MultECon Charger M60
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten und Lieferumfang
Der MultECon Charger M60 ist die Zentrale der mobilen Spannungsversorgung. Er nimmt die Energie des Solarmoduls entgegen und lädt damit den internen Akku. Aus diesem internen Akku werden die Ausgänge (12 Volt und 5 Volt USB) sowie die internen AA u. AAA-Akkuladeschächte versorgt.
Im einzelnen erfüllt das Gerät folgenden Funktionen:
- MPP Laderegler 5-30 Volt max. 30 Watt
- 12-Volt Ausgang mit max. 6 A (Zigarettenanzünderbuchse)
- 2 x 5 Volt USB-Buchse mit zusammen 1 A Stromaufnahme
- Eingebauter Li-Ion Akku mit 14,8 Volt und 4,6 Ah
- DC-IN 12 Volt max. 2 A über Netzteil oder 12 Volt
- 2 x Ladeschacht AA-Akku NiMH
- 2 x Ladeschacht AAA-Akku NiMH
Im Lieferumfang befindet sich:
- MultECon Charger M60
- Netzteil 12 Volt 2A
- 12-Volt Zigarettenanzünderladekabel
- Y-Adapter zum Anschluss von 2 Solarmodulen
- Bedienungsanleitung
Handhabung MultECon Charger M60
Der MultECon Charger M60 hat mit 286 x 139 x 25 mm und 900 g Gewicht schon deutlich mehr Platzbedarf als sein kleiner Bruder MultECon Charger M5. Durch seine flache Bauart ist das Gerät dennoch handlich, wenn da nicht das fest angebrachte USB-Kabel und die Zigarettenanzünderbuchse wären. Diese doch recht langen Kabel sind nicht steckbar und baumeln daher, einmal von ihrem Kabelbinder befreit, durch die Gegend. Für einen festen Einbau in ein Boot oder Campermobil mag das in Ordnung sein, für einen mobilen Einsatz stört diese Bauweise leider. Das Gerät ist nicht wasserdicht und auch nicht spritzwassergeschützt, auch dieser Umstand erschwert den mobilen Einsatz.
Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, das Gehäuse ist verschraubt, und der Akkupack (4S2P 18650 Akkus) kann leicht entnommen und somit getauscht werden. Im Gegensatz zu (Solar-)Akkuladern von Billiganbieter sind alle Stecker stramm und alle Kontakte entsprechend stromfest.
Das Gerät wird durch wenige Tasten an der Vorderseite bedient und kontrolliert. Im Gegensatz zum MultECon Charger M5 vermisst man allerdings eine Möglichkeit, Informationen über den Lade-/Entladevorgang zu erhalten. Bis auf den Status Akku wird geladen sind keine Informationen verfügbar. Auch die Anzeige des Akkuladezustandes wird nur mit drei Zuständen beschrieben: Akku voll, Akku teilweise voll, Akku leer. Dabei wird nicht mal die dreistufige Anzeige voll ausgenutzt. Selbst wenn noch ein Balken vorhanden ist, scheint der Akku bereits leer zu sein, und das Gerät schaltet nach einem kurzen (sehr leisen) Signalton ab.
Für ein Gerät dieser Preisklasse kann man deutlich mehr Information erwarten. Wie es geht, zeigt das Produkt MultECon Charger M5, bei dem alle Vorgänge transparent auf einem Display dargestellt werden. Beim MultECon Charger M60 ist es jedoch unmöglich zu wissen, wie effektiv der Einsatz der Solarzellen ist und welchen Ladezustand der Akku wirklich hat. Selbst die Anzeige, ob der Akku überhaupt geladen wird, ist bei Sonne kaum abzulesen. Das Vertrauen in das Gesamtsystem wird damit leider erheblich reduziert.
Leistung in der Praxis
Der schlechten Handhabung des MultECon Charger M60 steht dessen enorme Leistung gegenüber!
MMP-Laderegler:
Der MPP(Maximum Power Point) Laderegler optimiert die Ladespannung und erreicht bis zu 20% Mehrertrag gegenüber einem einfachen Laderegler, wie er üblicherweise in simplen Solarakkuladern verbaut ist. Über den Wirkungsgrad gibt der Hersteller keine Auskunft. Der Eingangsspannungsbereich ist mit 5-30 Volt sehr weit. Der Laderegler kann den internen Akku bzw. die angeschlossenen Geräte maximal mit 30 Watt versorgen. Damit eignet sich vor allem das Sunload Solarmodul 30 Wp zum Laden. Leistungsstärkere Module haben den Vorteil, auch bei bedecktem Himmel, nicht optimaler Ausrichtung oder Teilschatten noch die volle Ladeleistung von 30 Watt zu erreichen.
