Qstarz BT-Q815

Testbetrieb

Allgemeines

Nun wird es spannend: was hat der neue Chipsatz zu bieten? Nach dem Datenblatt entspräche er einem SirfIII in seinen Fähigkeiten, mit einem deutlich geringeren Stromverbrauch (45mAH beim MTK, 70-75mAH beim SirfIII). Als Vergleich wurden die bereits gezeigten Empfänger verwandt, also ein SirfII XTrack, ein SirfIII und ein u-nav iTrax3-Chipsatz.

Bereits nach wenigen Minuten war klar: Der 32-Kanal MTK-Chipsatz spielt einzig und allein in der SirfIII-Liga, daher wurden alle weiteren Vergleiche zur besseren Übersicht nur mit der G-Space durchgeführt, in diesem Zusammenhang möchte ich mich beim als Mäuseflüsterer bekannten User karomue bedanken, der erstellte Vergleichslogs mit beurteilte.


Praxis Einsatz

Bei guten Empfangsbedingungen liegen, wie hier auf einer Rasterkarte (Bild1) zu sehen, beide Logs identisch genau auf der Strasse (das Log der Qstarz ist blau, das der G-Space rot dargestellt). Auch engere Strassen zwischen Bebauung können beide Empfänger nicht in Verlegenheit bringen, der HDOP-Wert bei der Qstarz liegt hier fast durchgehend um und unter 1. Es fällt oft schwer, beide Tracks überhaupt auseinanderzuhalten.

Qstarz BT-Q815 - Testbetrieb (4081) - 1

Die Teststrecke für schwierige Empfangsbedingungen: Ein durch Bäume teilweise völlig überdeckter Wirtschaftsweg, sich als Serpentine ein kleines Seitental hinauf windend mit gut 13% Steigung. Die Talöffnung liegt hinter dem Fahrzeug, so dass auch diese Signale fast ausschließlich als Reflexionen ankommen.

Auch hier liegen beide Logs (Qstarz weiterhin blau, G-Space rot) sehr gut, keine der beiden Mäuse entfernt sich mehr als 11m von der Strassenmitte. Das Log (Bild 2) ist diesmal auf eine Vektorkarte (  Navteq) gelegt. Besonderheit am Rande: Da beide Mäuse unisono die Kurve ein wenig abkürzen, muss wohl eher eine Kartenungenauigkeit angenommen werden.


Bild 1 Bild 2

Qstarz BT-Q815 - Testbetrieb (4082) - 1 Qstarz BT-Q815 - Testbetrieb (4082) - 2

Den Abschluss bildete der Härtetest für alle GPS-Empfänger: eine metallbedampfte Klimaschutzverglasung, hier eines Opel Zafira. Während alle anderen Empfänger blind blieben (sprich sie bekamen keinen Sat in view), gelang der SirfIII-Maus nach etwa 50sec. ein stabiler Fix, die Qstarz benötigte 20sec. mehr.

Genauere Loganalysen ergaben insgesamt einen minimalen Vorteil für den SirfIII-Chipsatz, der durchschnittlich 1db weniger für in-use benötigte, auch verlor der MTK-Chipsatz minimal früher einen Satellit aus den Augen. Diese Unterschiede sind jedoch in der Praxis nicht von Belang, beide Chipsätze können zu Recht als gleich empfindlich gewertet werden – der SirfIII hat zum ersten Mal ernsthafte Konkurrenz bekommen.

Dazu für Fussgänger und auch Geocacher wichtig: Die G-Space kommt von Hause aus mit aktiviertem Static Navigation, d.h. sie friert unterhalb etwa 4km/h sowohl die Geschwindigkeit als auch den Trackwinkel ein, die Position wird weiter ausgegeben. Die Qstarz hingegen gibt auch Geschwindigkeiten und Trackwinkel unterhalb 1km/h aus. Dass diese dann ungenauer werden, ist GPS-systembedingt. Die Qstarz kann demzufolge uneingeschränkt zum Geocachen empfohlen werden, insbesondere auch aufgrund der hohen Empfindlichkeit.

Als weitere Besonderheit kann laut Herstellerangaben die Positionsangabe bis auf 5Hz erhöht werden, ein Tool um diese Einstellungen vorzunehmen liegt jedoch nicht bei.


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