Im langjährigen Patentstreit mit Nokia zieht Apple jetzt den Kürzeren und wird eine Einmalzahlung in nicht bekannter Höhe an die Finnen leisten. Um die Summe zu drücken, hat Apple jedoch auch eigene Patent vorgelegt. Die Streitigkeiten zwischen den beiden Unternehmen sollen damit beigelegt werden.
Sowohl Nokia, als auch Apple hatten einander seit 2009 vorgeworfen voneinander abzukupfern und verschiedene Patente des anderen ohne Lizenzzahlungen zu nutzen (wir berichteten). Laut dem Patentexperten Florian Müller, soll es bei dem Streit auf jeden Fall um Milliarden gegangen sein.
Nokia hatte Ende Mai erreicht, dass einige der Vorwürfe gegen Apple von der amerikanischen Handelsbehörde ITC erneut überprüft werden sollten. Mit der Angst vor einem Einfuhrverbot für seine Geräte in Amerika im Nacken und einem für die Streitigkeiten mit Nokia unglücklichen Patentabkommen mit Microsoft in der Taschen, hätte Apple höchstens gegen alte Nokia-Telefone vorgehen können was keine Bedeutung mehr gehabt hätte meint Florian Müller. Insofern könnte Apple es vorgezogen haben, sich jetzt mit Nokia zu einigen, anstelle in letzter Minute vor einem eventuellen Verkaufsstopp einen höheren Preis zahlen zu müssen, argumentiert Müller.
Apple wird außerdem zukünftig Lizenzgebühren an Nokia zahlen, gemeinsam sei ein so genanntes Cross-Licensind-Abkommen ausgehandelt worden, bei dem beide Unternehmen gegenseitig Zugang zu bestimmten Patenten erhalten. „Wir sind froh, das hinter uns zu lassen und uns auf unser jeweiliges Geschäft zu konzentrieren“, „Die Vereinbarung öffne gegenseitig einige Patente, aber nicht den Großteil der Innovationen, die das iPhone einzigartig machen“. sagte ein Apple-Sprecher.
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