Wie funktioniert die umweltfreundliche Entsorgung des alten Handys oder Smartphones? Zum Tag der Umwelt am 5. Juni 2009 erklärt das Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF), wie Handyrecycling funktioniert.
Ein defekter Akku, ein stark zerkratztes Display – schon hat das alte Handy ausgedient und landet in der Schublade oder sogar im Hausmüll. Auch die schnelle Entwicklung von neuen und leistungs- stärkeren Geräten sorgt dafür, dass Verbraucher ihr Mobiltelefon in der Regel nach ein paar Jahren austauschen. Nur ein geringer Teil der Altgeräte wird dem Recycling zugeführt. Dabei könnte durch eine fachgerechte Entsorgung die Umwelt entlastet werden. Denn Mobiltelefone enthalten Schwermetalle und andere umweltschädliche Stoffe.
Nicht alle Nutzer wissen, dass es seit Inkrafttreten des Elektro- und Elektronikgesetzes (ElektroG) im März 2006 verboten ist, Mobiltelefone im Hausmüll zu entsorgen. Stattdessen sind Verbraucherinnen und Verbraucher verpflichtet, alte Elektrogeräte an zentralen Sammel- stellen abzugeben. Von dort gehen die Geräte an die Hersteller zurück, die den Elektroschrott kostenlos und umweltgerecht entsorgen.
Im vergangenen Jahr hat eine weltweite Studie eines Mobilfunkunternehmens gezeigt, dass das Thema Handyrecycling noch nicht beim Verbraucher angekommen ist, sagt Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des IZMF. Nahezu die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass die Wiederverwertung der Geräte überhaupt möglich ist. Zwei Drittel der Studienteilnehmer gaben an, nicht zu wissen, wie ein nicht mehr benötigtes Gerät recycelt werden kann. Hier Aufklärungsarbeit zu leisten, haben wir uns als gemeinnütziger Vereinzum Ziel gesetzt.
Unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben nehmen die deutschen Mobilfunknetzbetreiber schon seit 2002 Handys und Zubehör zurück. Zur Rückgabe können Verbraucher Versandumschläge bei den Netzbetreibern anfordern, mit denen sie das Mobiltelefon portofrei einsenden können. Wer sein Gerät in den Filialen abgibt oder per Post an den Mobilfunkanbieter schickt, kann gleichzeitig etwas Gutes tun. Denn die Netzbetreiber unterstützen verschiedene Umwelt- organisationen, Kinderhilfsprojekte und andere soziale Einrichtungen mit einer Spende für jedes abgegebene Handy.
Außerdem bestehen selbst defekte Mobiltelefone aus wertvollen Rohstoffen. Ungefähr 80 Prozent der verwendeten Materialien im Handy können wieder aufbereitet werden. So werden Edelmetalle, Kupfer und Kunststoffe aus den Geräteelementen zurück gewonnen. Bei einem Drittel der Mobilfunktelefone funktionieren sogar noch die Chipteile.