Als optimale Lösung für das mobile Bezahlen per Smartphone gilt bislang die Nahfeldkommunikation NFC. Das Apple den weit verbreiteten Standard auch mit seinen neuen Smartphones nicht unterstützt wurde bereits häufig kritisiert. Laut dem eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft wird dabei aber außer Acht gelassen, dass der iPhone Hersteller mit Bluetooth Low Energy (BLE) ein womöglich wesentlich besseres Feature integriert hat.
BLE und NFC sind zwei konkurrierende Standards, die beide Grundlagen für Nahfeldaktionen wie das Bezahlen per Handy oder die Indoor-Navigation bieten. Während sich NFC in den letzten Jahren vermehrt durchgesetzt hat könnten BLE nach Meinung von eco-Chef Harald A. Summa zum „NFC-Killer“ werden. „BLE bietet aus heutiger Sicht mehr Potenzial für die sogenannte Micro Location als NFC.“ sagt Summa. Als Argument führt er an, dass BLE bis zu einer Reichweite von 10 Metern arbeitet, NFC funktioniert hingegen bestenfalls mit einem maximalen Abstand von 20 Zentimetern. Somit könnten Kunden mit BLE in einem weitaus größeren Radius im Kaufhaus ihre Waren bezahlen, während sie mit NFC ganz nah an die Kasse heran müsste, was zu einer Warteschlange führen könnte. Außerdem sei BLE wesentlich kostengünstiger: Um beispielsweise ein mittelgroßes Kaufhaus mit NFC auszustatten, würden Kosten von rund 100.000 EUR anfallen, die Ausstattung mit BLE kostet im gleichen Umfang etwa 5.000 EUR.
„Einiges spricht dafür, dass sich NFC als Irrweg entpuppt und sich BLE als Standard für die Nahfeldkommunikation herauskristallisiert„, analysiert eco-Geschäftsführer Harald A. Summa.
Und was ist dann mit der Sicherheit? Signale, die weiter als 20 Zentimeter reichen, können sehr leicht gehackt werden. Man sollte BLE benutzen, die Reichweite aber deutlich senken, sonst ist das Geplärre wieder groß, wenn Daten abhanden kommen.