Acer Stream: Wolf im Schafspelz

Hardware und Display

Wie in der Spitzenliga üblich, werkelt das Stream unter einer 1 GHz CPU Qualcomm SnapDragon Single Core QSD 8250, einem der Noch-Top-Prozessorn. Hinzu kommen 2 GB Flash-Speicher sowie 512 MB ROM und 512 MB RAM, etwas mager für heutige Spitzengeräte. Höherer Speicherbedarf wird über MicroSD bis zu 32 GB abgedeckt.

Über den Chip oder die Chips, die für WLAN b/g/n mit bis zu 300 Mbit/s, Bluetooth 2.1 EDR und FM-RDS Radioempfang sorgen, ist nichts bekannt. Weiter hat Acer das inzwischen übliche Sensorenpaket eingebaut: Schwerkraftsensor (G-Sensor), digitaler Kompass, Umgebungslichtsensor (L-Sensor) sowie Annäherungssensor (Proximity Sensor).

Das grau-metallic gespritzte Kunststoff-Gehäuse, in das Telefonlautsprecher und Mikro integriert sind, hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits soll der Look hochwertig sein, andererseits lässt eine etwas gröbere Behandlung die Farbe abplatzen und das schwarze Plastik durchschimmern. Die gummibeschichtete Rückseite bietet zwar Halt auf glatten Flächen, wirkt aber etwas lieblos. Insbesondere die Akkufachabdeckung vermittelt einen billigen Eindruck und lässt bei häufiger Öffnung befürchten, dass das Nut-und-Feder Snap-in leicht ausleiert.

Zusätzlich zu den Android-typischen Tasten besitzt das Stream eine seitliche Lautstärkewippe, eine Kamerataste und drei Tasten zur Steuerung der Audio- und Video-Player; es ist damit hervorragend ausgestattet. Ein separater 3,5 mm Audio-Klinkenanschluss und ein Standard-5-Pin-Micro-USB sind an den Schmalseiten untergebracht. Ein besonderes Highlight ist der Micro-HDMI-Ausgang, der ohne Umweg über DLNA die direkte Ausgabe von Medieninhalten auf HD-fähige Endgeräte ermöglicht. Leider war die Abdeckung der USB/HDMI-Ports schon nach kurzer Zeit ausgeleiert und musste entfernt werden. Das macht aber nichts, da bei Nutzung der Anschlüsse die Abdeckung mit stark rückhaltender Feder ohnehin nur im Wege ist.

Auf der Rückseite befindet sich neben dem laut und klar zu vernehmenden System-/Medienlautsprecher eine 5-Megapixel-Kamera – leider ohne Blitzlicht –, die auch Videos in HD 720p schießen kann. Zugang zu den SIM- und SD-Kartenschächten ist nur bei geöffnetem Akkudeckel und entfernter Batterie möglich.

Mit gewogenen 126 g einschließlich Akku zählt das Stream eindeutig zu den Leichtgewichten seiner Klasse und macht sich angenehm in der Hosen- oder Hemdtasche bermerkbar.

   
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Ein etwas pfiffigeres Design und hochwertigere Materialien hätten dem Acer Stream nicht geschadet, sodass wir trotz sehr guter Hardwareausstattung leicht abwerten.

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Acer Stream: Wolf im Schafspelz - Display - 1Bei ungefähr gleichen Abmessungen wie das HTC HD2/Evo 4G/Desire HD hat Acer „lediglich“ einen kapazitiven WVGA (480 x 800 Pixel) 3,7 Zoll AMOLED-Touchscreen untergebracht und ist damit etwas klein für Navigationszwecke. Leicht störend sind unvermeidliche Fingerabdrücke und -schmierer sowie Spiegelungen, die sich aber mit einer Antireflex-Schutzfolie ohne wesentliche Einbußen an Leuchtkraft reduzieren lassen.

Der AMOLED-Bildschirm ist dank selbst leuchtender LED hell und besitzt bei 24 bit Farbtiefe (16,7 Mio Farben) ein enormes Kontrastverhältnis von 2000:1. Er ist mit einer Pixeldichte von 252 ppi (pixels per inch/pixel pro Zoll) dem 3,5 Zoll Retina-Display des (wesentlich teureren) iPhone 4 lediglich leicht unterlegen. Dieses weist zwar „nur“ ein Kontrastverhältnis von 800:1 auf, ist aber mit 326 ppi unübertroffen scharf.

Im Vergleich zu Sonys Super-LCDs (SLCD), wie sie z.B. HTC verbaut, besitzt ein AMOLED sowohl Vor- als auch Nachteile: Einem höheren Kontrast und Ablesbarkeit aus jedem Winkel, jedoch vorgeblich geringerer Schärfe, kürzerer Lebensdauer (besonders bei häufiger Nutzung imUV-Sonnenlicht), angeblich schlechterer Lesbarkeit bei Tageslicht der (S)AMOLEDs stehen die höhere Schärfe, geringerer Preis und höhere Lebensdauer, aber auch die LCD-bauartbedingte Hintergrundbeleuchtung mit typischem Flackern, etwas höherem Energieverbrauch und Einschränkungen beim Betrachtungswinkel der SLCDs gegenüber.


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