Seit einiger Zeit bietet Garmin mit dem tempe Sensor einen externen Temperatursensor für Geräte mit ANT+ Schnittstelle an. Eine aktuelle Firmware vorausgesetzt, ist der Garmin Tempe Sensor (Stand Mai 2013) mit folgenden Geräten kompatibel:
- Garmin Fenix und quatix
- Garmin Oregon u. Montana Serie
- GPSMap 62s, 62st, 62stc, 78s
- eTrex 30 u. Dakota 20
Der Garmin tempe Sensor misst die aktuelle Temperatur und sendet diese ca. 1x pro Minute an ein ANT+ kompatibles Garmin-Gerät. Zusätzlich speichert der tempe Sensor die minimale u. maximale Temperatur der letzten 24 Stunden und überträgt diese ebenfalls an das Garmin-Gerät. Diese interne Speicherung ist sehr sinnvoll, da somit das verbundene Garmin-Gerät nicht die ganze Nacht eingeschaltet sein muss, um z.B. die nächtlichen Tiefstwerte zu messen.
Temperaturausgleich
Wir haben den tempe Sensor zusammen mit einer Garmin Fenix getestet. Die Fenix GPS-Uhr besitzt bereits einen internen Temperaturmesser, welcher vor allem für die Temperaturkompensation bei der Luftdruckmessung (und damit Höhenmessung) verwendet wird. Es ist klar, das sich die Uhr am Arm erwärmt und damit eine Messung der Umgebungstemperatur nicht sinnvoll möglich ist. Natürlich kann man die Uhr vom Arm nehmen und auskühlen lassen, aber dieser Vorgang benötigt viel Zeit (siehe Diagramm).
An dieser Stelle springt der tempe Sensor ein, sobald er mit der Fenix gekoppelt ist, zeigt die Fenix nur noch den Wert des tempe Sensors an. Leider gibt es keine Möglichkeit, auf den Datenseiten zwischen dem internen und dem tempe Sensor zu unterscheiden. Die interne Temperatur der Uhr wird erst wieder angezeigt, wenn der Tempe Sensor in den Einstellungen deaktiviert wird.
Das Diagramm zeigt deutlich, dass es eine halbe Ewigkeit dauert, bis die massigen Uhren von – 19 °C auf + 21 °C erwärmt sind. Die Soll-Temperatur von ca. 21 °C wurde von der Fenix erst nach knapp 2 Stunden erreicht. Der tempe Sensor benötigt jedoch auch noch gut 30 Minuten und erreicht die Temperatur etwas schneller, wenn er nicht in der Halterung sitzt. Im Wasser erreicht der tempe Sensor hingegen die Soll-Temperatur bereits nach 8 Minuten, bei 40 °C Temperaturunterschied kein schlechter Wert. In der Praxis hat man zwar selten so große Temperaturunterschiede, dennoch ist der tempe Sensor unserer Meinung nach noch zu träge. Die Trägheit kann aber auch von Vorteil sein, denn auf einer Wanderung z.B. am Fuß getragen, gibt es weniger Ausreißer, wenn der Sensor der Sonne oder anderen Wärmequellen nur kurz ausgesetzt ist.
Genauigkeit
Garmin macht keine Angaben über die Genauigkeit, gibt aber einen Messbereich von -20 °C bis 60 °C an. Allerdings werden auch Werte unterhalb von -20 °C bzw. oberhalb von 60 °C angezeigt. Ob der tempe Sensor einen Saunagang bei 90 °C überleben würde, müsste man testen. Bei knapp 70 °C hat uns der Mut verlassen, aber der tempe Sensor lebt noch!
Wir haben die Messungen mit div. Thermometern verglichen und keine wesentlichen Abweichungen festgestellt. Der Garmin tempe Sensor gibt die Temperatur allerdings ohne Kommastelle an (im Track wird der Wert mit einer Kommastelle gespeichert), daher ist die Genauigkeit schwer zu prüfen. Insgesamt sind die Werte aber nach entsprechender Wartezeit glaubwürdig.
