3D-Mania – LG Optimus 3D vs. HTC Evo 3D

Konnektivität

LG Optimus 3DDas LG P920 Optimus 3D kann u.a. über Bluetooth 2.1+ EDR, WLAN (WiFi) n, 3G/HSPA und einen separaten 3,5 mm Kopfhörereingang kommunizieren. Mediendateien gibt es wahlweise über DLNA/WiFi oder Micro-HDMI auf Endgeräte aus.

HTC Evo 3DDas HTC Evo 3D zeichnet sich u.a. durch Bluetooth 3.0, WLAN (WiFi) n, 3G/HSPA und einen separaten 3,5 mm Kopfhörereingang aus. Mediendateien gelangen wahlweise über DLNA/WiFi oder MHL-USB-HDMI auf Endgeräte.

WiFi/WLAN

Beide 3D-Smartphones sollen für Übertragungs-Geschwindigkeiten nach dem Draft-n-Standard mit theoretisch bis zu 300 Mbit/s gut sein. Bei gleicher Entfernung zum WLAN-n-Router (7 m) erreichten weder das LG Optimus 3D noch das HTC Evo 3D phasenweise die WiFi-g-Geschwindigkeit von 54 Mbit/s. Sehr mager.

Sind die Bitraten nicht allzu hoch, lassen sich per DLNA, das beide Geräte beherrschen, Multimediainhalte zwischen entsprechenden Geräten austauschen.

High Speed Wireless 3G/HSPA

Sowohl das LG Optimus 3D als auch das HTC Evo 3D sollen nach Herstellerangaben für Uploadgeschwindigkeiten bis zu 5,76 Mbit/s (HSUPA) und Downloadtempo bis 14,4 Mbit/s (HSDPA) gut sein. Wir verzichten auf weitere Erörterungen, denn unsere Provider-Verträge geben die Maximalgeschwindigkeiten ohnehin nicht her.

Bluetooth

LG P920 Optimus 3DObwohl manche Datenblätter Bluetooth 3.0 ausweisen, hat LG sein P920 offenbar „lediglich″ mit Bluetooth 2.1+ EDR ausgerüstet; aus dem Handbuch: „Die Version Ihres Telefons ist Bluetooth 2.1+ EDR, zertifiziert nach Bluetooth SIG.″ Damit funktionieren Kopplung und Verbindung mit gängigen Geräten wie BT-Headseats problemslos, ihm bleiben jedoch die Möglichkeiten von Bluetooth 3.0 verwehrt.Zudem stellt das Handbuch eindeutig fest: „Das LG-P920 bietet keine Unterstützung für PC-Verbindung über Bluetooth″. Wer darauf Wert legt, muss sich Applikationen mit Bluetooth-Sync-Fähigkeiten wie das kostenlose MyPhoneExplorer zulegen.

HTC Evo 3DDas HTC Evo 3D unterstützt eine Vielzahl an Bluetooth-Profilen. Die Einbindung von Bluetooth-Geräten bereiteten weder dem BT Stack noch der Hardware Schwierigkeiten. Pairing und Connect verlaufen problemlos. Mit der App Einrichtung ist auch nachträglich eine Übernahme von Kontakten und anderen Daten eines anderen Telefons per Bluetooth möglich. Darüber hinaus lässt sich das Evo 3D zum Datenaustausch über Bluetooth als FTP-Serverbetreiben.Das Bluetooth 3.0 des Evo 3D eröffnet einen zusätzlichen Highspeed-Kanal auf Basis von WLAN und UWB (Ultra Wide Band – Ultrabreitband), was theoretische Übertragungsraten von 24 Mbit/s ermöglicht. Leider lässt auch das Evo 3D keinen nativen Bluetooth-PC-Sync zu.

Synchronisierung

Bei Android wird online über Google–Mailkonten synchronisiert. Wer beispielsweise E-Mails, Kontakte und Termine sein Smartphone direkt über USB oder Bluetooth mit Outlook auf dem PC abgleichen möchte, ist deshalb auf Dritt- oder Herstellerprogramme angewiesen.