DC-IN 12 Volt:
Der MultECon Charger M60 wird mit einem 12 V 2 A Netzteil ausgeliefert. Mit diesem Netzteil wird der interne Akku in 3-4 Stunden geladen, wobei nach 2 Stunden bereits 80% der Kapazität erreicht sind. Alternativ kann der Akku mit einem ebenfalls beiliegenden 12 Volt Zigarettenanzünderkabel geladen werden.
DC-OUT 5 Volt (2x):
Über zwei USB-Buchsen können 5-Volt Geräte angeschlossen werden. Zusammen liefert der Ausgang max. 1A was für normale 5-Volt Geräte mehr als ausreichend ist.
DC-OUT 12 Volt:
Der 12 Volt Ausgang ist über eine Zigarettenanzünderbuchse realisiert. Sie liefert bis zu 6 A (bzw. 80 Watt) und stellt damit ausreichend Leistung sogar für starke Laptopladegeräte zur Verfügung. In unserem Test haben wir auch einen 220 Volt Inverter angeschlossen, um Geräte, für die kein 12 Volt Ladegerät verfügbar war, zu laden. Dieser Umweg von 12 Volt auf 220 Volt und dann wieder mit einem Netzladegerät auf das Endgerät ist natürlich sehr verlustbehaftet und sollte nur eine Notlösung sein. Es sollten keine Geräte an den Inverter angeschlossen werden, die mehr als 60 Watt Leistungsaufnahme haben.
Interner Akku 14,8 Volt mit 4,6 Ah (68 Wh):
Im Test konnte ein Sony Vaio Subnotebook 1,5 Mal komplett aufgeladen werden. Die geladene Leistung betrug dabei ca. 40 Wh (ermittelt mit BatteryBar). Die Differenz zwischen den 68 Wh im Datenblatt und den gemessenen 40 Wh, die ins Notebook geladen wurden, ergaben sich zum einen durch die Wandlungsverluste des 12 Volt Notebookladers, zum anderen durch den Wirkungsgrad des Notebook Li-Ion Akkus. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad von 80 % beim 12 Volt Ladegerät sowie 80-90 % Effizienz bei Li-Ion Akku und Laderegler kommt die Kapazitätsangabe von Sunload gut hin. Abhängig von der Akkukapazität und der Qualität der verwendeten 12 Volt Ladegeräte sind 1-2 Notebookladungen möglich – eine ordentliche Leistung.
Sehr positiv für Bastler:
Der interne Akku ist ein Standardakkupack mit 4S2P 18650 Zellen. Er kann leicht entnommen und getauscht werden. Es ist sogar etwas mehr Platz vorhanden, so dass man sicher auch passende Li-Ion-Akkus finden kann, um die Kapazität zu erhöhen oder einen schlappen Akku zu erneuern. Sunload gibt 500 Voll-Ladezyklen an, was bei den verwendeten Lade- und Entladeströmen realistisch erscheint.
Interner AA u. AAA-Akkulader:
Eigentlich wäre man mit den Leistungen des Gerätes bereits zufrieden, aber die eingebauten 2 x AA (Mignon) und 2 x AAA (Mirco) Akkulader überraschen positiv. Im Testgerät waren zwei AA-Akkus mit 2500 mAh eingesetzt. Ob diese zum Standard-Lieferumfang gehören, ist nicht klar. Die Ladeschächte werden einzeln überwacht und sind nicht zeitgesteuert. Einziger Nachteil: alle Schächte teilen sich die Ladestromstärke. Damit ist das Laden von einzelnen AAA-Akkus nicht zu empfehlen.
Offene Akkupackklappe (zwei Schrauben)
Fazit MultECon Charger M60
Wer ein Laptop oder vergleichbare Geräte mit Solarstrom betreiben möchte, kommt um den MultECon Charger M60 nicht herum. Die hohen Ausgangsleistungen, der gute MPP-Lader, ein integrierter AA u. AAA-Akkulader, sowie ein ausreichend großer interner Li-Ion Akku lassen den Nutzer die dürftige Anzeige von Ladezustand und Akkukapazität sowie die unhandlichen festen Adapterkabel gerade so verkraften. Auch wenn es noch Verbesserungspotenzial gibt, ist es ein gutes Produkt, das wir durchaus empfehlen können.
Bezugsquellen
Der Sunload MultECon Charger M60 kann zum Preis von 219 EUR direkt über den Sunload Onlineshop oder bei Amazon bestellt werden.
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