Der Markt für mobile Navigationsgerät entwickelt sich derzeit noch schlechter als erwartet. Im ersten Quartal 2012 gingen die Umsätze durch mobile Navis im Vergleich zum Vorjahr um ganze 23,3 Prozent zurück. In Deutschland kommen die Hersteller insgesamt nur noch auf einen Gesamtumsatz von 80 Millionen EUR. Im Vergleich dazu spülten die kleinen Wegweiser 2008 noch ganze 208 Millionen EUR in die Kassen von Garmin, NAVIGON, Becker und Co.
Konkurrent Smartphone
Das Problem für die mobilen Navigationsgeräte ist nicht etwa das sinkende Interesse der Konsumenten, sondern die Konkurrenz der Smartphones. Immer häufiger greifen Nutzer zu dem Gerät, das sie in den meisten Fällen eh schon mit sich führen und für die es mittlerweile eine breite Auswahl an Navi Programmen gibt – teilweise sogar kostenlos.
Demzufolge sinken die Verkaufszahlen der mobilen Navis unaufhaltsam. Im ersten Quartal 2012 gingen rund 547.000 Navis über den Ladentisch, ein Rückgang um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und zieht man die Zahlen aus dem Jahr 2008 heran sind es sogar 44 Prozent weniger verkaufte Geräte. Eine weitere Folge: Die Hersteller müssen die Preise ihrer Geräte immer weiter drücken. Während ein Navis 2008 im Durchschnitt noch 212 Euro kostete, können heute nur noch etwa 147 EUR verlangt werden.
Navi-App unter Druck durch kostenlose Alternativen
Viele Navi-Hersteller haben deshalb bereits Ableger der eigenen Software für Android, Windows Phone 7.5 oder iOS Smartphones entwickelt und erhoffen sich, damit die fallenden Einnahmen ausgleichen zu können. Doch auch hier lauert Gefahr in Form von kostenlosen Navi-Anwendungen, die immer häufiger von Herstellern bereits vorinstalliert werden. Jüngst hat etwa Apple angekündigt, mit der nächsten Version seines Betriebssystems iOS eine eigene Navigationssoftware integrieren zu wollen. Zumindest TomTom wird diese Ankündigung gefreut haben, denn die Niederländer wurden von Apple als Kartenlieferant für die neue Karten App ausgewählt.