LG P920 Optimus 3DPlug Play beherrscht das LG Optimus 3D nicht, die Erstverbindung zum PC verursacht einige Treiberfehler. Die P920-Support-Seite verweigert dazu jede Auskunft. Nach einigem Stöbern auf LGs Mobiltelefonseiten findet der beharrliche Sucher das Tool LG Updater, das auf Software-Updates prüft und die benötigten Treiber zur Verfügung stellt.Alternativ bewerkstelligt Ähnliches die im Handbuch ewähnte Software PC Suite IV, die u.a. für die Synchronisierung mit MS Outlooku.v.m. zuständig ist. Sind die Treiber installiert, erscheint beim Verbinden mit dem PC ein Android-Bildschirm, der den Betrieb als (USB-)Festplatte ermöglicht.Für Software-Updates stehen drei Wege offen: Methode 1: Auf dem P920 unter Einstellungen → Telefoninfo → Software-Update manuell prüfen. Das OTA-Update bricht wie beim P990 mit der Meldung Authentifizierungsfehler ab. Methode 2: LG Updater → SW-Update starten → im neuen Fenster Aktualisierung der Telefonsoftware. Methode 3: PC Suite → Nach Telefon-Update suchen. Etwas verwirrend für den Nutzer sind die drei Methoden für Software-Updates sowie die Auswahl zwischen den zwei Dienstprogrammen LG Updater und PC Suite, die zumindest in Teilbereichen Ähnliches vollbringen. PC Suite funktioniert zwar zuverlässig, ist aber langsam. Insgesamt eine relativ umständliche Angelegenheit, die sich durchaus einfacher gestalten ließe. Wem das zu kompliziert ist, sei erneut die vorerwähnte App MyPhoneExplorer zumindest für Sync-Aufgaben ans Herz gelegt.

HTC Evo 3DDie Erstverbindung zum PC ist unproblematisch. Wird das HTC Evo 3D am PC angedockt, erscheint sofort ein Menü, das dem Nutzer die Wahl zwischen Nur Laden, Synchronisieren, Betrieb als Festplatte/USB-Stick, Nutzung als Internet-Modem (USB Tethering) und Nutzung des PC-Internets für das Smartphone (Internet-Durchgang) lässt. Eine sehr praktische Sache, die wir bei vielen Herstellern, so auch bei LG, vermissen.HTCSyncgleichtOutlook/Outlook Express Kontakte und Kalender zwischen PC und Smartphone ab, ebenso wie Fotos, Videos, Musik und Dokumente. Außerdem können Android Dritt-Apps (.apk) mit HTCSync auf dem Telefon installiert werden. Leider ist das nur mit 32-bit Outlook-Versionen unproblematisch.Eine weitere Synchronisationsmöglichkeit hat HTC mit der Direkt-Datenübernahme von anderen Telefonen geschaffen. Dazu ruft man entweder die App Daten übertragen oder Einrichtungauf. Über Bluetooth werden Daten wie Kontakte, SMS und Kalender vom „Alt-Telefon″ ins Evo 3D exportiert. Die Liste der Dritthersteller ist umfangreich, aber auch Daten nicht gelisteter Telefone werden anstandslos importiert.Soft- und Firmare-Updates gibt es bei HTC grundsätzlich nur Over the Air (OTA). Zwar gibt es Wege, das Ganze auch über USB-Kabel zu bewerkstelligen, diese werden aber von HTC offiziell nicht unterstützt.Die Synchronisierungs-Möglichkeiten des HTC Evo 3D sind summa summarum wesentlich umfangreicher als die des Mitbewerbers.

Telefon

Über die Telefon-Funktionen beider Smartphones gibt es nichts Besonderes zu vermerken. Telefonieren und SMSen/MMSen kann man natürlich auch. Die Quad-Band-Gerät beherrschen alle weltweit üblichen Frequenzen. Die Sprach- und Telefonlautsprecherqualitäten sind sehr gut.

USB Modem/Internetfreigabe

Beide 3D-Smartphones können als Internet-Modems genutzt werden. Entweder ist ein mobiler Hotspot einzurichten (ab Android 2.2) oder der Weg über USB Tethering zu wählen. Das ist beim LG Optimus 3D ewas umständlicher (Einstellungen → Wireless → Tethering Mobiler Hotspot) als beim HTC Evo 3D mit dessen Auswahlmenü beim Einstecken in den PC oder wahlweise seiner separaten App.

