Hardware und Display
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Dual-Core-Zentralprozessoren werden derzeit nur von einigen wenigen Herstellern verbaut; meistens wird zu nVidias Tegra 2 oder Texas Instruments OMAP4 gegriffen. Nur Samsung hat im Galaxy S II das Eigengewächs Exynos 4210 verwendet, und HTC vertraut auf Qualcomms Zwillings-Snapdragon. So lässt LG im P990 Speed ein Doppelherz von nVidia schlagen: Der Tegra 2 gibt mit 2 x 1 GHz den Takt vor.
Ein unbekannter oder unbekannte Chips sorgen für WLAN b/g/n mit bis zu 300 Mbit/s, Bluetooth 2.1+ EDR und FM-Radioempfang. Weiter hat LG das übliche Sensorenpaket eingebaut. Schwerkraftsensor (G-Sensor), digitaler Kompass, Umgebungslichtsensor (L-Sensor) sowie Annäherungssensor (Proximity Sensor) verrichten zuverlässig ihren Dienst.
Die Verarbeitung mit geringen Spaltmaßen hinterlässt einen guten, aber keinen höchstwertigen Eindruck, zumal die rückwärtige Abdeckung bis auf das Google-Logo komplett in Kunststoff gefertigt ist. Entfernte Ähnlichkeiten mit dem iPhone entstehen durch das Design der Vorderseite mit Frontkamera, die dunkel-silberfarbene Umrahmung sowie die symmetrische Anordnung von Lautsprecher und Mikro mit mittiger Schnittstelle. Honi soit qui mal y pense.
Auf der Rückseite befindet sich neben dem System-/Medienlautsprecher eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz, die auch Videos in HD 720p oder Full-HD 1080p schießen kann. Zugang zu den SIM- und SD-Kartenschächten erlangt man durch komplettes Entfernen der Rückseite.
Die Schmalseiten/Umrahmungen nehmen den klar verständlichen Lautsprecher, Mikrofon, Micro-USB- und Micro-HDMI-Schnittstellen, einen 3,5 mm Audio-Klinkenanschluss sowie eine seitliche Lautstärkewippe auf. Ein besonderes Highlight ist die Ausgabe von Medieninhalten über UPnP/DLNA oder HDMI-Adapterkabel auf HD-fähige Endgeräte.
Von Abmessungen und Gewicht dem HTC Sensation oder dem Motorola Atrix ziemlich ähnlich zählt das P990 mit 147 g einschließlich Akku eher zu den Schwergewichten, vor allem im Vergleich zum Mitbewerber Samsung Galaxy SII mit lediglich 117 g, das zudem mit 8,5 mm Breite erheblich schmaler als das P990 mit 10,9 mm ausfällt.
Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Haptik, verwendete Materialien sowie ein ehemals innovativer Dual-Zentralprozessor sind zwar fast derzeitige technologische Spitze; das Samsung Galaxy S II macht jedoch vor, wie bei ähnlichen Eigenschaften Gewicht und Abmessungen deutlich geringer ausfallen können. So verpasst das Optimus Speed knapp die Höchstnote.
Warum LG einem seiner Top-Modelle einen konventionellen 4 Zoll WVGA-Bildschirm mit 800 x 480 Pixeln Auflösung (→ im Bild links) und kein besseres und/oder größeres Display spendiert hat, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Zum einen präsentierte LG ziemlich zeitgleich zum P990 das P970 Optimus Black mit deutlich hellerem NOVA Display und knapp 700 cd/m sup2; – ein bis heute beeindruckender Wert – und zum anderen hätte eine größere Anzeige durchaus im Gehäuse Platz gefunden, wie die HTC Desire HD (4,3 Zoll WVGA 800 x 480 Pixel, → im Bild rechts) und Sensation (4,3 Zoll qHD 960 x 540 Pixel, → Bildmitte) beweisen.
Dennoch ist die Bildschirm relativ scharf und hell geraten. Dank des verhältnismäßig kleinen 4 Zoll Displays erreicht das Optimus Speed eine Pixeldichte von 233 ppi (pixels per inch/Pixel pro Zoll) und ist damit leicht schärfer als die 4,3 Zoll Anzeige des HTC Desire HD mit 216 ppi, jedoch schlechter als der 4,3 Zoll qHD-Touchscreen des HTC Sensation mit 256 ppi. Vom bisher unerreichten Retina-Display des iPhone 4 (300 ppi) wollen wir erst gar nicht reden, weil sich dort mehr Pixel auf noch kleinerer Fläche tummeln.
Das Display des Optimus Speed ist zweifellos gut, aber nicht spitze. Für Multimedia- und Navigationsanwendungen sowie Gaming reicht es allemal.