In Mainz ging es am 21. und 22. Januar 2013 um Möglichkeiten zur Verknüpfung der landesweiten Radroutenplaner in Deutschland. Auf der zweiten VeRa-Konferenz – VeRa steht für „intelligente Verknüpfung von Radroutenplanern“ – diskutierten etwa 80 Vertreter von Landesministerien, Verbänden und Institutionen über die Möglichkeiten, ein bundesweit einheitlich zu bedienendes Radroutenplaner -System zu etablieren. Die ersten Schritte sind schon getan, denn acht Bundesländer (Schleswig Holstein, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern) haben sich in der ersten Testphase von VeRa zusammengeschlossen und mit ihren beteiligten technischen Dienstleistern Wege zur Verknüpfung getestet.
Individuelle Systeme bleiben erhalten
Grundsätzlich sollen alle landesweiten Radroutenplaner mit ihrer Datenbank und ihren Eigenheiten erhalten bleiben. Durch VeRa werden dann aber landesübergreifende Anfragen – also zum Beispiel eine Anfrage für eine Radtour von Münster nach Mannheim, machbar. Technisch geschieht dies durch Vereinheitlichung von Schnittstellen und die Definition von Grenzknotenpunkten, also Übergängen an den Landesgrenzen. Dabei soll eine adressbezogene Routenberechnung möglich sein, ebenso die Nutzung von Premiumrouten und steigungsarmen Varianten. Die Ergebnisse werden auf Karte, als Routenbeschreibung und als GPS-Daten ausgegeben und sollen nach wie vor kostenlos nutzbar sein. Vorgesehen ist auch die Verknüpfung mit Bus und Bahn sowie Mietradsystemen.
Es bleibt vorerst beim Online-Routing
Auch eine VeRa-App befindet sich bereits in Planung, hat aber noch keine Priorität. Einzelne Landesradroutenplaner besitzen bereits eine mobile Webseite bzw. Apps, um per Smartphone die Radrouting-Möglichkeiten anwenden zu können. Das Routing erfolgt hierbei immer serverbezogen, eine Mobilfunk-Verbindung bleibt also vorerst notwendig. Es bleibt natürlich spannend, inwieweit VeRa im Konkurrenzfeld von bereits bestehenden, bundesweiten oder auch internationalen Radroutenplanern wie Naviki.org, OpenRouteService, dem ADFC-Tourenportal und nicht zuletzt Google bestehen kann.
Die gesammelten Vorträge der Konferenz, darunter eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise von VeRa, finden sich hier.