Vor einigen Wochen wurde in der Onlineversion von Google Maps ein neues Feature implementiert, sodass neben den Strecken für Automobile auch Routen für Fahrräder erstellt werden können. Nach dem ersten Feedback geht der große Suchmaschinenkonzern in die nächste Phase und bietet mit der neusten Google Maps Version für Android nicht nur die Möglichkeit der Routenplanung, sondern rüstet Smartphones mit GPS auch entsprechend zum Navigator auf. Dadurch kann ein Android basierendes Handy zu einem vollwertigen Outdoor Navigationssystem werden.
Neun europäische Länder
Derzeit gibt es das neue Feature allerdings noch nicht überall, denn vorerst können nur Fahrradfahrer in den Ländern Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen, Schweden, die Schweiz und Großbritannien sich von ihrem Smartphone auf der Fahrradtour navigieren lassen. Deutschland bleibt diesmal außen vor und auch ein Erscheinungstermin für eine deutsche Version samt Fahrradnavigation liegt gegenwärtig nicht vor.
Benutzer in den jeweiligen Ländern können sich allerdings von den vielen Vorteilen der neuen Version begeistern lassen, denn vielen Outdoor Navigationssystemen mangelt es derzeit an wichtigen Features wie z.B. der Sprachausgabe. Gerade in puncto Sicherheit auf schwierigem Gelände trifft Google mit seiner App ins Schwarze, da der Blick zum Bildschirm ausbleibt. Die sportlichen Interessenten müssen allerdings auch Abstriche machen, denn spezielle Navigationssysteme bieten bereits die Möglichkeit zur Pulskontrolle und Aufzeichnung der Tretfrequenz. Diese Features kann Google Maps nicht bieten und stehen auch nicht auf der Roadmap der Kalifornier.
Bessere Routen
Das Unternehmen besinnt sich hingegen auf die Kernelemente und setzt daher die Routenplanung und die Navigation in den Mittelpunkt. Hierbei bietet der Suchmaschinengigant einen hohen Funktionsumfang, denn die Fahrradnavigation verbessert dank einiger intelligenten Features das Fahrerlebnis. Bei Touren in der Stadt oder in dicht besiedelten Gebieten werden Straßen mit eigenem Fahrradweg zur Erreichung des Zieles bevorzugt. Darüber hinaus versucht die Software verkehrsarme Strecken auszunutzen und kann außerdem bei Bedarf bestimmte Streckenteile umfahren. Dadurch lassen sich besonders steile Passagen in der Tour umgehen, was ebenfalls zur Sicherheit beiträgt und weniger sportlichen Nutzern entgegenkommt.
Außerdem können vom Map Maker empfohlene Routen verwendet werden. Dort findet sich eine Sammlung von attraktiven Strecken. Auch können selbst kreierte Routen hochgeladen und den anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Dadurch erhält man mit der Google Maps App Geheimtipps und Streckenvorschläge, die dank des Web 2.0 ständig aktualisiert werden.
Die Wartezeit
Solange die neue Navigationssoftware jedoch noch nicht für den deutschen Raum freigegeben ist, müssen Routen weiterhin online berechnet werden, da nur die Internetversion von Google Maps Fahrradrouten für Deutschland erlaubt. Wer dennoch auf seinem Ausflug oder seiner Fahrradreise einen Assistenten dabei haben möchte, dem bleibt derzeit keine andere Wahl als auf ein Modell der normalen Outdoor Navis auszuweichen. Wann es endlich so weit ist und auch deutsche Nutzer sich von ihrem Android Smartphone navigieren lassen können, hat Google leider noch nicht angekündigt.
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