Becker revo.1 im Test

Routing & Weitere Features

Routing

Die wohl innovativste Neuerung des Becker revo ist die ProActive-Startautomatik. Die im Fahrzeug verbleibende ModuClick-Einheit schaltet sich dabei automatisch ein und überprüft den Satellitenempfang sowie die aktuelle Verkehrslage. Ist zusätzlich die Smart-Guess-Funktion aktiviert, berechnet das System bereits vorab die erwartete Route. Den Zeitpunkt, wann die ModuClick-Einheit „aufwacht“ und die aktuellen Daten überprüft, kann das System entweder selbstständig vom Fahrer lernen oder sie können manuell eingegeben werden. Beim Losfahren muss dann nur noch das Display eingesetzt werden und es kann direkt losgehen.

In die Routenberechnung kann das revo zudem historische Verkehrsdaten mit einbeziehen. Diese Daten enthalten Informationen über tatsächlich gefahrene Geschwindigkeiten zu bestimmten Uhr- und Tageszeiten. Kommt es beispielsweise auf einer Strecke jeden Tag um die gleiche Uhrzeit zu einem Stau, versucht das Navi automatisch einen schnelleren Weg zu finden. Auch mit vorher getroffenen Vermeidungen lässt sich Einfluss auf die Routenführung nehmen.

Becker_revo_Zeitabhaengig

Für die dynamische Zielführung stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen können Staumeldungen kostenlos über den mitgelieferten HQ TMC-Verkehrsfunkempfänger bezogen werden, zum anderen steht ein Live-Verkehrsservice zur Verfügung, der über eine Bluetooth-Verbindung zu einem kompatiblen Smartphone hergestellt wird. Mehr dazu im Abschnitt „Weitere Features“.

Über den TMC-Empfänger erhält das Gerät Daten des NAVTEQ Traffic Service (TMCpro), welche im Test zuverlässig empfangen werden konnten. Ein NAVTEQ Traffic Logo in der Meldungsübersicht kennzeichnet, aus welcher Quelle die Information bezogen wurde. Sollten in ländlichen Gebieten einmal keine Premium-Verkehrsinformationen zur Verfügung stehen, sucht das Becker revo automatisch nach Meldungen, die über den herkömmlichen TMC-Dienst verbreitet werden.

Becker_revo_tmc

Besitzer eines kompatiblen Smartphones oder Handys können per Link2Live-Funktion Verkehrsmeldungen auch über den NAVTEQ Traffic-Live-Dienst abrufen. Zwar ist der Dienst nur in den ersten 30 Tagen nach Inbetriebnahme des Becker revo kostenlos verfügbar, viele werden aber feststellen, dass sich die Investition in ein anschließendes Abo durchaus lohnt. Der Online-Verkehrsdienst bietet in der Masse nämlich deutlich mehr Meldungen als die Alternative über den TMC-Empfänger und ist damit ein zuverlässigeres Mittel, um dem Stau zu entkommen.

Alle Verkehrsmeldungen können in einer Liste oder direkt auf der Karte angezeigt werden. Praktisch ist auch eine Übersicht, die von einem Icon auf der Karte aus erreichbar ist und vorausliegende Verkehrsstörungen aber auch ausgewählte Sonderziele entlang der Route zeigt.

Auch die bereits von anderen Becker-Geräten bekannte Funktion SituationScan kann auf dem revo über ein Icon auf der Karte aufgerufen werden. Dahinter verbergen sich diverse Assistenten, die einem zum Beispiel bei der Suche nach einem Parkplatz behilflich sind oder bei unerwarteter Abfahrt von der Autobahn, Tankstellen in der Umgebung vorschlagen. Als sehr praktisch erwies sich im Test auch der Umfahrungsassistent, der bei einer Straßensperrung oder Behinderung, die über TMC oder Traffic Live noch nicht verfügbar ist, spontan eine Umleitung berechnet. Wie auch bei der normalen Routenberechnung stellt das System hier gleich mehrere alternative Routen zur Auswahl.

Becker_revo_Parkassistent Becker_revo_Umfahrungsassistent

Weitere Features

Per Bluetooth lassen sich auch Mobiltelefone oder Smartphones mit dem Becker revo verbinden. Zum einen kann das Navi damit als Freisprecheinrichtung dienen und zum anderen kann über die mobile Datenverbindung des gekoppelten Gerätes eine Verbindung ins Internet für die Nutzung von Live-Diensten hergestellt werden. Becker nennt dieses Verfahren Link2Live, was allerdings das selten gewordene DUN-Profil voraussetzt. Dieses wird leider nur von einigen wenigen und meist älteren Geräten unterstützt, aktuelle Smartphones wie das iPhone 5 oder das Samsung Galaxy S4 können für Link2Live somit nicht verwendet werden.

Ist ein Gerät mit DUN-Profil gefunden, was gar nicht so einfach ist, denn Becker bietet keine Kompatibilitätsliste, lassen sich neben dem Live-Verkehrsservice auch Sonderziele über Google Local Search online abrufen. Die Dienste können innerhalb der ersten 30 Tage nach Inbetriebnahme des revo kostenlos getestet werden, wer sich innerhalb von diesem Zeitraum für den Abschluss eines einjährigen Abos entscheidet zahlt 19,95 EUR, anschließend kostet es 24,95 EUR. Tipp: Immerhin bietet Becker in den Bluetooth Einstellungen eine Möglichkeit, um zu prüfen, ob ein Handy oder Smartphone mit Link2Live zusammenarbeitet.

Die Freisprechfunktion des Becker revo funktionierte im Test jedoch mit allen gekoppelten Geräten problemlos. Nur bei Fahrten auf der Autobahn muss etwas lauter gesprochen werden, damit man vom Gesprächspartner gut verstanden wird. Auch das Abrufen der Kontaktdaten vom Smartphone war kein Problem. Auf Wunsch kann das Becker revo auch eingehend SMS anzeigen oder vorlesen. Ebenfalls sonderbar: Obwohl eine Option vorhanden, lässt sich ein verbundenes Smartphone oder Handy nicht nur als Datenlieferant für die Live-Dienste verwenden, sondern es wird immer auch die Nutzung des Becker revo als Freisprecheinrichtung erzwungen.

Wem die vorinstallierten POI-Dienste und die verfügbaren Marco Polo City Guides nicht ausreichen, der kann sich zahlreiche weitere Sonderziele über die kostenlose Zusatzsoftware POIbase herunterladen. Dies funktionierte im Test problemlos und gewohnt einfach, das Becker revo wurde von der POIbase Software direkt erkannt. Neben mehr als 600.000 kostenlosen POIs aus den unterschiedlichen Kategorien können gegen Aufpreis auch Standorte von mobilen und festen Blitzern oder ein Service der immer die günstigsten Tankstellen in der Umgebung kennt abgerufen werden. Auf einer interaktiven Karte können auch eigene POIs eingetragen mit der Community geteilt werden.

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Neben einem Bildbetrachter bietet das Becker revo keine weiteren Features. Gerade weil sich das Gerät aber durch den Audio Ausgang auch mit dem Soundsystem im Fahrzeug verbinden lässt, wäre zumindest ein MP3-Player eine nette Zusatzfunktion gewesen.

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