Samsung Galaxy SII galaktisches Erlebnis

Performance und Bedienung


Samsung Galaxy SII – galaktisches Erlebnis - Performance II - 1Samsung gibt bis zu 710 Stunden (30Tage) im Standby-Betrieb und bis zu 18 Stunden Sprechzeit an. Das ist beachtlich und weit über dem Durchschnitt. Dennoch beklagten Nutzer, dass trotz des großzügig bemessenen 1650 mAh Akkus das Galaxy SII zu schnell wieder aufgeladen werden müsse. Das mag zwar subjektiv so sein, im Vergleich zu anderen Doppelkernern, die wir bisher testeten, hat das SGSII aber eindeutig das größte Durchhaltevermögen. Wem das noch nicht reicht, greift zum Power Pack für ca. 80 Euro oder legt sich einen hässlichen und schweren Rucksack-Akku mit passendem Deckel und bis zu 3500 mAh Kapzität zu.

Der Bootvorgang ist in Sekunden erledigt, ähnlich dem Schnellstartmodus von HTC-Geräten. Das Herunterfahren nimmt ebenfalls wenig Zeit in Anspruch.

Der Chipsatz des LG Optimus 3D, der OMAP 4430 von Texas Instruments (TI) war noch im Frühjahr der schnellste auf dem Markt und führte fast alle Benchmarks an, wie ein Test des Blogs AnandTech ergab. Allerdings war das SGSII noch auf 1 GHz getaktet. Die Website hatten die Doppelkerner LG Optimus 3D, LG Optimus Speed und Samsung Galaxy SII einer Reihe von Benchmarks unterzogen, die unter anderem die Grafik-Performance messen oder den Umgang mit der Browsertechnik Javascript.

Während das Optimus 3D auf TI-Plattform basiert, steckt im Galaxy SII das Eigengewächs Exynos 4210. Für die Gesamt-Leistung entscheidend sind nicht allein die Zentralprozessoren (CPU) sondern auch die Grafikbeschleuniger (GPU). Dieser ist im Optimus 3D ist eine PowerVR SGX540, beim Tegra 2 Chipsatz eine ULP Geforce und beim Exynos 4210 eine Mali-400MP. Zwar ist das Optimus 3D bei den Grafik-Benchmarkings immer noch spitze, seitdem Samsung seine Galaxy SII Seriengeräte mit 1,2 GHz statt mit 1 GHz taktet, hat das SGSII bei der reinen Rechenleistung wieder die Nase vorn.

Unser Galaxy SII-Testgerät bringt es bei einem Mischtest – dem Quadrant Standard Test – nach unseren Messungen auf 3600 Punkte und verweist damit die Konkurrenz deutlichst auf die Plätze; das gilt auch im Vergleich zum HTC Sensation (Foto © Slashgear). Auch beim DeviceMark-Test (Mischtest) hat Samsungs Flaggschiff mit 2074 Punkten die Nase um Längen vorn.

Der Smartbench 2011 Test weist das Optimus 3D nur im Gaming Index (Grafikanwendungen) mit rd. 2900 Punkten als Sieger vor dem SGSII (2200 Punkte) aus; im Productivity Indexhängt Samsungs Flaggschiff mit über 4200 Punkten das Optimus 3D (rd. 2900 Punkte) locker ab. Die im Folgenden dargestellten grau unterlegten Benchmark-Grafiken stammen aus Zeiten, in denen das Samsung Galaxy SII noch mit 1 GHz als Vorseriengerät lief. Das heutige feingetunte und hochgetaktete Seriengerät schneidet um Einiges besser ab, wie unsere Benchmarkings zeigen, ganz zu schweigen von übertakteten 1,5 GHz SGSII.

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Machen wir es kurz: Kein anderes Smartphone kommt leistungsmäßig am Samsung Galaxy SII in der derzeitigen Serienkonfiguration vorbei. Allenfalls das LG P920 Optimus 3D ist ihm im Teilbereich Grafik dank einer besseren oder besser abgestimmten GPU leicht überlegen. In der Misch-Performance langt es dann doch wieder nicht. Natürlich zieht das die Höchstnote nach sich.