Reichweite und Anwendungsmöglichkeiten
Die Reichweite hängt vermutlich auch vom gekoppelten Gerät ab. Mit der Fenix beträgt die Reichweite ohne Hindernisse stattliche 15-20 Meter. Damit lassen sich interessante und lustige Anwendungsfälle realisieren. So kann man die Temperatur in Kühlschränken, Schlafsäcken, Getränken, Badewannen oder auch unter den Achseln messen. Eine Messung 10 Minuten unter den Achseln ergibt z.B. ohne Fieber einen Wert von: 36 °C (keine Sorge, wir verlosen nicht das Testexemplar sondern einen neuen Sensor).
Handhabung
Der tempe Sensor ist sehr klein und leicht (nur 10 Gramm inkl. Batterie) und wird in eine Fassung eingeklickt. Dabei sollte man darauf achten das der Tempe korrekt eingelegt wird (mit der Nut links von Garmin-Schriftzug zum Pfeil auf dem Sockel-Clip). Die Fassung lässt sich leicht an Bändern oder Schnüren eines Rucksacks oder auch an den Schuhen befestigen. Somit ist der tempe Sensor sicher befestigt, kann aber bei Bedarf auch schnell aus der Fassung genommen werden, um eine spezielle Messung, z.B. der Temperatur eines Badegewässers, vorzunehmen. Der tempe Sensor ist bis 10 m wasserdicht, allerdings reicht die Sendeleistung nur aus, um wenige cm Wassersäule zu durchdringen. Die Energieversorgung übernimmt eine CR2032-Knopfzelle, die Laufzeit wird mit „bis zu einem Jahr“ angegeben. Der Batteriewechsel ist einfach möglich, allerdings muss man vorsichtig mit der Dichtung sein, diese ist nicht für die Ewigkeit gebaut.
In Verbindung mit der Garmin Fenix ist uns negativ aufgefallen, dass die Min-/Max-Werte nur mit aktivem GPS-Empfang abgerufen werden können. Auch ist es nicht möglich, den tempe Sensor ohne GPS-Empfang dauerhaft anzuzeigen. Der Sinn dieser Einschränkung ist nicht ersichtlich. Für andere Sensoren wie Kompass oder Barometer lässt sich einstellen, ob der Sensor dauerhaft aktiv sein soll – für den externen tempe Sensor geht das leider nicht.
Fazit
Der Garmin tempe Sensor ist eine sinnvolle Ergänzung für alle, die gerne messen und spielen. Die Temperatur wird auch im Track gespeichert und erinnert einen vielleicht Jahre später noch daran, wie saukalt die eine oder andere Wintertour war. Die Zusammenarbeit mit der GPS-Uhr Fenix kann noch deutlich verbessert werden, auch eine Genauigkeit im Nachkommabereich wäre wünschenswert.
Insgesamt aber ist der Garmin tempe Sensor ein gelungenes Zubehör und wirklich zu empfehlen!
Preis und Bezugsquelle
Der Garmin tempe Sensor kann für 29,90 EUR im Onlineshop von OutdoorKompetenz erworben werden. OutdoorKompetenz ist ein freundlicher, kompetenter und verlässlicher Fachhändler und besonders zu empfehlen.
- Testbericht im Forum naviboard.de
- Testbericht Garmin Fenix auf pocketnavigation.de
- Kaufquelle OutdoorKompetenz
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Hallo Tobias,
nettes Spielzeug 🙂 Im Text steht etwas von einer Verlosung, habe aber auf der Website nichts dazu gefunden. Habe ich Tomaten auf den Augen? ;-)) Grüße, Jürgen
Hi Jürgen,
die Verlosung kommt noch, sobald die MEDION Karte verlost ist – siehe Puzzel auf der rechten Seite!
Ich schätze mal mitte nächster Woche!
