Lenovo, der chinesische PC-Hersteller, möchte seine Marktanteile in Europa ausweiten und Deutschland könnte mit MEDION das Sprungbrett dafür sein. Zu diesem Zweck soll Lenovo nun den ehemaligen italienischen Acer-CEO Gianfranco Lanci engagiert haben.
Der ehemalige Vorstandschef war mit seiner progressiven Preissenkungsstrategie bereits mit dem taiwanischen Computerunternehmen Acer erfolgreich als er eine Preisreduzierung für PCs auf dem europäischen Markt herbei führte.
Damals baute Acer seine hohen Lagerbestände ab und warf ca. drei Millionen preislich stark reduzierte Notebooks auf den europäischen Markt und erzielte damit einen höheren Marktanteil für sich.
Bleibt Lanci seinem Vorgehen treu, so kann man den Einsatz der gleichen Methode für Lenovo erwarten. Zusätzlich könnte Lanci in Verbindung mit Medion für den Ausbau der Marktanteile in Deutschland eine entscheidende Rolle spielen. MEDION wurde im Juni 2011 von Lenovo übernommen (wir berichteten) und ist vor allem für die Belieferung der Handelskette Aldi mit Personal Computern, Notebooks, Kameras und Navigationsgeräten bekannt. Medion nimmt zurzeit den vierten Platz unter den PC-Herstellern in Deutschland ein. Lenovo dagegen kommt nicht unter die top fünf in West-Europa.
Lanci soll laut mehrerer Nachrichtenquellen einen Beratervertrag bei Lenovo unterschrieben haben, um unter anderem bei der Reorganisation von Medion mitzuwirken und die deutsche Firma bei Lenovo zu integrieren. Durch Medion könnte das bei Lenovo momentan noch schwächelnde Geschäft auf dem privaten Endkundenmarkt ausgebaut werden.