Mobile Brennstoffzelle MiniPak, Hydrostik & Hydrofill im Test

Vergleich MiniPak vs Akkutechnik, Fazit und Bezugsquelle

Inhaltsverzeichnis

Vergleich mit herkömmlichen Akkusystemen

Im Vergleich zu herkömmlichen Akkusystemen auf Basis von Li-Ion (Lithium-Ionen) oder NiMH-Technik (Nickel-Metallhydrid), sind folgende wichtige Unterschiede zu nennen:

 

Energiedichte

Die Energiedichte liegt beim MiniPak mit 6,6 Wh pro 100 g auf dem Niveau von NiMH-AA-Akkus. Verwendet man z.B. 2000-mAh-AA-Akkus und einen leichten Akkulader z.B. Sanyo KBC-D1 erreicht man mit 7 Akkus ein vergleichbares Gewicht von 210 g (MiniPak + Hydrostik)  und eine Energie von ca. 13 Wh. Verwendet man nun hochwertige AA-Akkus mit 2700 mAh, so liegt man insgesamt bereits über dem MiniPak-System.

Betrachtet man im Vergleich einen Li-Ion-Akkulader, z.B. den Levolta iX11, so bekommt man dort bei 285 Gramm bereits 38,7 Wattstunden, was einer Energiedichte von 13,6 Wh pro 100 g entspricht, mehr als das Doppelte des MiniPak.

Die Ergebnisse sind enttäuschend, denn gerade das Thema Energiedichte ist normalerweise der Grund, im Bereich der Spannungsversorgung nach Alternativen zum Akku zu suchen. Der Grund für die schlechten Werte des MiniPak liegen in der Art und Weise, wie der Wasserstoff gespeichert wird. Zwar ist die Speicherung als Metallhydrid besonders sicher, aber hat eben auch sein Gewicht.

Leistungsdichte

Auch bei der Leistungsdichte sieht es im Vergleich zu herkömmlichen Akkuladern nicht besser aus. Zwar können mit einer Dauerleistung von 1,5 Watt die meisten Geräte zumindest langsam geladen werden, das Levolta iX11 aber schafft bis zu 4,8 Watt und selbst Lader auf AA-Akku-Basis (z.B. Sanyo KBC-D1) leisten problemlos 2,5 Watt Dauerleistung.

Zyklen

Leider schneidet das MiniPak-System auch bei der Lebenserwartung nicht gut ab. Während AA-Akkus (je nach Kapazität und Art der Zyklen) zwischen 200 u. 1500 Zyklen schaffen, sind selbst die meisten LiIon-Akkus in der Lage bis zu 500 Zyklen zu erreichen. Ein Hydrostik schafft nach Herstellerangaben jedoch nur 60 Zyklen (bzw. 100 mit Wasserstoffladung aus der Flasche). Ein Hydrostik kostet ca. 30 EUR und jeder Zyklus damit gut 50 Cent.

Ladezeit

Die Ladezeit ist eine der Stärken des Systems. Mit Flaschenwasserstoff ist das Laden in 30 Minuten erledigt, allerdings ist dafür einiges an Ausrüstung und Verständnis erforderlich. Aber selbst im Hydrofill benötigt das Laden nur 4-5 Stunden und liegt damit zumindest im Bereich der Li-Ion-Akkus. NiMH-Akkus hingegen lassen sich in der Regel auch deutlich schneller laden.

Selbstentladung

Alle Akkus, insbesondere NiMH-Akkus mit hoher Energiedichte unterliegen einer Selbstentladung. Hier liegt ein wesentlicher Vorteil der Wasserstoff-Technik. Der Hydrostik verliert während der Lagerung nicht an Kapazität und kann theoretisch beleibig lange gelagert werden. Die Selbstentladung eines modernen Lithium-Ionen-Akku Akku beträgt ca. 20 Prozent pro Jahr, bei NiMH-Akkus sind es je nach Bauart 15 bis 100 Prozent.

Temperaturbereich

Das MiniPak ist für einen Temperaturbereich zwischen 0 bis 35 °C ausgelegt. Herkömmliche NiMH-Akkus hingegen schaffen -20 bis 50 °C, ohne Schaden zu nehmen. Gleiches gilt eingeschränkt auch für Li-Ion-Akkus. Die Ursache für die geringe Kältetoleranz des MiniPak bzw. Hydrostiks: das kondensierte Wasser kann gefrieren und so Schäden am Gerät verursachen. Bei Kälte wird die chemische Reaktion, welches das Wasserstoff aus dem Metallhydrid treibt verlangsam, das MiniPak kann nicht mehr die volle Leistung liefern.

Hydrofill von oben: links Abwassertank, rechts Wassertank für destilliertes Wasser

 

Fazit

Das Horizon MiniPak-, Hydrostik- und Hydrofill-System mit seiner Wasserstoff-Brennstoffzelle wirkt auf uns technisch ausgereift und konnte im Test durch einfache Handhabung und hohe Zuverlässigkeit punkten. Wasserstoff, sicher ein Energieträger der Zukunft, im eigenen Haushalt als Energiequelle zu nutzen und diesen noch selber zu erzeugen, ist schon fast ein erhebendes Gefühl.

Leider hat das Gefühl seinen Preis: nüchtern betrachtet kann das System, mit Ausnahme der fehlenden Selbstentladung, nicht mit aktueller Akkutechnik auf NiMH- und LiIon-Basis mithalten. Besonders schwer wiegt hier der hohe Preis und die geringe Zyklenfestigkeit der Metallhydridspeicher. Aber auch die Bedienung ist letztendlich aufwendiger und weniger flexibel als entsprechende Akkusysteme.

Dennoch sind wir überzeigt, dass die Brennstoffzellentechnologie auch im Bereich der mobilen Spannungsversorgung von Kleingeräten ihren Durchbruch schaffen wird. Das Horizon MiniPak-System ist auf dem besten Weg in eine Zukunft, in der unser wichtigster Energieträger Wasserstoff sein könnte.

Preise, Bezugsquelle und Links

Die Produkte können bei Udomi.de bestellt werden:

  • MiniPak: 117,81 EUR
  • Hydrostik: 29,75 EUR
  • Hydrofill: 355,81 EUR

Linktipp: auf der Webseite des Händlers wird die Technik der Brennstoffzellen in allen Details erklärt: Technik der Brennstoffzelle

.

Seiten: 1 2 3 4

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert