HTC Sensation – Smartphone mit Gefühl

Hardware und Display

Dual-Core-Zentralprozessoren werden derzeit nur von einigen wenigen Herstellern verbaut; meistens wird zu nVidias Tegra 2 oder Texas Instruments OPMAP4 gegriffen, nur Samsung hat im Galaxy S II das Eigengewächs Exynos 4210 verwendet. HTC dagegen lässt im Evo 3D und im Sensation ein Doppelherz von Qualcomm schlagen: Der Snapdragon Scorpion MSM 8260 gibt mit 2 x 1,2 GHz den Takt vor. Er wird im energiesparenden 45-Nanometer-Verfahren gefertigt und soll höhere Akkulaufzeiten bei geringerer Wärmeentwicklung sowie kleinere Abmessungen bei gleichzeitig erhöhten Sprech- und Standbyzeiten gewährleisten.

Ein unbekannter oder unbekannte Chips sorgen für WLAN b/g/n mit bis zu 300 Mbit/s, Bluetooth 3.0 und FM-Radioempfang. Weiter hat HTC das übliche Sensorenpaket eingebaut. Schwerkraftsensor (G-Sensor), digitaler Kompass, Umgebungslichtsensor (L-Sensor) sowie Annäherungssensor (Proximity Sensor) verrichten zuverlässig ihren Dienst. Der Näherungssensor beispielsweise sorgt dafür, dass das Smartphone in der Hosentasche lauter klingelt oder beim Telefonieren der Bildschirm abgeschaltet wird, damit unbeabsichtigte Berührungen des Touchscreens durch Gesicht oder Ohr unterbleiben.

Der asymmetrische Unibody der Rückseite aus gestanztem Alu-Blech, geringe Spaltmaße und tadellose Verarbeitung vermitteln einen höchstwertigen Eindruck. Kein klapperndes Plastik, keine ausleiernden Kunststoffscharniere oder -federn stören den Look. Design und Haptik sind zwar Geschmackssache, können aber neben dem iPhone 4, HTC Legend oder HTC Desire HD durchaus bestehen.

Auf der Rückseite befindet sich neben dem System-/Medienlautsprecher eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus, Gesichtserkennung und LED-Dual-Blitz, die auch Videos in HD 720p oder Full-HD 1080p schießen kann. Der rückwärtige Systemlautsprecher ist laut und klar zu vernehmen. Zugang zu den SIM- und SD-Kartenschächten erlangt man durch den unteren Release-Knopf und anschließendes komplettes Entfernen der Rückseite.

Telefonlautsprecher, Mikro und VGA-Frontkamera sind gelungen in Gehäuse-Vorderseite integriert. Zusätzlich zu den Android-typischen Tasten besitzt das Sensation eine seitliche Lautstärkewippe. Ein separater 3,5 mm Klinkenanschluss und ein Micro-USB-Port sind an den Schmalseiten untergebracht. Ein besonderes Highlight ist die Ausgabe von Medieninhalten über UPnP/DLNA oder HDMI-Adapterkabel auf HD-fähige Endgeräte.

Etwas unglücklich erscheint uns die seitliche Anordnung der Micro-USB-Schnittstelle. Befanden sich beim HTC HD2 und Desire HD diese Ports noch unten an denselben Stellen, sodass die Car Upgrade Kits CU S400 bzw. S440 für beide Geräte kompatibel waren, ist dies beim HTC Sensation nicht möglich, und der interne HTC-Umsteiger muss für das gerätespezifische Car Upgrade Kit CU S490 erneut in die Tasche greifen. Freuen dürften sich lediglich Nutzer anderer Kfz-Halterungen, da die Schnittstelle im Navi-Querformat gleich „richtig″, nämlich unten zum Anschluss des Ladekabels liegt.

Mit 148 g einschließlich Akku zählt das Sensation eher zu den Schwergewichten, vor allem im Vergleich zum Mitbewerber Samsung Galaxy SII mit lediglich 117 g, das zudem mit 8,5 mm Breite erheblich schmaler als das Sensation mit 11,3 mm ausfällt. Bei Abmessungen und Gewicht im Vergleich zu den Konkurrenten Motorola Atrix und LG Optimus Speed muss sich das HTC Sensation aber keine Sorgen machen.

Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Haptik, verwendete Materialien sowie ein innovativer, Strom sparender Dual-Zentralprozessor sind zwar derzeitige technologische Spitze; das Samsung Galaxy S II macht jedoch vor, wie bei ähnlichen Eigenschaften Gewicht und Abmessungen deutlich geringer ausfallen können. So verpasst das HTC Sensation knapp die Höchstnote.

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 HTC Sensation - Smartphone mit Gefühl - Display II - 1Das HTC Desire HD bekam als eins der ersten Geräte ein Sony Super-TFT-LCD (SLCD) in WVGA 800 x 480 Pixel verpasst. Das HTC Sensation setzt hier noch eins drauf: Bei derselben Diagonale von 10,9 cm wuchs die Auflösung auf qHD 960 x 540 Pixel – dieselbe wie beim Motorola Atrix – und liegt damit fast gleichauf mit dem hochauflösenden Retina-Display des iPhone 4, wenn auch durch den größeren Bildschirm die Pixeldichte mit 256 ppi (pixels per inch/Pixel pro Zoll) im Vergleich zum iPhone 4 mit 300 ppi etwas geringer ausfällt. In der Praxis ist der Unterschied jedoch kaum bemerkbar.

Dennoch ist die gigantische 4,3 Zoll Widescreen Anzeige im multimedia-freundlichen 16:9-Format (im Bild links) extrem scharf geraten. Verglichen mit dem WVGA-SLCD des HTC Desire HD (im Bild rechts) wirkt das Weiß etwas gelblich, auch das Grau hat einen leichten Farbstich, als ob die gesamte Farbpalette etwas verrutscht wäre. Farbsättigung und Kontrast wirken nur aus schrägem Winkel etwas flach, was in der Praxis ohne Vergleichsgerät aber wenig stört. Der qHD-SLCD-Touchscreen ist von den Zahlen her sogar dem selbstleuchtenden Super AMOLED Plus des Samsung Galaxy S II überlegen, der „lediglich″ eine WVGA-Auflösung mitbringt, das vermeintliche Manko aber mit höherer Detailschärfe, sattem Kontrast und kräftigen Farben ausgleichen soll.

HTC ist beim beim Display des HTC Sensation ein großer Wurf gelungen. Freunde großer Bildschirme kommen voll auf ihre Kosten und werden insbesondere bei Multimedia- und Navigationsanwendungen bestens bedient.


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