Dell Streak: Mini-Tablet-PC oder Monster-Smartphone?

Multimedia

FM-Radio

FM-Radio? Fehlanzeige! Theoretisch wäre der Broadcom BCM4325 für UKW-Radio gut. Warum Dell diese Karte nicht zieht, bleibt rätselhaft. Nutzer gerooteter Streaks haben das Radio schon zum Laufen gebracht und eine Streak Radio App gebastelt. Eine fmradioEM.apk für den Engineering Mode ist jedenfalls unter /system/app/ aufgeführt und auch unter EMList zu finden. So jedenfalls bleibt man auf das Webradio TuneInRadio beschränkt, das standortbezogen auch Lokalsender listet.

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Fotokameras

Die rückwärtige 5-Megapixel-Fotokamera besitzt einen Autofokus und LED-Blitz. Weitere Funktionen sind ein digitales Mehrfachzoom, automatischer Weißableich, verschiedene Helligkeits- und Kontrateinstellungen, Anti-Banding (Unterdrückung von Moiré-Mustern bei Fotos von 50Hz oder 60 Hz Monitoren) sowie Foto-Geotagging. Fokussierung per Fingertipp, Gesichtserkennung, Bildstabilisator gegen Verwackeln und eine Einstellung für Makroaufnahmen wie bei Konkurrenzprodukten wird man dagegen vergebens suchen. Eine VGA-Frontkamera sorgt für bedingt scharfe Selbstaufnahmen.

Die Bildergalerie ermöglicht eine einfache Nachbearbeitung mit Zuschnitt und Drehen. Die Fotos können aus der Anwendung heraus in soziale Netzwerke oder per Bluetooth, E-Mail und SMS/MMS versandt oder nach Youtube hochgeladen werden. Darüber hinaus lassen sich geogetaggede Bilder auf einer Karte anzeigen. Beim Geotagging wird kein Time-Stamp gesetzt.

Das Objektiv benötigt relativ viel Licht, um scharfe Bilder von sich bewegenden Objekten zu schießen, daher kommt es leicht zu „Verwischern″. Ansonsten sind die Ergebnisse einer 5-Megapixel-Kamera angemessen, aber nicht berauschend.

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Camcorder

Der Camcorder mit Auflösungen bis 720p HD nimmt Videos im 3GPP-Format auf. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist eine LED-Videoleuchte zuschaltbar. Helligkeit, Kontrast, Videoauflösung und Weißabgleich lassen sich einstellen. Der Autofokus sorgt für automatische Scharfstellung, eine Fokussierung per Fingertipp oder andere Fokussierungs-Einstellungen sind nicht möglich. Die Aufnahmen können aus der Bildergalerie heraus in soziale Netzwerke oder über Bluetooth, E-Mail und SMS/MMS versandt und nach Youtube hochgeladen werden. Eine VGA-Frontkamera eignet sich für Selbstbildnisse oder Videokonferenzen bzw. -telefonie.

Die Videos neigen bei kontrastarmem Hintergrund (z.B. Laub oder Nadelwald unterschiedlicher Grüntönung) zu sichtbaren Verwaschungseffekten, bei näherem Hinsehen als Blockbildung erkennbar (bitte Beispielvideo auf 720p-Wiedergabe schalten).

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Media-Player, Multimediasoftware und Klangverbesserungen

Der Audio-Player unterstützt die Formate MP3, WMA, AAC, AAC+, eAAC+, AMR, Midi und WAV. Er erlaubt die Sortierung nach Interpreten, Alben, Playlists usw.; ansonsten gibt es nichts Besonderes zu berichten.

Eine Klangverbesserung mit Dolby Mobile oder SRS Surround hat sich Dell leider verkniffen, ebenso wie eine Musikerkennungssoftware, die man sich dann eben vom Android Market besorgen muss. Das Webradio TuneInRadio ersetzt das an sich mögliche UKW-Radio (s.o.).

Das Dell Streak ist mit seinem riesigen Display von 5 Zoll geradezu prädestiniert als mobiler Videoplayer. Es verarbeitet Videos in H.264 und H.263 mit den Formaten .3GP, MPEG4 und WMV. Der Video-Player kann – im Gegensatz zu den Streak-Rivalen – keine Dateien direkt versenden; dazu muss der Umweg über die Galerie gegangen werden. Wen die beschränkte Anzahl an Wiedergabeformaten stört, sollte sich den kostenlosen RockPlayer (werbefreie Version für knapp 10 USD) anschauen, der mit vielen Formaten zurechtkommt. Matroska Container Videos (.mkv) werden allerdings nicht mit Hardware- sondern nur mit Software-Decoding unterstützt (sonst könnte es der native Player auch) und stottern ziemlich.

Dell Video Stage powered by ROXIO NOW verwandelt das Streak in eine mobile Videothek, vorausgesetzt die mobile Datentransferrate ist flott. Selbstverständlich sind die Videos-on-Demand kostenpflichtig und – soweit wir das beurteilen können – ausschließlich in englischer Sprache erhältlich. Natürlich sind YouTube und für die Wiedergabe von Internet-Flash-Inhalten Adobe Flash Player 10.1 in Android 2.2 vorinstalliert. Tricks über Skyfire sind daher nicht nötig.

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E-Book Reader

Mit dem E-Book Reader Zinio erhält der Nutzer Zugriff auf über mehr als 700.000 Bücher im Kindle Store. Wie es der Begriff Store ausdrückt, muss man natürlich Geld berappen. Für den Erwerb von E-Büchern muss ein Konto eingerichtet werden, was wir uns verkniffen haben.

Externe Medien-Ausgabe

Der einzige Weg, Mediencontent auf auf externe (HD-)Geräte auszugeben, läuft über das Home Dock (Docking-Station) mit HDMI-out. So kann das Streak begrenzt als Media-Server für TV-Geräte genutzt werden. Die HDMI-Medienausgabe auf einen Samung LED-TV der 6-er C-Serie klappte auf Anhieb problemlos.

Es wäre schön gewesen, hätte Dell noch die Ausgabe über DLNA (Digital Living Network Alliance)/ UPnP (Universal Plug ‘n Play, Peer-to-Peer-Plug Play-Funktionalität für Netzwerkgeräte mit Standardprotokollen) und/oder HDMI direkt im Gerät implementiert, denn für das Home Dock mit HDMI ist mit ca. 60 EUR vergleichsweise viel Geld zu entrichten – es sei denn, es wurde im Paket für einen geringeren Aufpreis mit erworben –, und außerdem leidet die Mobilität unter Docking-Lösungen.

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Multimedia hätte neben Navigation das Highlight des Dell Streak sein können, schon aufgrund des enormen Displays und kräftigen Lautsprechers. Wir können uns aber des Eindrucks nicht erwehren, dass Dell etwas leichtfertig eine Chance vertan hat. Fehlendes FM-Radio, ein mittelmäßiger Camcorder, nicht allzu umfangreiche Multimedia-Software, fehlendes DLNA und eine mobilen Zwecken zuwiderlaufende und zudem noch relativ teure Docking-Lösung für die externe HDMI-Medienausgabe sind vergebene Gelegenheiten, deren Verwirklichung vermutlich nicht viel Geld gekostet hätte.

Softwaredefizite wie fehlendes FM-Radio oder zu wenige Multimedia-Programme lassen sich leicht mit einem Update beheben, Hardware-Eigentümlichkeiten nicht. Dennoch bewerten wir die Multimediaeigenschaften gerade noch mit „gut″.


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