AT&T und T-Mobile USA – die Suche nach dem Hintertürchen

AT&T sucht nach der vorerst geplatzten Übernahme von T-Mobile USA nach einer Alternative damit der Kauf doch noch zustande kommen kann…

Ganz so einfach wie sich Randall L. Stephenson, Vorsitzender von AT T, die Übernahme der amerikanischen T-Mobile Tochter vorgestellt hatte, war sie dann doch nicht. Die amerikanische Regulierungsbehörde schob dem geplanten 39 Milliarden Dollar Deal einen Riegel vor und blockierte so jede weitere Übernahmeentwicklung. Einen Beginn der diesbezüglich erwarteten Gerichtsverhandlung ist anhängig und wird frühestens im Februar nächsten Jahres erwartet.

Totale Überzeugung

Schaut man sich die vorangegangene Entwicklung, die Aussagen der an dem Prozess der Übernahme beteiligten wichtigen Personen und die von AT T zu leistende enorm hohe Strafzahlung bei einem Nichtzustandekommen des Deals an, so kann man nur davon ausgehen, dass sich der Konzern mehr als sicher war, der Deal würde ohne Eingriff des Department of Justice zustande kommen.

Auch die Berater und Anwälte des Unternehmens waren sich laut interner Aussagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 60-70% darüber einig, der Fusion würde zugestimmt werden. Doch die Verschmelzung der Nummer zwei und vier des amerikanischen Mobilfunkmarkts ist nunmehr erst einmal in weite Ferne gerückt.

AT Ts Alternativplan

Doch der amerikanische Großkonzern will nicht tatenlos auf eine Entscheidung der Richter im nächsten Jahr warten oder den Deal gar fallen lassen. Die Analysten und Juristen des Unternehmens haben in den letzten Wochen an einem Alternativplan gewerkelt. So kündigte AT T jüngst an, mit Leap Wireless, einem aufstrebenden amerikanischen Mobilfunkunternehmen, in Verhandlungen zu stehen. Mit eingespannt in die Verhandlungen soll auch die T-Mobile Tochter sein.

Geplant ist es, einen großen Teil des Kundenstamms von T-Mobile an Leap Wireless zu verkaufen um so den Gegnern des AT T – T-Mobile Deals den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Idealfall wird eine Aufhebung der Fusionssperre durch das Department of Justice erhofft. Sollte T-Mobile einen großen Teil seines Kundenstamms abgeben, so würde vermutlich Leap Wireless zum viertgrößten Mobilfunkanbieter aufsteigen und die Übernahme von T-Mobile USA durch AT T nicht mehr zu einer so starken Konsolidierung des amerikanischen Mobilfunkmarkts wie vor dem Kundenabverkauf führen.

Zusätzlich plant AT T in diesem Zusammenhang Mobilfunklizenzen an Leap Wireless zu verkaufen, um diesen Plan weiter voranzutreiben. Sollte es nach diesen Schritten immer noch nicht zu einer Genehmigung des Deals kommen, so stehen laut Experten die Chancen auf eine Absegnung der Fusion vor Gericht unter den neuen Voraussetzungen zumindest um einiges besser als bisher.

Ein positiver Effekt ist nicht garantiert

Ob und in wie weit sich dieser Plan in dem gewünschten Erfolg niederschlagen wird, ist von Experten umstritten. Der eben beschriebene Idealfall wird derzeit hauptsächlich von AT T positiv gestimmten Analysten als handfest beschrieben.

Sollte es zu diesen Vorabdeal kommen, so sind laut Meinung Vieler die „kleinen“ Mobilfunkanbieter Sprint, MetroPCS und dann auch Leap Wirless unter anderem finanziell immer noch nicht in der Lage, gegenüber den Großen, AT T und Verizon, einen gesunden Wettbewerb zu garantieren. Es ist daher abzuwarten ob und in welcher Ausgestaltung ein Vertrag mit Leap Wirless zustande kommt und in wie weit dieser eine Fusion von AT T und T-Mobile USA begünstigen wird.

Bildquelle: flickr.com/mcdemoura

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