Multimedia
Inhaltsverzeichnis
Samsung hat seinem neuen Flaggschiff eine Vielzahl an Multimedia-Funktionen und -Eigenschaften mitgegeben. Besonderen Fokus legen die Koreaner auf das „Sharen“ in Netzwerken und mit Freunden.
FM-Radio
Das „echte“ FM-Radio mit RDS-Senderkennung erspart Rundfunkfreunden Roaming-Gebühren im Ausland wie sie bei Webradio anfielen. Es ist auch für schwache Sender ausreichend empfindlich. Wie üblich dient das Headset als Antenne. Für Anhänger „altmodischer“ Radio-Mitschnitte hat Samsung eine digitale Aufnahmefunktion spediert.
Fotokamera
Die Auslöseverzögerung wurde gegenüber dem Vorgänger optimiert und tendiert gegen null. Die Kamera mit 8 Megapixeln Auflösung (Frontkamera 1,9 Megapixel) packt auch schwierigere Lichtverhältnisse, selbst wenn sie einen Tick schwächer als das hervorragende Objektiv des HTC One X ist und bei schwachem Licht einen leichten Rotstich aufweist. Dafür weist das Galaxy SIII eine bessere Frontkamera mit knapp 2 Megapixeln auf (HTC One X: 1,3 MP). Der zuschaltbare LED-Blitz bewirkt bei unserer buntgescheckten Testtasche etwas flache, kältere Farben. Ansonsten sind die Aufnahmen bis in die Ränder hinein scharf.
Die Kamera überzeugt auch durch eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten und weiterer Features (digitaler Mehrfachzoom, Weißabgleich, Kontrast, Farbsättigung, Geotagging, automatische Verbesserung, Gesichtserkennung bis hin zu HDR-Fotografie wie beim iPhone 4S). Wie das HTC One X verfügt das SGS3 über Serienaufnahmen, bei der in schneller Folge bis zu 20 Einzelaufnahmen geschossen werden, aus denen bedarfsweise bei zugeschalteter Best Photo Funktion das optimale Foto ausgewählt werden kann.
Testaufnahmen v.l.n.r: Schwierige Lichtverhältnisse, zugeschaltetes LED-Kunstlicht und normales Taglicht.
Aus der App heraus ist eine sofortige Filterung (Effekte) oder Verbesserung möglich. Selbstverständlich können die Ergebnisse sofort oder im Album (Galerie) nachbearbeitet werden. Bei der Fokussierung sind „Auto-Fokus“, „Makro“ oder „Gesichtserkennung“ vorwählbar, das Objekt kann punktgenau („Spotmessung“), mittenbetont oder über das Bild verteilt („Matrix“) angemessen werden. Vordefinierte Szenen (Party, Portrait, Landschaft, Sport u.v.m.) erleichtern dem Fotografen die Arbeit.
Eine Spezialität ist das Teilen über soziale Netzwerke insbesondere mit Buddy Photo Share. Das Galaxy SIII erkennt hinterlegte Gesichter (Social Tag) von Freunden auf einem Foto und kann so Bilder mit den „Buddies“ zum Beispiel über MMS, E-Mail oder Facebook teilen.
Insgesamt ist die Fotokamera ein Spitzenprodukt, das gegenüber dem bisherigen Favoriten HTC One X beim Objektiv leicht zurückstecken muss, in anderen Bereichen aber ausgleichen oder vorbeiziehen kann.
Camcorder
Der Camcorder schießt Videos in Full HD 1080p, HD 720p oder niedrigen Auflösungen. Der digitale Mehrfachzoom funktioniert selbst bei Full HD. Einstellmöglichkeiten und Features sind fast so umfangreich wie bei der Fotokamera.
Die Aufnahmen wirken scharf und die Farben einigermaßen natürlich. Bravourös gelöst ist die bei anderen Produkten problematische (Nach-)Fokussierung. Schnelle Bewegungen oder Kameraschwenks quittiert der Camcorder nicht oder kaum mit „Klötzchenbildung“ (Blockbildung). Beim Testvideo (bitte auf 1080p Wiedergabe schalten), vor allem bei feingliedrigen Objekten wie z.B. Grashalmen, sind die gefürchteten Clusters – wenn überhaupt – nur marginal zu sehen.
