Hardware und Display
Inhaltsverzeichnis
Die 1 GHz CPU Qualcomm SnapDragon QSD 8250 stellte Ende des Jahres 2009 das Rennpferd unter den mobilen Zentralprozessoren dar – und ist es immer noch. Damit ist der Leo vom Tempo her gleichauf mit seinem Nachfolger HD 7. Hinzu kommen 512 MB ROM und 448 MB RAM, wobei inoffizielle Firmwares weitere versteckte 64 MB erschließen können und den Arbeitsspeicher auf 512 MB erweitern. Das scheint ziemlich mager, aber viele Programme können unter Windows Mobile einfach auf SD-Karte installiert werden, um so den internen Speicher zu schonen. Bei MicroSDHC bis zu 32 GB und sinkenden Speicherpreisen sollte von dieser Option fleißig Gebrauch gemacht werden.
Den US-Zwilling des HD2 hat HTC mit 576 MB RAM und 1 GB ROM wesentlich besser ausgestattet. Vermutlich handelt es sich um eine Vorgabe von T-Mobile USA.
Warum diese Variante nicht auch in Europa vertrieben wird, bleibt rätselhaft.
Qualcomm CPU | Broadcom BCM4329 |
Für WLAN b/g mit 11 bzw. 54 Mbit/s, Bluetooth 2.1 EDR und FM Radioempfang (kombinierter Receiver/Transmitter = Transceiver) sorgt der hoch integrierte Baustein Broadcom BCM4329, derselbe Chip, der im iPhone 4 verbaut ist. Neben den Transmitter-Eigenschaften ist das FM Radio RDS-fähig und somit prinzipiell TMC-tauglich. Der Broadcom BCM4329 ermöglicht außerdem WLAN/WiFi n Standard (theoretisch bis zu 300 Mbit/s), der mit Tricks auf dem HTC HD2 frei geschaltet werden kann.
Weiter hat HTC einen Schwerkraftsensor mit digitalem Kompass (G-Sensor) verbaut, der für die automische Ausrichtung auf Quer- oder Längsformat sorgt und einen Umgebungslichtsensor (L-Sensor), der die Leuchtkraft des Displays nach der Umgebungshelligkeit regelt sowie einen Annäherungssensor (Proximity Sensor), der beispielsweise für lauteres Klingeln zuständig ist, wenn sich der Leo in der Hosentasche befindet oder für die Display-Abschaltung während eines Telefonates.
Der rückwärtige Systemlautsprecher überrascht durch eine unerwartet kräftige und klare Tonausgabe, die mit Abstand beste, die der Tester bei Smartphones bisher zu hören bekam. Allein hierfür verdient sich der HD2 ein dickes Plus.
Das Gehäuse kommt zwar unspektakulär und schnörkellos daher, besitzt jedoch einen edlen Look. HTC hat dem HD2 fünf Hardwaretasten an der unteren und eine Lautstärkewippe an der linken Seite spendiert. Standard-5-Pin-Micro-USB und ein separater 3,5 mm Klinkenanschluss sind dezent an der unteren Schmalseite untergebracht. Wie heute schon üblich, ist der SD-Kartenschacht nur bei geöffnetem Akku-Deckel zugänglich. HTC hat immerhin so viel Vernunft walten lassen, dass zum SD-Wechsel der Akku selbst nicht entfernt werden muss.
Das Gehäuse vermittelt einen soliden und hochwertigen Eindruck, insbesondere die rückwärtige Akkufachabdeckung, die aus Metall (gebürstetes Aluminium) gefertigt ist – heutzutage eine Seltenheit.
Auf der Rückseite befindet sich die 5-Megapixel-Kamera mit LED Doppel-Blitzlicht, die auch Videos in VGA-Güte (640×480) schießen kann. Hier hätte man sich vielleicht eine Kamera gewünscht, die Videos in HD-Qualität aufnehmen kann mit einem in das Gehäuse integrierten HDMI-Port oder DLNA zur Ausgabe auf HD-Endgeräte. Fairerweise muss ergänzt werden, dass bei Erscheinen des HD2 diese Technik erst in der Entwicklung war. HTC hat hoch auflösende Camcorder dem Nachfolger HTC HD7 sowie den HTC Desires Z und HD vorbehalten.
Insgesamt muss die Hardwareausstattung – gemessen am HD2-Erscheinungsdatum Ende 2009 und der rasanten technischen Entwicklung – auch heute noch als ziemlich gut bezeichnet werden.
Das HD2 wird optisch vom Bildschirm beherrscht. Haben wir noch das 4,1 Zoll Display des Toshiba TG01 als „riesig“ bezeichnet, müssen wir wohl beim kapazitiven 4,3 Zoll LCD-Touchscreen des HTC HD2 zum Adjektiv „gigantisch“ greifen, um noch irgendwelche Unterschiede deutlich zu machen. Das Display stellte beim Erscheinen des Leo das Nonplusultra dar und war mit Abstand das größte, das sich zum Produktlaunch auf dem Smartphonemarkt tummelte. Wer auf große Displays steht, ist hier bestens bedient.
Leicht störend sind Spiegelungen, die sich aber mit einer Antireflex-Schutzfolie ohne wesentliche Einbußen an Leuchtkraft erheblich reduzieren lassen. Die maximale Helligkeit reicht nicht an Bildschirme von Konkurrenzprodukten heran, die mit Standarddiagonalen um die 3,8“ allerdings kleiner ausfallen und somit eine einfachere, konzentriertere Ausleuchtung ermöglichen. Insbesondere im Vergleich mit technisch fortgeschritteneren Retina-Displays des iPhone 4, AMOLED (Vergleich im Bild rechts unten: AMOLED linkes, HD2-LCD rechtes Gerät), Samsungs Super AMOLEDs und Sonys Super TFT LCDs (SLCD) fällt das HD2 ab. Aber vielleicht ist dieser Vergleich auch unfair wegen der Ende 2009 noch nicht zur Verfügung stehenden Display-Technolgie.