Indoor Navigation bereits im nächsten Jahr verfügbar

Eine groß ausgelegte Kooperation von 22 Firmen soll die so genannte Indoor Navigation bereits 2013 ermöglichen …
Nokia Indoor Navigation

Im Mai wurde auf der Sensor+Test Messe in Nürnberg die neue Technik für die Indoor Navigation präsentiert. Nun soll eine neue Kooperation die Navigation in Gebäuden vorantreiben, sodass man mit den ersten Geräten bereits im nächsten Jahr rechnen kann.

Eine große Partnerschaft

Um dieses Projekt umzusetzen, arbeitet Nokia mit insgesamt 21 weiteren Firmen zusammen. Unter den Partnern befinden sich namhafte Unternehmen wie z.B. Samsung und Sony Mobile Communications.

Auch Branchenfremde, die nicht unmittelbar mit Navigation zu tun haben, sitzen zusammen am Tisch, denn für die passende Hardware werden z.B. auch Spezialisten für Prozessoren gebraucht. Daher ist es kein Geheimnis, dass auch der amerikanische Hersteller Qualcomm dazu geholt wird, der mit seinen Chips eine große Palette an Smartphones abdeckt.

Hierbei greift die Kooperation, die den Namen In-Location Alliance trägt, eine Technologie auf, deren Weiterentwicklung in den letzten Jahren keine markanten Fortschritte bieten konnte. Daher steht die Entwicklung der Location Based Services im Mittelpunkt, denn diese sollen es dann ermöglichen Benutzer auch durch Gebäude zu navigieren. Um die Daten zur Positionierung an die Geräte weiterzuleiten, wird eine Funktechnik verwendet, wobei es sich vermutlich um eine weiterentwickelte Bluetooth Version handeln könnte.

Der praktische Nutzen

Mit der Möglichkeit von Indoor Navigation könnten bald Abläufe weiter optimiert werden. Nicht nur im Endverbraucher-Segment würden Vorteile anfallen, sondern auch Behörden und Unternehmen können vom praktischen Nutzen profitieren. Zum Beispiel wäre es für Kunden einer Supermarktkette möglich, bestimmte Produkte zu orten, ohne die Hilfe von Personal in Anspruch zu nehmen. Einkäufe könnten so durch die Location Based Services effizienter gestaltet werden.

In Unternehmen oder bei Behörden wäre die Suche nach Büroräumen weniger zeitintensiv gestaltet. Dies würde insbesondere bei großflächigen Bürogebäuden die Wegfindung strukturell vereinfachen. Umständliches erfragen oder das Lesen von großen Orientierungstafeln würde somit der Vergangenheit angehören.

Andere Technik

Anders als beim GPS sind bei der Indoor Navigation unterschiedliche Technologien denkbar. An der Technischen Universität München wird das Projekt Navvis in Angriff genommen. Mit einer App sollen dadurch mobile Geräte für eine Indoor Navigation ausgestattet werden. Die zugrunde liegende Technik ist eine visuelle Abtastung von Bildermaterial. Der Benutzer macht dabei mit dem Gerät eine Aufnahme von dem Gebäudeteil, in dem er steht. Dieses Foto wird dann mit dem Material einer großen Datenbank abgeglichen. Dadurch wird zum einen die eigene Position ermittelt und dann eine geeignete Richtung vorgegeben. Voraussetzung ist allerdings, dass das Material der Datenbank bei Raumänderung immer aktuell gehalten werden muss.

Diese Technik wird vom 30. September bis zum 3. Oktober auf der International Conference on Image Processing vorgestellt. Sollte diese Technologie in Verbindung mit mobilem Internet angewendet werden, wäre eine Flatrate für das mobile Gerät angebracht. Gegebenenfalls wäre es auch denkbar, dass z.B. ein neuer Tarif von Base, O2, Telekom und anderen Mobilfunkbetreibern speziell auf eine solche Nutzung ausgelegt werden könnte, da bei dem Versand von Bildmaterial ein erhebliches Datenvolumen generiert wird.

Zukunftsmusik

Über die Tatsache, inwieweit diese optische Technik voranschreiten und wie die Technologie der In-Location Alliance genau aussehen wird, lässt sich derzeit nur spekulieren. Im kommenden Jahr sollen laut Nokia allerdings die ersten Indoor Navigationssysteme auf dem Markt erscheinen und für den Endverbraucher verfügbar sein. Daher bleibt auch für die Entwicklung der Technischen Universität München nicht all zu viel Zeit, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

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