Mit einer Idee für ein neues Navigationssystem hat Hartmut Runge vom Earth Observation Center (EOC) des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) den Wettbewerb Copernicus Masters 2013 gewonnen. Seine Idee, eine hochpräzise Navigation auf der Basis von Landmarken zu verwirklichen, fand auch bei der BMW Connected Drive Challenge Anklang, wo Runge ebenfalls den ersten Platz belegte.
Für die genaue Positionsbestimmung im Zentimeterbereich nutzt das vorgeschlagene Verfahren Landmarken, deren genaue Koordinaten bereits bekannt sind. Dafür eigenen sich beispielsweise Straßenlaternen, Pfosten von Leitplanken, Brückengeländer oder Gebäudekanten. Deren genaue Positiondaten sollen mit Hilfe von hochauflösenden Radardaten gewonnen werden, wie sie die Satelliten TerraSAR-X oder Sentinel-1 liefern. Aus der deutschen Satellitenmission TanDEM-X können zudem hochauflösende 3D-Daten der gesamten Erdoberfläche gezogen werden, womit das Verfahren weltweit genutzt werden könnte.
Im Fahrzeug selbst werden für die Anwendung des Verfahrens verschiedene Bordsensoren benötigt, wie sie heute schon häufig in Fahrzeugen verbaut sind. Durch Triangulation und ein spezielles Korrekturverfahren lässt sich dann die genaue Position und Bewegung des Fahrzeugs auf wenige Zentimeter genau berechnen.
Bis zur Marktreife des Systems wird es jedoch wohl noch eine Weile dauern. Als weiteres Einsatzgebiet des Verfahrens wäre auch die Luft- und Seefahrt denkbar.