Software und Navigation
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Android 4.0 Ice Cream Sandwich bedeutet einen gewaltigen Schritt nach vorne. Es betet nicht nur eine verbesserte Bedienung sondern eine ganze Palette an Neuerungen und Verbesserungen. Dazu gehören optimiertes Multitasking, Datentransferanzeige und -management, verbesserte Kommunikation einschließlich NFC-Unterstützung (Near Field Communication), Android Beam, Geräte-Entsperrung per Gesichtserkennung und vieles mehr. Alles hier aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Testberichtes sprengen.
HTC hat dem One X eine Fülle von Apps mitgegeben – vorwiegend im Multimediabereich – und das ganze noch durch einen eigenen Hub aufgepeppt. Dort ist beispielsweise ein kostenloses Programm für nahtlose 360°-Panoramaaufnahmen erhältlich. Natürlich sind Flash Player, soziale Netzwerke und ein Cloud-Dienst (Dropbox) sowie ein Office-Paket mit an Bord. Es gibt allerdings einige wenige Drittapplikationen, die mit dem neuen ICS nicht voll kompatibel sind; die Entwickler arbeiten daran. Etwas dürftig ist nach wie vor HTC Sync, das z.B. nicht mit Samsung Kies und schon gar nicht mit einem Kaliber wie Apple iTunes mithalten kann.
Für Gamer interessant sein dürfte die TegraZone Spiele. Die App ist zwar nicht vorinstalliert, kann aber problemlos über den Play Store (immer noch ein blöder Name) gratis bezogen werden. Wer auch unterwegs das Daddeln nicht lassen kann, wird hier mit auf nVidia abgestimmte Produkten bestens bedient, mit denen der Tegra 3 sein volles Potenzial ausschöpfen kann.
Software-Fazit
Das neue Android ICS und die von HTC vorinstallierte Software lassen kaum Wünsche offen. Wer dennoch etwas vermissen sollte, bedient sich im gut gefüllten Google Play Store.
Ein riesiges, gut ablesbares 4,7 Zoll Display in HD-Auflösung sowie ein kräftiger Lautsprecher machen das HTC One X im Verein mit geeigneter Software zu einem Top-Mobil-Navigationssystem. Das GPS spricht spontan an, ist lagestabil und spurtreu. Der Empfänger ist so empfindlich, dass selbst geschlossene Räume nicht unbedingt ein Hindernis darstellen. HTC hat auf GLONASS verzichtet; offenbar ist der russische Markt für das One X uninteressant.
Leider scheint einige Navigationssoftware mit Android 4.0 nicht kompatibel zu sein. Das betrifft vor allem Route 66, wie der Hersteller uns gegenüber bestätigte. Die Auswirkungen sind unterschiedlich. Beim HTC One X steigt die Applikation bei der Routenberechnung aus, beim Samsung Galaxy Note funktioniert die Kamera im Split Screen Mode der „Augmented Reality“ nicht, das Samsung Galaxy SIII scheint hingegen nicht betroffen. Das Schweizer Unternehmen arbeitet daran: „We are currently preparing an update which will enable users of Android 4.0 to enjoy ROUTE 66 Maps + Navigation at full functionality„. Merkwürdigerweise läuft HTCs hauseigenes „Premium Navigation“ „powered by Route 66″ ohne Abstürze, wenn auch zeitweise etwas zögerlich.
Ohne Panne dagegen funktioniert Navigon MobileNavigator für Android in der Version 4.1.2 (während des Tests Update auf 4.1.3), die auch Inkompatibilitäten mit Samsungs Google Nexus unter Android 4 ausbügelt und für das HTC One X grafisch optimiert wurde. Die Eigenschaften der Navi-Software haben wir bereits im Testbericht des HTC Velocity 4G grob umrissen und sparen uns deshalb Wiederholungen. Einen kleinen Unterschied gibt es doch: Der Traffic-Server funktionierte dieses Mal zufriedenstellend.
Ansonsten ist wie üblich Googles Gratis-Offboard-Navigation hervorragend. Das sollte sie auch, denn wer sonst hat schon die Chance, eine Navi-App optimal auf das eigene Betriebssystem abzustimmen. Google Maps Navigation ist im Übrigen die Standard-Navigationsapplikation bei HTC car, eine Oberfläche, die während der Fahrt die nach HTCs Auffassung wichtigsten Funktionen zeigt. Als Alternative lässt HTC car lediglich HTC Locations (Premium Navigation) zu, ein anderes Navigationsprogramm kann nicht gewählt werden.
Navigations-Fazit
Ein großer, scharfer Bildschirm und kräftiger Lautsprecher prädestinieren das HTC One X zur Navigation. Schade nur, dass einige Apps Inkompatibilitäten mit Android 4 aufweisen, die die Software-Hersteller noch beseitigen müssen. Dieses Noch-Manko ist aber dem One X nicht anzulasten.