Gruß
Hi Tobias,
oh prima 🙂 Dann mache ich da mal mit. Das Teil würde schließlich wunderbar zu Garmin Fenix passen, den ich heute geschenkt bekommen habe 🙂
Viele Grüße,
Jürgen
Habe enorme Probleme mit dem Temperatursensor „Garmin tempe“. Das Gerät habe ich korrekt eingelegt und mit meinem GPSmap 62s verbunden. Im Display wird angezeigt, dass der Sensor aktiviert ist. Eine Temperatur wird nicht angezeigt. Beim Ausdruck eines Tracks/Route erscheinen die Daten der jeweiligen Temperatur während der Tour. Was läuft hier falsch? Antwort erbeten.
Vielen Dank.
Interessanter Test – danke.
Welche Software ist das auf dem Bild:
http://www.pocketnavigation.de/wp-content/uploads/2013/05/tempe_auswertung.jpg
Danke für eine Info.
danke! Das ist die Garmin Connect Onlineauswertung…
Gruß
Ist es möglich, nicht nur die aktuellen, min. und max. Werte sondern auch den Temperaturverlauf auf der Uhr anzuzeigen, wie mit dem internen Sensor?
wenn der Tempe angeschlossen ist, zeigt der Temperaturverlauf die Temperatur des Tempe! Er muss aber dauerhaft verbunden, denn er speichert den Verlauf nicht im eignene Speicher.
Hallo Tobias,
danke für Deine Antwort. Bei mir werden nur die drei Werte (aktuell, min. und max) angezeigt, kein Verlauf über der Zeit. Wie kann ich dies einstellen? Beim internen Temperatursensor funktioniert es…
Servus! Merci für den interessanten Artikel! Ich habe den Tempe-Sensor auch in Verwendung in Verbindung mit einer Virb Elite. Mir ist es bislang nicht gelungen, die oben genannten auf eine Dezimalstelle genauen Temperaturwerte aufzustöbern. Wo genau befinden sich diese? Wenn ich eine FIT-Datei vom Garmin-Gerät (hier also der Virb Elite) importiere, erhalte ich stets Ganzwerte für die gemessene Temperatur (also z. B. 22,0 °C oder 24,0 °C, niemals aber z. B. 23,5 °C). Ich hab’s über Garmin Connect probiert, über SportTracks und über RouteConverter.
Wo verstecken sich die Kommawerte der Temperaturdaten?
Hallo und guten Abend,
mich würde ja interessieren, ob die Nutzung des Sensors sich auch negativ auf den Batterieverbrauch des anzeigenden Geräts auswirkt, in meinem Fall ein Garmin Oregon.
jede Verbindung benötigt Energie, aber für den Tempe Sensor ist das wirklich zu vernachlässigen. Ich würde behaupten, dass man da in der Praxis kaum einen Unterschied wird messen können!
Hallo, in Deinem Kommentar schreibst Du, der „Tempe muss dauerhaft angeschlossen sein für den Temperaturverlauf“ – im Artikel hebt Ihr hingegen hervor, dass der Tempe einen eigenen Speicher hat, um autark bis zu 24h zu loggen. Was genau stimmt nun?
Sinnvoll wäre doch nur, nachts den Temperaturverlauf „offline“ zu speichern, um dann am nächsten Tag am GPS auszulesen, wann es wie kalt war. Liegt hier ein Missverständnis vor?
Der Tempe hat einen Speicher für Min/Max Werte aber nicht für den Verlauf!
oha, danke für die Info, bestätigt meinen Eindruck, dass Garmin einfach keine guten Entwickler hat. Zieht sich leider durch alle Produkte… 🙁
Der Tempe Sensor ist meiner Meinung nach für Sportler nicht zu nutzten, da das Ansprfechen auf Temperaturunterschiede einfach viel zu lange dauert. Bei mir dauerte es von 20°C auf 22°C sage und schreibe 30 Minuten. Da ist man von der Passhöhe schon wieder ins Tal abgefahren. Die Temparaturanzeige in meinem Auto bzw. die meines 20€ Bikecomputers macht das in 1-2 Minuten. Wieso kann Garmin nicht sensiblere Sensoren verbauen? Unverständlich