GPS und Navigation
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GPS
Das integrierte Assisted GPS (A-GPS) erspart die theoretisch bei einem Kaltstart bis zu 12,5 Minuten währende Wartezeit. Der erste Satelliten-Fix geht in der Regel rasend schnell wie bei einem Hot Start (maximal 15 Sekunden bis zum Positions-Fix) vonstatten. Nur äußerst selten muss eine Wartezeit von etwas mehr als 1 Minute in Kauf genommen werden.
Dementsprechend sind Refixes nach Tunneldurchfahrten kein Thema und zeitlich nicht bemerkbar. Selbst in geschlossenen Räumen funktioniert GPS zeitweise und erleichtert so die Navigation zum Bier im Kühlschrank.
Die Positionsbestimmung ist durchweg zuverlässig und im Rahmen des technisch Möglichen exakt.
Navigation
Auf dem Testgerät war bereits die Navigationssoftware ALK CoPilot Live 7.8 vorinstalliert, die leider keinen Zugriff auf den Live Traffic Server gestattete. Das ist angesichts der von O2 mitgelieferten Datenflatrate bedauerlich. Zudem fiel ALK CoPilot Live 7.8 unangenehm durch teilweise äußerst merkwürdiges Routing auf. Dieses Verhalten konnten wir bereits bei unserem Test des 
HTC Magic mit ALK CoPilot Live 8 für Android feststellen.
Wir haben deshalb im Rahmen dieses Tests auf ALK CoPilot Live zugunsten des Navigon MobileNavigator für PDA in den Versionen 7.3.4 und 7.3.6 (t-mobile) verzichtet. Nach dem Start von MN7 erleben wir gleich eine böse Überraschung: GPS wird weder mit automatischer Suche gefunden noch kann der GPS-Port COM4 manuell eingestellt werden, da er in der Liste der MN7 zur Verfügung stehenden Schnittstellen erst gar nicht aufgeführt wird.
Anderen Navigationsprogrammen wie iGO8 oder der Outdoor-Navigationssoftware PathAway5 geht es nicht besser, auch sie erkennen das interne GPS nicht. Erst eine Foren-Recherche – u.a. auch bei pocketnavigation.de – brachte zumindest für MN7 die erhoffte Lösung:
Ein manueller Eintrag in der UserSettings.xml zaubert schließlich den GPS-Port herbei.
Andere Programme, die sich ausschließlich auf automatische GPS-Erkennung – beispielsweise Google Maps oder Route 66 Mobile 8 – verlassen, funktionieren erst mithilfe eines Port-Splitters wie Franson GpsGate. Für ungeübte oder durchschnittliche Nutzer, die GPS-Detektion out of the box zu Recht verlangen, sind solche Tricks unzumutbar, hier sollte nachgebessert werden.
Nachdem diese Startschwierigkeiten überwunden sind, läuft MN7 tadellos. Ungewohnt positiv für WindowsMobile-Nutzer sind flotter Bildaufbau und Perspektivwechsel dank der schnellen SnapDragon-CPU. Die sonst beinahe üblichen Verzögerungen entfallen und machen die Navigation mit dem TG01 zum Hochgenuss, zu dem auch das große 4,1″-Display maßgeblich beiträgt.
Das Erlebnis wird durch den zu leisen rückwärtigen System-Lautsprecher leider leicht getrübt. Verständliche Navigationsansagen bei höherem Tempo oder lauter Umgebung sind nur mit (Bluetooth-) Headsets, separaten Lautsprechern oder einer wie auch immer gearteten Kopplung (BT, separater BT-FM-Transmitter oder Klinkeneingang) mit der Kfz-Audioanlage möglich.
Schade ist nur, dass Navigon – wie viele andere Firmen auch – die PDA-Version vom Leistungsumfang her immer noch stiefmütterlich behandeln. Bei der Leistungsfähigkeit heutiger und künftiger Prozessorgenerationen sollte es eigentlich kein Problem sein, wenigstens einige Funktionen, die wir von Navigons Topgeräten kennen, auch in einer der nächsten PDA-Versionen zu implementieren.
Hier steht unabhängig von der Prozessorleistung insbesondere Premium TMC auf der Wunschliste. Die Version 7.4.0 mit Navigon Traffic Live weist schon in die richtige Richtung, stand uns aber zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung.
Zwar fehlt dem TG01 ein FM-RDS-Empfänger, wodurch proprietäres TMC unmöglich ist; die Einbindung der GNS TrafficBoxPlus FM9BT-C verläuft jedoch dank des Microsoft Bluetooth Stacks komplikationslos. Der von einigen Herstellern inzwischen bevorzugte Broadcom/Widcomm BT Stack – z.B. beim Konkurrenten HTC HD2 – bereitet in dieser Hinsicht Probleme. Auf die leichten Unannehmlichkeiten bei gleichzeitigem Ladebetrieb und Verwendung externer mobiler TMC Receiver haben wir bereits oben hingewiesen (hier Querverweis auf Überschrift Akkulaufzeit und Ladefunktion).
Über MN7 können wir uns trotz obiger Kritik nicht beschweren. Auf den Testfahrten führten uns TG01 und MN 7.3.4 zuverlässig um Staus und andere Verkehrsbehinderungen herum, wie die Screenshots verdeutlichen.
Der später getestete MobileNavigator 7.3.6 unterscheidet sich von der Vorgängerversion im wesentlichen lediglich um wenige von Skobbler implementierte Live-Dienste. Zu den weiteren Eigenschaften verweisen wir auf unseren MN7-Testbericht.
Insgesamt ist die Kombination TG01/MN|7/FM9BT-C (oder andere externe TMC Receiver) sehr zu empfehlen.
| Kleine Anekdote am Rande: GPS und mobiles Internet des TG01 retteten einem erschöpften Robbenbabyam Wattstrand von Sylt das Leben. Der Heuler hatte sich wohl verirrtund war nicht mehr fähig, bei Ebbe das rettende Wasser zu erreichen.Also Blick auf die Kompass-Wanderkarte in PathAway5,Positionsbestimmung und Skype-Anruf der nächsten SchutzstationWattenmeer aus der Google-Suche heraus, und schon war Fachpersonal zumkleinen Kerl (oder Mädchen?) unterwegs. So dienlich kann die manchmalverteufelte oder als nutzlos abgetane Technik sein. |
