BITKOM lehnte erst kürzlich das von den Grünen vorgeschlagene Handy-Pfand von 10 Euro pro Alt-Gerät ab. Auch die Bundesregierung sprach sich jetzt gegen diesen Lösungsansatz des Alt-Handy-Recyclings aus.
Bitkom Meinung
Laut Bitkom sei die Idee der Grünen, die Altgeräte, die wertvolle Metalle wie Gold, Silber und Kupfer sowie seltene Erden enthalten, zu recyceln, goldrichtig.
Schließlich können rund 80 Prozent der in einem Handy verwendeten Materialien wieder verwertet werden. Doch ein Pfandsystem sei genau der falsche Weg, betonte der Branchenverband. Bernhard Rohleder, Geschäftsführer von Bitkom, betonte: „Ein Pfand würde die bestehenden Rücknahmesysteme zerstören, und der bürokratische Aufwand läge in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen. Handys sind keine Dosen.„
Tatsächlich sollen rund 83 Millionen alte Mobiltelefone ungenutzt in Schubladen und Kellern deutscher Haushalte liegen (siehe Grafik unten). Um die 66 Prozent der Verbraucher in Deutschland hätten ein oder mehrere Mobiltelefone, die sie nicht benutzen, so Bitkom.
Rücknahmesysteme der Netzbetreiber
Zwar wurde bereits ein Rücknahmesystem für Mobiltelefone durch die großen Netzbetreiber aufgebaut, indem Nutzer die Altgeräte einfach per Post in einem angeforderten und portofreien Versandumschlag zurückschicken oder auch direkt in Geschäften sowie Handy-Shops abgeben können. Doch scheint sich die Praktikabilität auch dieses Systems noch nicht vollends zu allen Bürgern verbreitet zu haben.
Meinung der CDU und des Umweltministeriums
Nun meldete sich die CDU zu Wort. Nach ihrer Ansicht stehe der Aufwand, das Handy-Pfand einzurichten, in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen, wie auch Bitkom schon bekräftigte. Die der CDU angehörige Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche argumentierte dagegen in Richtung Einführung von Handy-Tonnen.
Die Entsorgung von alten Mobiltelefonen in der Wertstofftonne wurde seitens des Umweltministeriums abgelehnt, weil andere Stoffe in der Tonne durch die Handys belastet werden könnten.
Gegenmeinungen
Laut heise.de meint die Grünen-Parlamentarierin Dorothea Steiner hingegen, dass die bisherigen Rücknahmesysteme nicht ausreichen, da Verbraucher schon heute ihre Handys unkompliziert zurückgeben könnten und die Sammelquote trotzdem noch zu niedrig sei.
