Konnektivität
Inhaltsverzeichnis
Das iPhone 4S präsentiert sich ziemlich kontaktfreudig. Bluetooth 4.0, WLAN (WiFi) n, 3G/HSPA, ein Cloud-Dienst und ein separater 3,5 mm Kopfhörereingang gehören zur Standardausrüstung.
WiFi/WLAN
Apple hat wie heute üblich dem iPhone 4S WLAN mit Draft n (theoretisch bis zu 300 Mbit/s) spendiert. Die theoretischen Geschwindigkeiten konnten wir zwar nicht nachweisen, doch lagen sie mit 65 Mbit/s über WiFi g Geschwindigkeit (54 Mbit/s). Damit ist das 4S nicht besser und nicht schlechter als andere von uns getesteten Top-Smartphones.
High Speed Wireless 3G/HSPA
Das inzwischen auch für iOS verfügbare Messtool Speed Test zeigt im Vodafone-Netz ganz brauchbare rd. 4 Mbit/s im Down- und rd. 2 Mbit/s im Upload an, die zwar hinter den Maximalwerten der Transfergeschwindigkeiten von 14,4 Mbit/s (HSDPA) bzw. 5,8 Mbit/s (HSUPA) zurückbleiben, die aber meist nur die graue Theorie abbilden. Begriffe aus dem Bereich LTE (Long Term Evolution) wie 4G, HSPA+ oder WiMax sind ohnehin Fremdwörter für das iPhone 4S. Diese neue Übertragungstechnik – bei Topmodellen der Konkurrenz längst etabliert – dürfte wohl im nächsten iPhone 5 zu finden sein.
Bluetooth
Das iPhone 4S ist eines der ersten Smartphones, das den neuen Bluetooth 4.0 Standard beherrscht. Er soll drei wesentliche Verbesserungen beinhalten:
- Geringerer Stromverbrauch zur Akku-Schonung
- Nur noch eine einzige Antenne für WLAN/WiFi und Bluetooth (2,4 GHz)
- Verbindung innerhalb von Millisekunden statt 6 Sekunden oder mehr
Außerdem gibt es Gerüchte, dass mit dem neuen Standard mobile Geräte als Game-Controller genutzt werden können.
Die Einbindung von Standard-Bluetooth-Geräten (Headsets, Freisprechanlagen) bereiteten dem 4S keine Schwierigkeiten. Etwas zickiger zeigte es sich bei Verbindungsversuchen mit einem Android-Kollegen und einem Windows-PC. Ob sich das iPhone fremden Betriebssystemen schlicht verweigerte oder die Fehlschläge den angestrebten Partnern zuzuschreiben waren (Treiber?), konnten wir nicht feststellen.
PC-Synchronisierung
Die Synchronisierung mit dem PC ist mit iTunes äußerst einfach und elegant, sei es unter Windows/Outlook oder MAC OSX. Das iPhone 4S wird einfach in das Dock (Zubehör) gesteckt oder über das 30-polige Adapterkabel mit dem PC verbunden, und iTunes (Version 10.5 aufwärts für iOS5 erforderlich) startet automatisch den Synchronisierungsvorgang.
Dabei werden unter Windows Outlook-Termine und -Kontakte – wenn eingestellt – gegenseitig ausgetauscht. Auch Musik oder Bilder lassen sich so aufs iPhone schaufeln. iTunes ist immer noch vorbildlich; andere Hersteller, die ihr eigenes Süppchen kochen (Acer Sync, Samsung Kies, LGE u.v.m.) können sich eine dicke Scheibe davon abschneiden.
iCloud
Jeder muss heute eine Cloud haben, die deutsche Telekom hat sie, Google hat sie, Acer hat sie, warum nicht auch Apple? Was verbirgt sich hinter dem im wahrsten Sinne des Wortes wolkigen Begriff? Grob vereinfachend werden Daten nicht (nur) auf dem Gerät in einer anonymen „Wolke“ irgendwo hinterlegt. Das kann mit oder ohne Server von Clouddienst-Anbietern geschehen, je nach Architektur. Damit sind die Daten jederzeit und überall online abrufbar. Apple nutzt dieses Prinzip wie andere auch, um Daten zwischen verschiedenen Geräten eines Nutzers austauschen zu können bzw. verfügbar zu machen.
Beispiel: Foto auf dem iPhone geschossen, in die Cloud (per FotoStream automatisch) hochgeladen und zur Präsentation auf dem iPad oder Mac abgerufen. iCloud kann auch genutzt werden, um andere Daten wie Kontakte oder Termine zwischen verschiedenen i- oder Mac-Geräten abzugleichen, sogar Backups sind in der Wolke möglich. Außerdem verwendet Apple iCloud, um ein verloren gegangenes oder entwendetes Gerät zu orten und ggf. zu löschen oder fernzusperren. Der in iOS5 kostenlos eingebaute Dienst ist eine sinnvolle Sache, sofern die berechtigte oder unberechtigte Angst vor Datenmissbrauch auf Fremdservern dem nicht entgegensteht.
Telefon
Über das peinliche Antennagate des iPhone 4 und Apples Beseitigungsversuche haben wir hinlänglich berichtet. Das Problem – verursacht durch eine Überbrückung bzw. Kurzschluss der außen liegenden Antenne durch Handfeuchtigkeit – gehört beim iPhone 4S der Vergangenheit an. Wie Apple das bewerkstelligt hat, verraten die kleinen Kerben in der außen liegenden Antenne.
Das iPhone 4S darf sich zurecht als eines der wenigen mobilen Welttelefone bezeichnen, denn es beherrscht gleichermaßen den europäischen GSM- als auch den amerikanisch-asiatischen CDMA-Übertragungsstandard. Die Sprachqualität ist gut bis hervorragend, soweit wir das beurteilen können, wobei das iPhone natürlich der Güte des Netzes unterliegt.
Tethering
Ein früher von uns beklagter Umstand, dass die Nutzung eines iPhones als Internet-Modem nur mit Telekom-Vertrag gegen deftigen Aufpreis möglich war, ist inzwischen teilweise abgestellt, da auch andere Provider mitmischen. Die Telekom AG gibt diesen Dienst bei einigen Verträgen allerdings nach wie vor nur gegen Aufpreis frei. Wem das nicht passt und wer sein iPhone deswegen nicht jailbreaken möchte, sollte zur App iTether greifen, die rd. 12 Euro kostet, nur über USB funktioniert und nach einem Partner-Programm auf dem PC verlangt. Restriktionsfreie iPhones lassen sich unter Einstellungen → Allgemein → Netzwerk → Persönlicher Hotspot drahtlos oder -gebunden tethern, wie es sich gehört.
Multimediaschnittstellen
Die 30-polige Schnittstelle liefert nunmehr auch HDMI per Adapter (s. Kapitel Zubehör). Den drahtlosen Übertragungsstandard DLNA beherrscht das iPhone immer noch nicht originär. Mehr dazu in der folgenden Disziplin Multimedia.
Fazit zur Konnektivität
Gegenüber dem iPhone 4 verzeichnen wir einen Sprung nach oben in den Konnektivitäts-Eigenschaften, z.B. mit Bluetooth 4.0. Cloud-Dienste kennen auch Andere, nur sind sie selten so eng mit dem Betriebssystem verwoben wie bei Apple. Ansätze Richtung LTE wie HSPA+ sind Apples Flaggschiff nach wie vor fremd, und originäres DLNA fehlt.