Nach einer Mitteilung des Marktanalysten Canalys wuchs der Smartphone-Markt im dritten Quartal 2010 um weitere 95 % oder knapp 81 Mio. verkaufte Einheiten gegenüber demselben Vorjahrsquartal. Dabei erwies sich Nokia (Symbian) mit 33 % Marktanteil als weltweiter Marktführer vor Apple (iOS) mit 17 % und Research in Motion (RIM Blackberry) mit 13 %.
Nokia war ebenfalls Marktührer in den schnell wachsenden „BRIIC„-Märkten, die einen Zuwachs von 112 % zu verzeichnen hatten. Hinter dem kryptischen Kürzel verbergen sich die Staaten Brasilien, Russland, Indien, Indonesien und China. Im übrigen Lateinamerika dagegen behauptete RIM Blackberry durch aggressive Preispolitik seine führende Position mit ungefähr 40 % Anteil. Im Gegensatz zu westlichen Märkten, auf denen sich im Wesentlichen hochpreisige Alleskönner verkaufen, läuft das Geschäft in den so genannten aufstrebenden Märkten eher über Niedrigpreisgeräte.
Im weltgrößten Smartphone-Markt USA liegt – gemessen nach verkaufter Stückzahl – dagegen Apples iPhone mit 26 % vorne gefolgt von RIM mit 24 %. Ein anderes Bild ergibt sich allerdings bei den Marktanteilen nach Betriebssystemen: Hier hat die Open Handset Alliance (HTC, Samsung, Motorola u.a.; kurz: OHA) mit Android bereits satte 44 % ergattert und die US-Spitze übernommen. Besonders beeindruckend ist Androids weltweites Wachstum von 1,4 Mio. Einheiten im Q3 2009 auf 20 Mio. Einheiten im Q3 2010, entsprechend einer Steigerungsrate von 1.309 % und einem aktuellen gobalen Marktanteil von rund ein Viertel. Die Analysten führen die beeindruckende Zuwachsrate u.a. auf die Diversifizierung zurück, da verschiedene OHA-Hersteller von Low End bis High Budget fast alles anbieten, was das Herz oder der Geldbeutel begehren.
Die Symbian-Foundation ist zwar dank Nokia und einem starken japanischen Standing weltweit (noch) führend, leidet aber unter dem Rückzug von SonyEricsson und Samsung sowie unter zunehmender Konkurrenz von iOS und Android. Eine Trendumkehr erhofft man sich von Nokias neuer Gerätepalette, insbesondere vom neuen N8, obwohl Nokia im Vergleich zu Apple oder der OHA immer noch mit keinem echten Spitzengerät aufwartet.
Windows Mobile schließlich spielt US- und weltweit mit je 3 % kaum noch eine Rolle. Microsoft setzt daher seine Hoffnung auf das mit eigenen Vorschusslorbeeren bedachte Windows Phone 7, das einige Microsoft-Dienste wie Xbox Live, Bing, Zune und Office eingebaut hat. Ob die Handset-Hersteller mitziehen werden, wird die Zukunft zeigen. Besonders Microsofts Hardware-Restriktionen dürften ihnen auch bei gutem Willen das Leben schwer machen.