Samsung Galaxy Note Test: Auf die Größe kommt es doch an…

Multimedia

FM-Radio

Ein echtes FM-Radio ist mit an Bord, sodass man nicht auf Internet- oder Webradio angewiesen ist und im Ausland Roaming-Gebühren spart. Dank RDS wird wahlweise auch die Senderkennung angezeigt und es könnte TMC liefern, wenn die Navi-App-Hersteller nur wollten. So wäre eine preisgünstige Alternative im Ausland zu Roaming-Gebühren verursachenden Online-Traffic-Servern vorhanden. Tempi passati.

Das ohnehin schon gute FM-RDS-Radio des Galaxy SII hat Samsung beim Galaxy Note ein kleines Stück weiterentwickelt. Die Bedienoberfläche wurde verändert, der Frequenz-Scan geht noch schneller vonstatten, und eine Aufnahme-Funktion ist dazu gekommen, sodass Radiosendungen direkt mitgeschnitten werden können.

Kamera

Die 8-Megapixel-Fotokamera ist wie die des SGSII mit Autofokus, LED-Fotolicht, Gesichts- und Blinzelerkennung ein Spitzenprodukt. Ein digitales Mehrfachzoom rückt Motive näher heran. Fokussiert wird automatisch oder per Fingertipp. Zahlreiche Funktionen wie automatische Belichtung, automatischer Weißabgleich, Bildanpassung (Schärfe, Kontrast, Sättigung, Belichtung), Foto-Geotagging sowie diverse Vorab-Filter sind einige der Einstellmöglichkeiten. Weiter sind Bildstabilisator gegen Verwackeln und Makroaufnahmen zuschalt- bzw. einstellbar.

Die Bildergalerie ermöglicht eine rudimentäre Nachbearbeitung mit Zuschnitt und Drehen. Die Fotos können aus der Anwendung heraus oder aus der Galerie über sämtliche Kommunikationswege geshared oder hochgeladen werden. Darüber hinaus lassen sich Bilder per DLNA oder HDMI auf einem TV-Gerät anzeigen. Die separate App Foto-Editor leistet noch mehr, beispielsweise nachträgliches Filtern, wobei der Editor auch aus der Bildergalerie heraus gestartet werden kann. Die Geokoordinaten entsprechend aufgenommer Bilder werden auf Wunsch in Google Maps dargestellt und ermöglichen Fotonavigation.

Selbstgeschossene Aufnahmen geben die Verhältnisse in natürlichen Farben wieder und sind randscharf, auch bei Makro-/Nahaufnahmen. Selbst bei schlechten Beleuchtungsverhältnissen wie Kunstlicht liefert die Kamera äußerst brauchbare Ergebnisse. Gerade bei problematischen Lichtverhältnissen ist es Samsung gelungen, die Aufnahmequalität gegenüber dem kleinen Bruder Galaxy SII nochmals zu verbessern.

   

Demofotos Galaxy Note: Kunstlicht, LED-Blitz, Nahaufnahme

   

Kameravergleich problematische Lichtverhältnisse, v.l.n.r.: Motorola RAZR, Samsung Galaxy SII, Samsung Galaxy Note

Die 2-Megapixel-Frontkamera wird aus der Kamera-App heraus aktiviert und ist mit 1600 x 1200 Pixeln Auflösung immer noch die Speerspitze unter den Frontkameras.

Camcorder

Der rückwärtige Camcorder schießt Full-HD-Videos in 1080p, HD-Videos in 720p und niedrigeren Auflösungen. Die Einstell- und Nachbearbeitungsmöglichkeiten sind fast so umfangreich wie bei der Fotokamera. Der Video-Editor hat eine Reihe voreingestellter Profile und ermöglicht u.a. Videoschnitt und -aufteilung. Aufnahmen können aus der Bildergalerie heraus über sämtliche Kommunikationswege versandt, über soziale Netzwerke geteilt und per DLNA oder HDMI auf ein TV/HD-Gerät ausgegeben werden. Bei schwachen Lichtverhältnissen lässt sich der LED-Blitz als Videoleuchte zuschalten. Digitaler Mehrfachzoom ist bis HD 720p möglich, bei Full-HD 1080p nicht.

Video-Aufnahmen sind scharf bis in die Ränder. Blockbildungen oder Treppenkonturen sind nicht festzustellen, und bei Kamera-Schwenks wird zügig nachfokussiert. Geringe Helligkeits-Adaptionsprobleme im Nahbereich mit hellen Objekten oder einstreuendem Licht waren festzustellen. Die Farben wirken natürlich bis auf einen leichten Grün-Gelb-Stich (Demovideo bitte auf Full HD 1080p schalten).

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Media-Player und Multimediasoftware

Das Galaxy Note ist mit seinem riesigen Bildschirm derzeit konkurrenzlos als mobiler Media-Player. Die Displaygröße und die AMOLED-Kontrastqualität laden dazu ein, Videos gemeinsam mit Freunden zu betrachten. Das GT-N7000 verarbeitet Videos in 3gp, mp4, avi, wmv, flv und mkv (Codecs MPEG4, H.263, Sorenson H.263, H.264, VC-1, DivX/XviD).

Es ist zudem DivX-zertifiziert zur Wiedergabe von Videos bis zu HD 720p einschließlich Premium-Inhalten bis zu Full-HD 1080p. Der Video-Player gibt (Full-)HD-Videos sogar im .mkv-Format mit Hardware-Unterstützung wieder, wahlweise mit 5.1-Kanal Dolby Digital (AC3) Surroundsound über Headset. Auch ein kostenpflichtiger Video-on-Demand Service (VOD) für DivX-Videos steht nach Registrierung zur Verfügung. Sollten Videos in heller Umgebung schlecht zu erkennen sein, schaltet man am besten in den Outdoor-Modus.