Schnittstellen

LG P920 Optimus 3DDas Optimus 3D bringt zwei wichtige Schnittstellen mit sich: Einen Standard-Micro-USB 5-Pin-Port und eine Micro-HDMI-Schnittstelle Version 1.4. Erstere ist für Laden und Sync, letztere für die Direktübertragung von HD- oder 3D-Mediencontent auf HD- oder 3D-Endgeräte zuständig. HDMI 1.3c soll für 3D nicht geeignet sein und höchstens HD-Übertragung bewältigen. Das ist ein Ammenmärchen, wie die volle 3D-Tauglichkeit älterer BluRay-Player mit HDMI 1.3c per Firmwareupdate beweist.Ob und inwieweit die HDMI-Schnittstelle tatsächlich 3D transportiert, bleibt unklar, da wir a) kein 3DTV zum Testen hatten und b) die internen HDMI-Settings bis max. Full-HD 1080p gehen, aber keinen 3D-Modus aufführen (was möglicherweise implizit überflüssig ist). Wie auch immer, das LG Optimus 3D benötigt zweiSchnittstellen, die HTC prinzipiell mit Vor- und Nachteilen in einer vereint.

HTC Evo 3DIm Unterschied zu LG setzt HTC beim HTC Sensation, HTC Flyer und Evo 3D auf den MHL-Standard (Mobile High-Definition [Video] Link). Das hat Vor- und Nachteile, und wir müssen an dieser Stelle etwas ausholen.Die fünfpolige USB-Schnittstelle ist HDMI-tauglich und grundsätzlich USB-Host-fähig. Leider hat HTC letztere Funktion (noch nicht?) implementiert. Sowohl HDMI als auch USB Host benötigen entsprechende Adapter mit interner Hardware, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. In Fernost sind solche Adapter vergleichsweise preiswert zu erwerben.Der wichtigste Nachteil von MHL-HDMI in der derzeitigen Version MHL 1.0 soll die Unfähigkeit sein, 3D-Content auf 3DTV zu übertragen. Stimmt das? Eindeutig jain. Aus einer Pressemitteilung von HTC Deutschland: „Außerdem können … HD-Videos … über DLNA oder einen MHL-Adapter an Fernseher gestreamed werden.″ Die Pressemitteilung von HTC Hong Kong zum selben Gerät hält dagegen fest: „Using an MHL HDMI cable makes it possible to also share user-created 3D video content via a 3D TV.″ Soll heißen: Selbstgedrehte 3D-Videos ja, 3D-Fremdvideos wie z.B. Hollywood-Blockbuster nein. Was ist nun richtig? Wir entscheiden uns für die Variante von HTC Hong Kong, nach der selbstgeschossene 3D-Videos per MHL-HDMI-Adapter auf 3D-TV räumlich zu sehen sind, denn diese Version der Wahrheit wurde inzwischen von glücklichen Besitzern der Kombination HTC Evo 3D plus MHL-HDMI-Adapter plus 3DTV in Blogs bestätigt.Nachdem ein angeblicher Nachteil von MHL zumindest teilweise ausgeräumt ist, widmen wir uns einem schlichten Vorteil: Die Geräte benötigen weniger sowie kleinere Schnittstellen und können somit deutlich schlanker ausfallen, wie das Samsung Galaxy SII demonstriert.Einen weiteren Nachteil – die erforderliche externe Stromversorgung der MHL-HDMI-Adapter – wird die Industrie mit der verbesserten Version MHL 2.0 beseitigen.

Das HTC Evo 3D punktet in den Teildisziplinen Bluetooth und Synchronisierung sowie mit höherer Benutzerfreundlichkeit und größerer Vielfalt in Sachen Konnektivität, die der Konkurrent nicht bietet. Dagegen weist das LG Optimus 3D eine echte HDMI 1.4 Schnittstelle auf, mit der 3D-Content direkt über HDMI-Kabel auf 3DTV ausgegeben und somit das P920 als 3D-Medienkonsole genutzt werden kann. Dies ist dem HTC Evo 3D nur begrenzt und nur über den Umweg MHL-Adapter möglich, zumal HTC nicht das letzte (USB Host) aus der an sich flexibleren MHL-Schnittstelle herausholt. Interessant ist der Teilaspekt direkte 3D-Übertragung per Kabel aber nur für die zurzeit spärlich vertretenen 3DTV-Seher. Punktsieger ist daher das HTC Evo 3D.