Seit März 2010 liefern sich Apple und HTC einen öffentlichen Streit mit Vorwürfen zu gegenseitigen Patentverletzungen. Am 11. November einigten sich die beiden Mobilgerätehersteller schließlich außergerichtlich, ihren Konflikt beizulegen. Gemeinsam erklärten sie, ein zehnjähriges Lizenzabkommen abgeschlossen zu haben, welches sowohl bestehende als auch zukünftige Patente betrifft. Danach dürfen die beiden Parteien ihre Patente gegenseitig nutzen und die gegenwärtigen Klagen werden fallen gelassen.
HTC musste einige Rückschläge in seinen vorgebrachten Anklagepunkten gegen Apple einstecken. Apple dagegen konnte erwirken, dass die sogenannte “Data Tapping”-Technik, die es ermöglicht, eine Zahlenfolge in einem Text automatisch als Telefonnummer zu erkennen und an die Telefonanwendung zu übergeben, Apple zugesprochen wurde und HTC bis April 2012, die Funktion aus seinen Produkten entfernen sollte. Allerdings hatte HTC mit einigen Patenten für die Übertragungstechnik LTE noch ein starken Ass im Ärmel gegen Apple, dessen Geräte diese Technik nutzen.
Weitere Details* zu den Bedingungen der Lizenzvereinbarung, beispielsweise über die Art oder Höhe von Lizenzzahlungen, wurden nicht bekannt. Die Beendigung der Auseinandersetzung hatte zur Folge, dass die Aktie des taiwanischen Herstellers HTC am Montag mit einem Kursanstieg um 6,86 Prozent reagierte. Nachdem der Konflikt die HTC-Geschäfte beeinträchtigte, beflügelte der Patentfrieden die Börsenzahlen wieder.
Beide CEOs äußerten sich erfreut über die Einigung und möchten sich nun auf die Entwicklung und Innovationen ihrer Produkte konzentrieren anstatt auf Rechtsstreitigkeiten, wie der Apple-Press-Info-Webseite zu entnehmen ist.
*[13.11.2012, 12:55 Uhr] Zufolge einiger redaktionellen Quellen wie ZDNet wird vermutet, dass HTC ca. 6 bis 8 Dollar für jedes im folgenden Jahr ausgelieferte Smartphone an Apple zahlen muss. Es wird geschätzt, dass HTC zwischen 30 und 35 Millionen Smartphones im Jahr verkauft, was Apple um die 180 bis 280 Millionen Dollar einbringen würde.