Das GT-N7000 ist das nunmehr dritte Smartphone in unserer Testreihe nach dem LG Optimus 3D und dem Samsung Galaxy SII, das das wichtige Matroska-Container-Format (mkv) vorbehaltlos akzeptiert.

Derartige native Codec-Unterstützung ist Samsungs Spezialität und ziemlich einzigartig in der Smartphone-Welt.

Eventuelle Format-Unverträglichkeiten deckt Kies durch eine Dateikonvertierung in ein bekanntes Video-Format (MP4) ab, z.B wenn eine Mediendatei vom Rechner mit dem SGN synchronisiert wird. Dazu installiert Kies auf Anfrage gleich ein Codec-Pack von Samsung und geht danach zügig ans Werk.

Der Audio-Player (App MP3-Player) – Formate mp3, m4a, mp4, 3gp, 3ga, wma, ogg, oga, aac und flac – gönnt dem Lautsprecher keine Klangverbesserung, nur einige Equalizer-Settings wie Rock, Pop, Klassik usw.

Über Ohr- oder Kopfhörer dagegen kann der Audiophile 5.1-Kanal-Surroundsound genießen. Natürlich ist das Galaxy Note fähig, Internet-Flash-Inhalte mit dem Adobe Flash Player wiederzugeben.

Wer von Hause aus über ein internetfähiges Samsung-TV verfügt, lädt die kostenlosen Apps Samsung Remote, Samsung Smart View oder SamyGo Remote herunter und nutzt das Galaxy Note über WLAN/WiFi wie eine Fernseher-Fernbedienung oder Gaming-Konsole. Leider funktioniert das Ganze nur mit Samsung-TV-Firmwares, die Internet@TV enthalten; ein Samsung-Fernseher mit WLAN-Stick allein reicht nicht.

Weitere Multimedia-(Hilfs-)Programme sind die bereits erwähnten Video- und Foto-Editoren oder finden sich in den vier Hubs (→ Software und → Konnektivität). Musikerkennungssoftware wie z.B. das bei HTC vorinstallierte SoundHound fehlt, kann aber kostenlos aus dem Android Market nachgeladen werden.

Externe Medien-Ausgabe

Mediendateien gibt das Galaxy Note drahtlos über Bluetooth 3.0+ aus oder streamt sie über DLNA-Protokoll (Digital Living Network Alliance) auf externe, DLNA-fähige (HD-)Geräte. Dabei nutzt das DLNA-Host-Gerät die Medienfähigkeiten des DLNA-Clients, also auch dessen Media-Player. Dreh- und Angelpunkt ist bei Samsung AllShare, eine Software, die DLNA-fähige Geräte untereinander verbindet. Natürlich ist Allshare auf dem GT-N7000 vorinstalliert und sorgt dafür, dass vor allem Samsung-Geräte (TV, Home Entertainment) gut bedient werden. Eine PC-Variante zum Einbinden von Computern mit Microsoft Windows ist ebenso vorhanden.

Medieninhalte konnten sowohl vom Galaxy Note auf ein Samsung LED-TV als auch umgekehrt von anderen DLNA-Geräten auf das Smartlet gestreamt werden. Außerdem fungierte es als Relais-Station zwischen zwei DLNA-Endgeräten, beispielsweise einem Media-Server und TV-Monitor.

Im Unterschied zu einigen Konkurrenten puffern Samsung-Geräte große Teile der Mediendateien, um Stocker und Aussetzer bei Videos mit hoher Bitrate zu vermeiden oder zu mindern. Das klappte bei unseren Tests hervorragend und führte zu ununterbrochener Videobetrachtung, auch wenn die Pufferzeiten etwas lang waren.

   

Einige Smartphones wie das Motorola RAZR, LG Optimus 3D, Acer Stream oder LG Optimus Speed sind von Hause aus mit einem Micro-HDMI Port versehen. Dieser fehlt zwar beim Galaxy Note, doch ist es MHL-fähig (Mobile High Definition Link) und hat somit HDMI out am USB-Port über Adapterkabel. Kleiner Wermutstropfen: Die MHL-HDMI-Adapter benötigen externen Saft von einer USB-Schnittstelle, sodass zur Stromversorgung ein USB-Port des Fernsehers belegt oder ein Ladegerät angeschlossen werden muss.

Nicht einmal mehr als 7 EUR kostende Fernost-MHL-HDMI-Adapter bringen den gesamten Inhalt direkt vom Smartphone1:1 auf den Großbildschirm, also auch HD-Mediencontent. HDMI-Übertragung benötigt im Gegensatz zu DLNA kein mediensoftwarefähiges Gegen-Gerät, nur den Port. So ist es beispielsweise möglich, Navigationsprogramme zur Routenplanung oder andere Software auf dem Groß-TV anzuzeigen. In Verbindung mit einer Bluetooth- oder USB-Tastatur (→ Konnektivität → USB Host) kann so auch komfortabel im Internet gesurft werden, obwohl heutzutage einige Fernseher diese Fähigkeit von Hause aus mitbringen.

 

 

Medien-Fazit

Bis auf einen leichten Farbstich des Camcorders leistet sich das Galaxy Note keine multimedialen Schnitzer, im Gegenteil: Es lässt so einige Mitbewerber im wahrsten Sinne blass aussehen. Eine verbesserte Kamera, Formatvielfalt und Multimedia-Konnektivitätseigenschaften suchen Ihresgleichen.


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