Garmin Zumo 350LM im Test

Display

Kartenumfang

Doch zurück zum Gerät selbst. Das ist nahezu baugleich mit dem zumo 340LM CE und unterscheidet sich von diesem vor allem im Umfang der mitgelieferten Karten (damit auch von der Größe des internen Speichers). „CE“ steht nämlich für „Central Europe“, d.h. dem zumo 340 fehlen – vereinfacht gesagt – die Karten von Großbritannien und Irland sowie von Nord- und Südosteuropa. Wobei – abgesehen von Griechenland – von der Kartenabdeckung in Südosteuropa auch nicht zu viel erwartet werden darf. Meist sind da derzeit nur die Hauptstraßen enthalten (bei Großstädten manchmal auch das gesamte Straßennetz). Die Abdeckung erweitert sich allerdings laufend, sodass mit den kostenlosen Kartenupdates auch hier mehr Straßen enthalten sein werden.

Lifetime Maps

Die Buchstabenkombination „LM“ steht übrigens für „Lifetime Maps“, d.h. Garmin bietet damit lebenslange Karten-Updates (bis zu viermal jährlich) auch ohne additiv zu buchenden Service („nümaps Lifetime“) an. Mit veralteten Karten navigiert es sich schließlich nicht sonderlich gut. Neben neuen Straßen gibt es doch auch häufig Änderungen in der Straßenführung, die beim Routing berücksichtigt werden sollten.

Von den Kartenupdates sollte man sich aber nicht zu viel versprechen. Bis die von der Firma NAVTEQ stammenden Daten Einzug in ein Kartenupdate für das Navi finden, vergeht schon mal gut ein halbes Jahr und nicht selten sind auch davor eröffnete neue Straßen überhaupt nicht enthalten.

Ausstattung

Wie beim zumo 550 und 660 auch sind auch beim zumo 350LM sowohl eine Motorrad- als auch eine Autohalterung, jeweils inkl. Stromversorgungskabel enthalten (beim zumo 340LM fehlt die Autohalterung). Im Gegensatz zur Motorradhalterung bietet die Autohalterung jedoch keine integrierte Stromversorgung („passive“ Halterung), d.h. das Stromversorgungskabel muss wie beim zumo 220 jedes Mal in die Mini-USB-Buchse am Gerät eingesteckt werden, wobei vorher eine Gummiabdeckung zu entfernen ist, was den Vorgang immer zu einer Fummelei werden lässt. Angesichts der nur 2 Kontakte an der mitgelieferten Motorradhalterung stellt sich dann auch noch ziemlich schnell die Frage, was denn sonst noch alles fehlt. Beim Durchlesen der Spezifikation fällt dann auf, dass der zumo 350 z.B. nur noch einen Bluetooth-Kanal und auch keinen Mikrofoneingang mehr hat, weshalb das Gerät auch nicht mehr gleichzeitig mit einem Bluetooth-Headset und einem Handy verbunden werden kann. Gut, die meisten werden auf eine Handy-Kommunikation während der Fahrt verzichten können, aber wenn mal z.B. als Tourguide oder auch aus beruflichen Gründen erreichbar sein muss, ist das schon eine wichtige Einschränkung. Dem ist nur mit einer Sprechanlage zu begegnen, die ihrerseits 2 oder mehr Bluetooth-Kanäle hat und selbst eine Kopplung zum Handy ermöglicht.

Im Gegensatz zum zumo 660 hat der zumo 350 kein so eckiges Design mehr, sieht entsprechend ästhetischer aus und erinnert vom Gehäuse her mehr an einen modernen zumo 550. Es ist leicht geschwungen und nur in der Mitte etwas dicker als der zumo 660. Der matte und haptisch angenehme Kunststoff ist oben und unten noch mit einer Gummiauflage versehen (die auf der Unterseite auch die Abdeckung für den Audio-Ausgang sowie den micro-SD-Kartenslot bildet) und rutscht damit sicher etwas weniger leicht aus der Hand. Ob die gerippte Oberfläche auf der Rückseite bei einem den Straßen- und Witterungseinflüssen ausgesetzten Navi allerdings der Weisheit letzter Schluss ist sei dahingestellt. Aber gut, wenn es dreckig ist, kann man es dank der wasserdichten Ausführung (inkl. Lautsprecher!) wenigstens problemlos unter den Wasserhahn halten und säubern.

AnschlÅsse 

Am Gehäuse sitzen außerdem:

  • Links auf der Rückseite der wasserdichte Lautsprecher
  • Neben dem Lautsprecher der mit einer Gummiabdeckung geschützte USB-Anschluss
  • Ebenfalls auf der Rückseite mittig unten zwei Kontakte für die 5V-Stromversorgung (im Stromversorgungskabel sitzt ein etwas klobig ausgefallener Spannungswandler, der Eingangsspannungen von 10-30 V auf die USB-üblichen 5V transformiert)
  • Unten links der unter der bereits erwähnten Gummiabdeckung geschützte Slot für microSD-Karten
  • Rechts unten ebenfalls unter der Gummiabdeckung der Audio-Ausgang (3,5 mm Klinke)

Die Motorradhalterung ähnelt der des zumo 660, die sich als ausreichend stabil herausgestellt hat; die ebenfalls mitgelieferte Rammount-Halterung ist sogar identisch und erlaubt damit – evtl. in Verbindung mit anderen Rammount-Teilen – die Montage an nahezu jedem Motorrad. Neuerdings ist das Stromversorgungs­kabel auch nicht mehr fest mit der Halterung verbunden, auswechselbar und mit 2 m Länge immer noch reichlich bemessen. Auch ist es nur noch ein einziges Kabel im Gegensatz zu dem zumo 660, das nämlich aufgrund der Länge und vor allem der vielen Kabel („Krake“) ein Grund zur Ärgernis war, weil an einem Motorrad ohne ausladende Verkleidung nicht wirklich sinnvoll unterzubringen. Beim zumo 350 kann man die Halterung auch ohne Kabel nutzen, was denjenigen entgegenkommt, die für ihre Fahrten mit der Laufzeit des eingebauten Akkus auskommen. Das reichlich voluminöse Kästchen im Stromversorgungskabel enthält übrigens den Spannungswandler (Bild unten).

 Halterung

Motorradhalterung inkl. Stromversorgungskabel (ohne Rammount-Teile)

Apropos „eingebauter Akku“: der ist vom Kunden nicht mehr wechselbar – also eine weitere Einschränkung beim zumo 350. Da Navis aber selten mehr als 3 Jahre betrieben werden, dürfte dieses Manko weniger schwer wiegen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Garmin im Fehlerfall kulant verhält und Gerät bzw. Akku auch nach Ablauf der Garantiezeit kostenlos oder gegen einen geringen Obulus tauscht. Das Gehäuse ist zwar verschraubt und könnte den einen oder anderen dazu verleiten, es zu öffnen, er riskiert damit aber, dass das Gerät danach nicht mehr wasserdicht ist.

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