Am auffälligsten ist die iPhone-ähnliche Zentraltaste oder Home-Button für den Startbildschirm. Menü und Zurück sind auf den ersten Blick nicht sichtbar und werden erst bei Berührung aktiviert. Die Nachleuchtdauer kann über Einstellungen reguliert werden. Die vierte Taste für Suchen fehlt. Eine seitliche Lautstärke-Wippe und der Standby-Button ergänzen die Hardware-Tasten.

Eine reine Android-Oberfläche wird man bei den wenigsten Herstellern finden, und die firmeneigenen GUI (Graphical User Interfaces) sind meist tief in das Betriebssystem eingegraben. So hat auch Samsung dem SGSII mit TouchWiz 4.0 eine eigene Bedienoberfläche gegönnt, die Kritiker als überladen schelten; diesem Urteil können wir uns nicht anschließen. Der Startbildschirm enthält sieben personalisierbare und individualisierbare Home Screens, wobei die nach Samsungs Auffassung vier wichtigsten Anwendungen immer ortsfest bleiben (natürlich einstellbar). Einen „aktiven Sperrbildschirm″ wie bei HTC gibt es nicht; der Lockscreen tut ohne viel Firlefanz das, was er soll: Das Telefon gegen unbeabsichtigte Bedienung sperren.

Ein Tipp auf die rechte untere „Würfel″-Taste erschließt die Ansicht mit den Android-Apps, die ebenfalls unter TouchWiz läuft, wobei der Nutzer zwischen Raster- und Listenansicht wählen kann. Auch hier hält Samsung die vier wichtigsten Apps ortsfest. Etwas irritierend: Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist der Bildschirm-Timeout nicht abschaltbar, max. 10 Minuten sind drin, und auch der unter Entwicklung sonst zu findende Menüpunkt für einen permanenten Bildschirm bei PC-Verbindung oder Aufladen (Aktiv bleiben/Stay awake while charging) fehlt. Vermutlich hat Samsung das absichtlich so gestaltet, um einem Einbrennen (Burn-in) vorzubeugen. Andererseits sollen moderne OLED für Einbrennen nicht mehr empfänglich sein. Wer erweiterte Bedienkontrolle über sein Android-Gerät wünscht, greift beispielsweise zu Extended Controls, die dem Nutzer u.a. Stay awake while charging und Screen always on als Widgets zurückbringen und darüber hinaus den Lockscreen an- oder abschalten können. Für 1 US$ oder knapp 80 Euro-Cents ein sehr nützliches Tool.

Neben der rudimentären virtuellen Samsung-Tastatur hat Samsung gleich Swype als Alternative mitgeliefert, die vielfältige Möglichkeiten der Eingabe bereithält. Die vorinstallierte Sprachsteuerung stammt von Vlingo und geht weit über die von Google gewohnte hinaus. Sie wird per Tastendruck oder mit dem Kommando „Hallo Galaxy″ aktiviert. Anrufe, SMS, Musik, Navigation und Notizen können damit aufgerufen werden. Sehr nützlich im Auto ist der Fahrmodus, der eingehende oder eingegangene Nachrichten vorliest, sodass die Hände am Lenkrad bleiben. Vlingo ist für andere Fabrikate gratis im Android Market erhältlich.

Zooming: Das Galaxy SII bietet gleich drei Möglichkeiten. Erstens Zweifinger-Zooming (Pinch-Zooming), das tadellos funktioniert, zweitens Vergrößerung/Verkleinerung durch zweimaliges Tippen in den Bildschirm und drittens beliebiges Fixieren des Bildschirms mit zwei Fingern und gleichzeitiges Kippen des Gerätes (nach hinten: Verkleinerung, nach vorne: Vergrößerung).

Die variantenreichen Bedienmöglichkeiten des Galaxy II lassen keine Wünsche offen und bereiten vor allem Entdeckern Spaß.

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