Da das Android-Betriebssystem zunehmend Grund für Patentstreitigkeiten zwischen diversen Herstellern ist, rüstet sich nun Entwickler Google selbst, mit dem Kauf von Patenten bei IBM, um gegen eventuelle Klagen gewappnet zu sein. Auch auf die angekündigte Hilfe für den Smartphone-Hersteller HTC im Kampf gegen Apple könnte sich der Suchmaschinen-Gigant damit vorbereiten (wir berichteten).
Google benötigt dringend Patente
Über den finanziellen Umfang und die Art der von IBM erworbenen 1.030 Patente macht Google keine Angaben. „Wie viele Technologieunternehmen kaufen wir von Zeit zu Zeit Patente, die für unser Geschäft relevant sind„, erklärte ein Unternehmenssprecher. Und das ist auch nötig, denn im Gegensatz zu seinen größten Konkurrenten besitzt Google nur 728 beim US-Patentamt angemeldete Patente, was relativ wenig im Vergleich zu Apple mit über 4.000 und Microsoft mit mehr als 18.000 geschützten Erfindungen ist. Die meisten Google Patente beziehen sich zudem auf den Bereich Internetsuche. Um gegen milliardenschwere Schadensersatzforderungen angehen zu können, muss der Konzern jedoch zusehen, sich auch Schutzrechte im Bereich Mobile und Telekommunikation zu sichern.
Suche nach weiteren Patenten
Erst vor kurzem unterlag Google bei der Versteigerung eines Patentpaketes, das durch die Auflösung des Unternehmens Nortel zu einem vergleichbar günstigen Preis angeboten wurde, einem Konsortium um Apple und RIM (Research in Motion). Google hätte sich damit, vom bankrotten kanadischen Netzwerkausrüsters, auf einen Schlag ca. 6000 Patente sichern können. Angeblich will Google jetzt den Patenthändler Interdigit versuchen zu kaufen, der über 1.300 Patente besitzt.