Floating Phone Data heißt das neuste Verfahren von T-Traffic um die Qualität der Verkehrsmeldungen gegenüber den heutigen Möglichkeiten von TMCpro noch weiter zu steigern. Dabei werden anonyme Bewegungs- profile von über 34 Millionen Geräten in den T-Mobile Netzen ausgewertet. Jeder Nutzer eines Mobilfunkgerätes im T-Mobile Netzt wird somit unbemerkt zum Staumelder.
Die so gewonnenen Daten werden mit den klassischen Meldeformen wie den Brückensensoren, Induktionsschleifen und den Meldungen der Polizei verglichen und validiert und stehen dann den Nutzern von Navigationssystemen zur Verfügung. Durch die hohe Dichte an Handynutzern ist es mit der neuen Technik möglich auch Staus und Behinderungen auf Bundes- und Landstraßen zu erkennen. Der neuen Technologie liegt ein mehrjähriger Modellversuch in Baden-Württemberg unter Beteiligung von T-Systems Traffic zugrunde, bei dem sich die praktische Nutzbarkeit der Daten erwiesen hat. Mögliche Fehlerquelle wie eine Anhäufung von Meldungen z.B durch Konzentration von Handys in Bussen wurde bedacht und mit entsprechenden Filtern versehen.
Laut Aussage von T-Traffic werden die neuen Daten nicht mehr vollumfänglich über den bislang für TMC genutzten Kanal des FM-Radiosignals RDS übermittelt werden. Das bedeutet, dass Besitzer eines jetzt TMCpro fähigen Navigationssystems wohl wenig von der neuen Technologie profitieren werden. Als Grund wird die schmale Bandbreite des RDS-Signals genannt. Die neue Technologie wird somit vor allem Nutzern von Connected Devices (Navigationssystemen mit SIM-Card bzw. UMTS/GPRS/GSM Verbindungen) und Festeinbausystemen mit Digitalradioempfang zu Gute kommen.
Erste Endgeräte welche die erweiterten und verbesserten TMCpro Signale verarbeiten werden sind für das erste Quartal 2009 angekündigt.
pocketnavigation.de Meinung:
Die Qualität von Verkehrmeldungen kann nicht hoch genug sein, denn das Vertrauen vieler derzeitigen Nutzer in die bisherigen Systeme ist nicht ausreichend. Die Notwendigkeit neuer Hardware ist auf den ersten Blick unverständlich, sollte sich doch zumindest die Qualität der bestehenden Meldungen auch über die Bandbreite von RDS-Verbindungen abbilden lassen. Es bleibt also zu Hoffen, dass die durch Floating Phone Data verifizierten Daten auch im bestehenden TMCpro niederschlagen. Nutzer von Connected Devices werden darüber hinaus in Zukunft auch auf Bundes- und Landstraßen die schwierige Entscheidung zu treffen haben ob eine Umleitung um die gemeldete Behinderung einen entsprechenden Zeitvorteil bietet.