Garmin Nüvi 1490Tpro

Kartenmaterial und Grafik

Kartenmaterial

Das Nüvi 1490Tpro beinhaltet ab Werk detaillierte NAVTEQ Karten zu 41 Ländern Europas: Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Monaco, Deutschland, Italien, San Marino, Vatikan, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, Irland, Spanien, Andorra, Schweden, Schweiz, Liechtenstein, Großbritannien, Polen; in Griechenland, Bulgarien, Kroation, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien sind nur Großstädte und Hauptverkehrswege erfasst. Die Türkei fehlt. Dank der nüMaps-Garantie kann man bis zu 60 Tage nach dem ersten Einschalten die aktuellste Karte kostenlos downloaden. Gegen Aufpreis gibt es sogar jedes Quartal eine aktualisierte Karte.

Die Abdeckung ist von Land zu Land verschieden. In Deutschland sollte sie eigentlich fast komplett sein, offenbart aber hin und wieder fehlende Straßen, Kreisel und Neubaugebiete. Auf die Hausnummerierung und damit punktgenaues Routen kann man sich leider nicht immer verlassen, es folgt offenbar einer Routine, die häufig mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Die in den Karten gespeicherten Points of Interest (z.B. Restaurants, Freizeiteinrichtungen, Hotels etc.) weisen Lücken auf. So sind werksmäßig z.B. keine Technik- und Baumärkte, Möbelhäuser oder Fastfood-Ketten enthalten, die man aber extern aufspielen kann. Die POIs werden während der Fahrt auf der Karte nicht angezeigt.

Um zusätzliche Sonderziele auf das Garmin Navi aufzuspielen empfiehlt sich die kostenlose Zusatzsoftware POIbase. Neben Daten von mobilen und festen Blitzern stehen auch zahlreiche POIs aus anderen Kategorien zur Verfügung.

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Grafik

Ein Navigationsgerät steht und fällt mit der Optik des Fahrtfensters. Bei Garmin hat sich diese über die Jahre so gut wie nicht verändert: Noch immer erstrahlt das Display in schönster bonbonfarbener Knuddel-Grafik, wählbar in 2-D und 3-D. Dabei ist die Straßendarstellung schlicht und spartanisch, aber zweckmäßig gehalten und verwirrt nicht mit Details wie Gebäudeumrisse oder Points of Interest (POIs). Die isometrische 3-D-Sicht wirkt leicht verzerrt und bei weitem Zoom gekippt. Die Fahrtroute wird als violette Linie dargestellt und liegt derart breit über der befahrenen Strecke, dass Straßen links und rechts davon überdeckt werden können. Die Sicht zoomt bei Abzweigungen automatisch näher heran und entfernt sich z.B. bei Autobahnen, sodass man das noch Kilometer entfernte Ende der Route bereits früh am Zielfähnchen erkennen kann.

Die Info- und Bedienelemente sind gut und benutzerfreundlich positioniert. Besonders hervorzuheben ist ein Feld oben links im Fahrtfenster, das permanent anzeigt, in welche Richtung man als nächstes abbiegen und auf welchen Fahrspuren man sich einordnen soll. Endlich gibt es auch vier Datenfelder, die, rechts eingeblendet, das Fahrtfenster teilen und mit sechs verschiedenen Werten frei belegt werden können. Nur sind sie etwas großzügig ausgefallen und reduzieren den wertvollen Platz für die Straßendarstellung.

Garmin Nüvi 1490Tpro - Grafik - 1 Garmin Nüvi 1490Tpro - Grafik - 2

Nützlich ist auch der Fahrspurassistent für Autobahnabfahrten, der auf einer Standgrafik die Spuren mit Pfeilen markiert, auf denen man sich halten soll. Vier Punkte trüben aber die Freude: Erstens wird die Grafik schon Hunderte Meter vor der Abbiegung eingeblendet und verschwindet nach ein paar Sekunden wieder, sodass man beim Zeitpunkt des Abfahrens den kleinen Bruder der Anzeige oben links im Display konsultieren muss. Zweitens gibt es keine Nacht-Version der Grafik, weshalb sie bei Dunkelheit blendet. Drittens: Die Verkehrsschilder werden zwar sehr detailliert gezeigt, dadurch aber wird die Schrift darauf oft zu klein, um sie schnell und mühelos entziffern zu können. Und viertens hätte man sich bei der grafischen Umsetzung mehr Mühe geben können: Das Bild ist stark aufgepixelt und wenig ansprechend.

Leider ist die gewöhnungsbedürftige Farbgebung des Fahrtfensters noch immer nicht frei definierbar. Bei der Nachtansicht verschwimmen die Ränder etwas und gehen dann in dicht besiedelten Gebieten bei weitem Zoom über. Dafür sucht man dank Antialiasing vergeblich nach Treppchenbildung, und das Bild ist hell und klar. Erfreulich auch, dass das Scrolling nun in einer schnelleren Wiederholrate abläuft; so gehört die Ruckelgrafik endlich der Vergangenheit an. Dabei geht der Prozessor (um den Garmin mal wieder ein Geheimnis macht) aber an seine Grenzen, wie man hin und wieder in Kurven sehen kann, wenn der Bildschirm für einen Augenblick weiß wird, weil die Berechnung nicht nachkommt.

Rätselhaft ein Werbetext zum 1490Tpro auf Garmin.com: Bei Abbiegungen in Städten zeigt das Nüvi außerdem dreidimensionale Ansichten der umliegenden Gebäude, damit man sich noch leichter und schneller orientieren kann. Davon war in unseren Tests leider nichts zu sehen.


 


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