Innerhalb der EU sollen bald Rettungsdienste und Feuerwehr bei einem Unfall automatische alarmiert und zum Unglücksort gerufen werden. Möglich soll dies die eCall-Technologie, die ab 2015 in alle neuen PKW und Kleintransporter eingebaut werden soll. Eine entsprechende Empfehlung wurde am Mittwoch durch die EU-Kommission an die EU-Staaten ausgesprochen.
Kommt es zu einem Unfall mit einem Fahrzeug, das mit eCall ausgestattet ist, wird sofort ein Notruf an die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 abgesetzt. Dabei erhalten die Helfer Daten wie den aktuellen Standort des Fahrzeuges, die Fahrtrichtung und den genauen Zeitpunkt des Unfalls. Die Übertragung erfolgt automatisch, ohne das Zutun des Fahrers. In ländlichen Gebieten könnte die Zeit, bis zur Ankunft der Rettungsdienste, halbiert werden und damit jährlich hunderte von Leben retten, so die EU-Kommission.
Eigentlich hätte das System längst Standard in allen Neuwagen sein sollen, allerdings konnten sich die beteiligten Firmen bislang nicht auf einen einheitlichen Technik-Standard einigen oder es wurde über die Gebühren für die anfallende Mobilfunkverbindung diskutiert. Die eigentlich für 2009 geplante freiwillige Einführung von eCall, soll jetzt ab 2015 zur Grundausstattung gehören.
Nicht ganz unumstritten sieht die eCall-Boxen der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Er warnte bereits während der Planung von eCall vor gut zwei Jahren davor, dass eine Ortung durch Dritte möglich wäre und es zum Missbrauch der Daten zu Überwachungs- und Werbezwecke kommen könnte.