Sulzbach/Mars, 1. April 2007. – NAVTEQ (NYSE: NVT), einer der weltweit führenden Anbieter digitaler Kartendaten für Fahrzeugnavigation und ortsbezogene Lösungen, bietet als erster Kartenanbieter weltallweit digitale Kartendaten für einen anderen Planeten an. Als Resultat einer strategischen Partnerschaft mit der European Space Research Agency (ESRA), sechs Jahre lang strengster Geheimhaltung unterlegen, hat NAVTEQ im Rahmen des NAVMARS-Projekts umfassende und detaillierte Karten für den Planeten Mars erstellt.
Ziel ist die Unterstützung der Weltraumforschung durch eine sichere und effizientere Navigation auf dem Himmelskörper. Ebenfalls streng geheim gehalten wurde der große Einfluss, den das NAVMARS-Projekt auf Galileo genommen hat. 18 der 30 Galileo-Satelliten, die ursprünglich im Jahre 2008 in den Orbit geschossen werden sollten, wurden zunächst der European Space Research Agency zur Verfügung gestellt, um die Mars-Erfassung so schnell wie möglich realisieren zu können. Die Satelliten wurden Anfang des Jahres 2001 in die Umlaufbahn des Mars geschossen, was auch die Verzögerungen im Galileo-Projekt erklärt.
NAVMARS: Eine außergewöhnliche Herausforderung
Für die Dauer von nahezu fünf Jahren hat ein sechsköpfiges Team eine außergewöhnliche Reise in das Herz unseres Sonnensystems unternommen. Das Team bestand aus vier NAVTEQ-Geoanalysten, die zuvor im Baikonur Center in Kasachstan zu Geoastronauten ausgebildet wurden, und zwei erfahrenen ESRA-Astronauten. Die sechs Experten haben elf Monate auf dem Mars verbracht, um die Geodaten des roten Planeten zu erfassen. Zusätzlich zur Erfassungsarbeit der Geoastronauten, hat das ESRA-Team Bodenproben entnommen und analysiert, um fossile Spuren nachzuweisen.
Erprobte Verfahren: Auf der Erde und auf dem Mars
Um die Geodaten für den Mars zu erfassen, hat NAVTEQ ein erd-erprobtes Verfahren genutzt: Der Einsatz von Experten mit einer optimal angepassten Ausrüstung. Die Geoastronauten wurden zuvor umfassend geschult, um die geographischen Besonderheiten des roten Planeten exakt berücksichtigen zu können. Fahrzeuge und Raumanzüge wurden speziell für die Außen-Mission entworfen. Das Fahrzeug – NavMobile – haben führende Fahrzeughersteller in Kooperationen entwickelt.
Die Mission
Das Team aus vier NAVTEQ-Geoastronauten hat fast ein Jahr lang mit größter Genauigkeit und Sorgfalt die Oberfläche des Mars abgefahren. Ausgangspunkt der Mission war die nördliche Hemisphäre des Planeten, von der ein Großteil unterhalb der durchschnittlichen Bodenhöhe liegt. Danach folgte die südliche höher gelegene Hemisphäre. Während der Mission hat das Team die Oberfläche des Planeten detailliert erfasst und vollständig attributiert, wodurch die Navigation für Astronauten wesentlich vereinfacht wird: zu den Attributen gehören u. a. Durchfahrtsbreite und Höhe von Schluchten und Wurmlöchern, realistisch fahrbare Geschwindigkeit zwischen Gletscherspalten, Oberflächenbeschaffenheit der Fahrstrecke, Abschnitte mit Seitenwindgefahr durch Asteoroidenstürme und die Umrisse von vor rund 38.000 Jahren ausgetrockneten Seen und Füssen.
„NAVTEQs Geoastronauten-Team hat ganze Arbeit geleistet! Wir sind überzeugt, dass die digitalen Kartendaten vom Mars einen wertvollen Beitrag zur weiteren Erforschung des Planeten beitragen werden“, so Vladimir Martonacev, Pilot der NAVMARS-Mission.
NAVTEQ treibt die Erforschung des Weltraums weiter vorantreiben und bereitet bereits eine Mission zum Zwergplaneten Pluto vor. Mit Hilfe der Erfahrungen der Mars-Expedition und aufgrund der geringen Größe des Planeten hofft NAVTEQ, die Dauer der Mission auf vier Jahre (fünf Monate für die Erfassung der Geodaten und 42 Monate für Hin- und Rückweg) zu reduzieren. Der Startschuss für die Pluto-Mission ist für den 1. April 2009 geplant. Weitere Verzögerungen des Galileo-Projekts sind nicht auszuschließen.
|