liefern hatte habe ich mir dann zunächst meine Ziele an dieses Gerät notiert. Dies sind:

1) Das Gerät muss die wichtigsten Anzeigen eines Tachos (Geschwindigkeit, durchschnittliche Geschwindigkeit, Zeit, km etc) beim Fahren übersichtlich anzeigen. Am besten individuell einstellbar, dass konnte das GPS60 ja auch bereits.

2) Mit möglichst wenig Handgriffen sollte zwischen Navigation und Fahrradcomputer gewechselt  werden können.
3) Routen von bis zu 200km sollen möglich sein.
4) Der Akku muss entsprechend lange halten.
5) Eine Trackaufzeichnung ist ja eh Standard.

Wie ich später merkte ist das Edge 810 mit meinen Ansprüchen leicht unterfordert….

Die Konfiguration
Die Konfiguration verschiedenster Ansichten des Fahrradcomputers und diese auf persönliche Vorlieben einzurichten (dies ähnelte sogar noch dem GPS60) ist sehr einfach. Einzig die vielen Möglichkeiten/Features erschlagen einen. Ideal empfinde ich auch die Möglichkeit mehrere Ansichten zu aktivieren, zwischen denen man während der Fahrt problemlos hin und her schalten kann.

Meine erste Routenplanung
Da ich keine Lust hatte irgendwelche spezielle Software auf meinen nicht vorhandenen Windows  Rechner (ich nutze selber Ubuntu) zu installieren, muss das Edge 810 quasi als USB-Stick funktionieren. Das tat es auch ! Ubuntu hat das Garmingerät sofort erkannt und die Ordnerstruktur freigegeben.  Tipps unter http://ridewithgps.com/edge_810 waren dienlich, da die geplante Route in einen speziellen Ordner (Garmin/NewFiles und eben nicht unter Garmin/Routen) gespeichert werden müssen. Auch das Runterladen von Tracks auf den PC ist problemlos. Das von Garmin spezifische Format kann dann mit Hilfe eines Konverterprogrammes (z.B. www.gpsies.de) in jegliche Format konvertiert werden und dann z.B. in google-Earth verwendet werden.

Meine erste Tour…
…dauerte 3,5 Stunden und am Ende der Tour war der Akku laut Anzeige noch zu 86% gefüllt.  Das hat mich positiv überrascht. Das Display war zu jederzeit bei Sonne und auch Schatten gut ablesbar (stromsparend ohne Beleuchtung). Ein Wechsel zwischen Navi und dem herkömmlichen Fahrradcomputer ist mit einem Fingerstrich möglich. Da ein paar Hundert Meter vor der nächsten Abbiegung automatisch auf die Kartenansicht
umgeschaltet wird, die Abbiegesituation dargestellt und anschließend wieder automatisch auf den Fahrradtacho zurückgeschaltet wird, bräuchte man eigentlich während der Fahrt das Gerät gar nicht bedienen. Ich bin einfach nur geradelt und konnte mich zu 100% auf die Navigation verlassen. Das war Klasse !

Ein wenig gewöhnungsbedürftig empfand ich, dass man nach dem Starten der Navigation noch zusätzlich den Startknopf für den Fahrradcomputer drücken muss, ansonsten wird die Zeitmessung nicht gestartet. Und bei der Ankunft muss natürlich auch wieder Stopp gedrückt werden. Ich habe jedes mal beides vergessen.

Die zweite und dritte Tour…
…jeweils ca. 100km, habe ich ebenfalls am Computer geplant. Anbei sei bemerkt, dass die Route jeweils in 2 Teile gesplittet werden musste, da diese in einer  Datei vom Gerät nicht angenommen wurde. Im Gegensatz zu meiner ersten Tour, die das Gerät mit Bravur gemeistert hat, bin ich weitere nicht alleine gefahren. Das war dann auch das Problem, da wir uns jedes mal kurzentschlossen für irgendwelche Abkürzungen/Wegänderungen entschieden haben. Das Navi merkt dann auch schnell, dass man von der Route abgewichen ist, aber während der Fahrt ist es sehr schwierig dann eine neue Route berechnen zu lassen. Dafür Anzuhalten war nicht eingeplant 😉 Den Wiedereinstieg beim Rückkehr auf die Route hat das Gerät nie gefunden. Dafür wurde ich dann auch von meinen Radkollegen ein wenig belächelt.

Später habe ich in der Bedienungsanleitung gelesen, das eine automatische Neuberechnung der Route möglich ist. Diese Option hatte ich offensichtlich nicht aktiviert.

Fazit:
Dieser Fahrradcomputer ist eine tolle Sache, hat seine 10 Stunden am Stück durchgehalten. Die  Anzeigen und Statistik und Auswertungen sind 1a. Auch die Navigation funktioniert hervorragend, zumindest, wenn man auf dem Rechten Wege bleibt 😉 Wenn man so ein Gerät sein eigen nennen kann und den Umgang dann auch tiefgehend verstanden hat, sind aufgetretene Navigationsprobleme wohl eher ein Kinderspiel. Mir ist allerdings bewusst geworden, dass bei unbekanntem Terrain eine Papierkarte unabdingbar
ist. Ob ich die Navigation wirklich benötige oder ein reiner GPS Radcomputer (z.B. Edge 500 – ohne Navi) nicht doch ausreichend / sinnvoller ist werde ich mir überlegen müssen.

(Stand 24.06.2014)

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