Das muntere Klagen wegen Patentverletzungen zieht weiter seine Kreise. Dieses Mal sehen sich allerdings nicht große Smartphone-Hersteller mit dem Vorwurf konfrontiert nicht lizensierte Patente zu nutzen, sondern App-Hersteller die ihre Smartphone Anwendungen in den diversen Software-Shops anbieten. Erste Entwickler haben deshalb bereits aufgehört, ihre Anwendung auf dem US-Markt anzubieten.
Lizenzverletzungen durch Standard-Funktionen
Kläger ist der bekannte Patentverwerter Lodsys, der im Besitz von Patenten sein will, die den Kauf per In-App-System und die Verwendung von interaktiver Werbung in Apps schützen. Anstatt gegen Apple oder Google vorzugehen, die diese Methoden als Teil ihrer Softwareshops anbieten, zieht Lodys es jedoch vor, Lizenzgebühren von App-Entwicklern einzufordern, die solche Funktionen in ihren Anwendungen anbieten. Apples Bemühungen seine Entwickler vor solchen Forderungen zu schützen, indem die Lizenzforderungen für ungültig erklärt wurden, nahm Lodys nun zum Anlass um 7 App-Anbieter wegen Patentverletzungen zu verklagen.
Drohende Lizenzgebühren zwingen Entwickler zum Rückzug
Üblicher Weise wird Entwicklern eine Frist von 21 Tagen eingeräumt um eine Lizenz erwerben zu können. Mit dem aggressiven Vorgehen möchte Lodys den Prozess jedoch beschleunigen und Apples Bemühungen zuvorkommen. Um nicht auch von Lodys Abmahnwahn getroffen zu werden, haben erste Entwickler wie Simon Maddox jetzt alle ihre Apps aus dem US-Downloadstores für die Google Android-Smartphones und Apple Geräte entfernt. Maddox erklärte gegenüber der britischen Zeitung The Guardian, er habe ein Konto eingerichtet, auf das er einen Teil seiner Einnahmen einzahle um damit mögliche Lizenzforderungen begleichen zu können. Laut Shaun Austin, ebenfalls App Entwickler, sei der Verkauf von Apps in den USA nicht mehr rentabel.