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Mediaplayer und Multimediasoftware
Der Audioplayer (App MP3-Player) versteht sich auf die Formate AAC, AAC+, AMR, eAAC+, MIDI, MP3, SPMIDI, WMA. Eine Vielzahl von Klangverbesserungen mit und ohne Kopfhörer bis hin zu virtuellem 7.1-Kanalsound bietet das SGS3 über SoundAlive.
Die 4,8 Zoll große Anzeige ist natürlich wie gemacht für mobiles Videovergnügen.
Der Videoplayer ist ein wahrer Allesfresser und verarbeitet H.263, H.264, MPEG4, REAL, Xvid. Zudem ist das SGS3 DivX zertifiziert. Das bei HD-Videos beliebte Matroska-Container-Format (.mkv) wird klag- und tadellos verarbeitet.
Auch der Videoplayer besitzt Klangverbesserungen, allerdings ausschließlich über Kopfhörer; hier ist wieder der virtuelle 7.1-Kanalsound erwähnenswert.
Nette Features sind die Live-Video-Preview („Miniaturansicht“) – dank der geballten SGS3-Leistung als bewegte Thumbnails – und eine Kapitelvorschau einzelner Videos. Besonders stolz ist Samsung auf PopUp-Play, bei dem das Video in einem verkleinerten Fenster nebenher läuft, während das Gerät anderweitig bedient oder genutzt wird (Screenshots v.l.n.r.).
Abgerundet wird das Multimedia-Paket u.a. durch einen Sprachrekorder, ein Webradio, die Musikerkennung SoundHound sowie einen Music Hub (u.a. Music-online-Streaming für psch. 10 Euro/Monat), Video Hub (Video on Demand Bezahldienst) und einen Game Hub.
Externe Medienausgabe
Das Samsung Galaxy SIII kann Mediencontent auf (HD-)Endgeräte ausgeben oder streamen, entweder drahtlos per DLNA oder über den nicht ganz standardgemäßen MHL-Ausgang, der einen entsprechenden Adapter benötigt (s. Konnektivität).
Mit AllShare Play können Medieninhalte „jederzeit und überall“ auf mehreren Geräten über Internet wiedergegeben werden, vorausgesetzt, sie sind für diesen Dienst mittels Samsung-Konto registriert. Der Dienst ist damit nicht nur eine klassische einseitige Medienausgabe, sondern stellt eine „Medien-Cloud“ dar, zumal dafür kostenloser Webspeicher zur Verfügung gestellt wird. Momentan unterstützen diesen Service u.a. das Galaxy SIII, das Tablet Galaxy 10.1 und LED Smart TV Series. Group Cast schließlich ermöglicht es, den Displayinhalt gleichzeitig mit mehreren Geräten im selben WLAN-Netzwerk zu teilen.
Die drahtgebundene Übertragung per MHL/HDMI konnten wir mangels Spezialadapter nicht testen; unser bisheriger Samsung-HDTV-Adapter blieb erwartungsgemäß wegen der unorthodoxen Pinbelegung der SGS3-MHL-Schnittstelle wirkungslos. Dagegen klappte drahtloses Video-Streaming per DLNA hervorragend. Dank großzügiger und netzangepasster Vorpufferung lief sogar HD-Streaming ohne Unterbrechungen. Nicht-Netzwerk-fähige TV-Geräte werden durch den (teuren) Samsung AllShare Cast Dongle fit gemacht.
Multimedia-Fazit
Nur die Fotokamera des HTC One X ist in einigen (nicht in allen) Bereichen besser als die des Galaxy SIII. Selbst die bei der Konkurrenz oft zu beobachtende Camcorder-Clusterbildung vermeidet es. Ansonsten ist das von Samsung geschnürte Multimediapaket hervorragend, fast schon erschlagend umfangreich und verdient sich das Prädikat vorbildlich.