Garmin Zumo 350LM im Test

Einleitung

Display

Die 2. Generation des Handheld-Modells Oregon und vor allem der neue Montana läuteten mit ihren auch bei Sonnenlicht und ohne Beleuchtung ablesbaren Touchscreens dann die Wende ein, die im jetzt auf den Markt kommenden Garmin zumo 350LM leider nicht die erwartete Fortsetzung findet und damit schon enttäuscht. Garmin hat dem zumo 350 kein transflektives Display spendiert, sondern nur die Stärke der Hintergrundbeleuchtung erhöht. Das ist sicher die billigere Alternative, zumal das Navi auf dem Motorrad i.d.R. immer an der Stromversorgung hängt im Gegensatz zu Outdoor-Geräten, die sinnvollerweise ohne stromfressende Beleuchtung auskommen sollen. Nur mit Akku betrieben wird der zumo 350 aber keine längeren Touren mit voll aufgedrehter Beleuchtung erlauben. Immerhin schaltet er auf Wunsch nach einer einstellbaren Zeit die Beleuchtung auf eine niedrige Stufe. Während der Navigation wird die Beleuchtung dann auch automatisch wieder kurzzeitig eingeschaltet, sobald eine Abbiegeanweisung ansteht.

Im Schatten sieht man recht gut, wie viel der zumo 350 gegenüber dem zumo 660 heller ist (bei beiden Navis steht die Displaybeleuchtung auf 100%):

660_schatten_steil

Im Vergleich dazu ein Montana einmal ohne und einmal mit Hintergrundbeleuchtung:

montana_schatten-ohne_steil 
montana_schatten-mit_steil

Man sieht deutlich, dass der Montana auch ohne Hintergrundbeleuchtung im Schatten noch ganz gut ablesbar ist. Dass stärker spiegelnde Display des Montana ist systembedingter Effekt, denn ein transflektives Display soll möglichst wenig Licht reflektieren (es nutzt das einfallende Licht ja zur Beleuchtung).

Bei den ersten Aufnahmen stehen die Navis fast aufrecht. Im Winkel von ca. 45° geneigt sieht es folgendermaßen aus:

 660_schatten_flach

montana_schatten-ohne_flach

montana_schatten-mit_flach

Im hellen Sonnenlicht (Wolkenloser Himmel Mitte August um ca. 11 Uhr vormittags (Sonne 48° über dem Horizont) sieht man dann recht schnell, dass es mit der Werbung „auch bei Sonneneinstrahlung sehr gut lesbar“ nicht weit her ist (Helligkeit wieder 100%, Geräte fast senkrecht stehend, Sonne im Rücken):

660_sonne_steil

Zum Vergleich wieder der Montana mit transflektivem Display, einmal ohne und einmal mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung (bei identischer Aufnahmeposition Belichtungszeit zur deutlicheren Darstellung geringfügig geändert):

 montana_sonne-ohne_steil

montana_sonne-mit_steil

Die Bilder sprechen eine überaus deutliche Sprache und machen jeden weiteren Kommentar dazu absolut überflüssig.

Derselbe Vergleich mit den Navis um ca. 45° geneigt (Montana wieder einmal ohne und danach mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung):

660_sonne_flach

montana_sonne-ohne_flach_s

montana_sonne-mit_flach

Dass der zumo 350 trotz stärkerer Beleuchtung bzgl. Ablesbarkeit bei Sonnenlicht nicht die Wurst vom Brot zieht, leuchtet ein, wenn man mal die Lichtstärke der Sonne in Relation dazu setzt. Wenn ein Arbeitsplatz mit 200 Lux beleuchtet werden soll (Bildschirmarbeitsplatz 500 Lux), so hat schon ein trüber Wintertag eine Beleuchtungsstärke von 2.000-4.000 Lux und bei Sonnenschein können bis zu 100.000 Lux erreicht werden. Verständlich, dass unter solchen Bedingungen die Helligkeit eines Bildschirms eine nur untergeordnete Rolle spielt. Hier hilft nur ein Display, das sich die Umgebungshelligkeit zunutze macht. Das sieht man deutlich beim zum Vergleich mit herangezogenen Montana, der so ein transflektives Display besitzt.

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert