Die Navigationssoftware
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die folgenden Abschnitte sind kein vollständiger Testbericht des MobileNavigator 6 und geben nur einige wenige erste Eindrücke wieder. Ein wesentlich genauerer Testbericht über alle Funktionen und Änderungen des MobileNavigator|6 wird in Kürze folgen.
Menüführung
Nach der langen Startzeit (ca. 30s) wird man mit einem frischen Design belohnt. Überhaupt wirkt das Menü jetzt aufgeräumter und übersichtlicher. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut hat Navigon eine Menüführung entwickelt die ganz auf die Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt ist. In aufwendigen Umfragen und Studien wurden die Nutzer mit unterschiedlichen Bedienkonzepten konfrontiert und dabei beobachtet.
Trotzdem erscheint uns zumindest die Farbgebung etwas eintönig und vor allem kontrastarm. Besonders in den Einstellungen kann man die Zustände gewählt vs. abgewählt durch die kontrastarme Darstellung (schwarz vs. grau) schlecht, bei Sonnenlicht fast gar nicht erkennen.
Die Fingerbedienung auf dem N100 gestaltet sich in der Navigation durchweg schwierig, besonders das Eingeben von Zieladressen führt nur mit dem Fingernagel zu einem brauchbaren Ergebniss. Empfehlenswert ist es da den Stylus immer parat zu halten.
Das Bewegen durch die einzelnen Menüpunkte dauert in der Summe der einzelnen Schritte leider zu lange. Zwar sind die Slideeffekte der Menüelemente schick anzusehen, jedoch wird dabei viel Zeit verbraucht. Die gelungene Suchabfrage während der Eingabe entschädigt jedoch. Tippt man eine gesuchte Adresse ein, schlägt das System bereits nach dem ersten Buchstaben mögliche Ziele vor. Da dabei auch ähnlich geschriebene POIs angezeigt werden, wird etwas Zeit benötigt. Die Fuzzysuche erkennt falsch geschriebene Städte. Gibt man z.B. Uttgart anstatt Stuttgart ein, schlägt das System trotzdem die richtige Stadt vor. Die Eingabe der einzelnen Punkte wie Ort, PLZ und Straße erfolgt in der neuen Version nicht mehr in einzelnen Schritten, sondern in einer Art Formular.
Routing
Die Geschwindigkeit in der Routen berechnet werden ist akzeptabel, jedoch langsamer als bei den meisten Konkurrenzprodukten. Während der Berechnung hat Navigon auf einen klassischen Ladebalken verzichtet, es wird nach der Zieleingabe direkt in eine Strecken- übersicht gewechselt in der Start- und Zielpunkt über Luftlinie verbunden sind. Klickt man dann auf Navigation Starten zoomt die Software in die Karte und beginnt nach wenigen Sekunden mit der ersten Navigationsanweisung.
Das Rerouting ist schnell, jedoch nicht immer. In einigen Fällen benötigte der N100 bis zu 10 Sekunden, um beim Verlassen der ursprünglichen Route ein Rerouting durchzuführen.
Im Bezug auf die Systemgeschwindigkeit hat der MobileNavigator|6 auf dem Loox N100 unsere hohen Erwartungen nicht voll erfüllt. Das System ist zwar schneller geworden, aber noch immer nicht schnell genug. Besonders mit Blick auf die Konkurrenz hängt man auf dem N100 in diesem Punkt weiter hinterher.
Ein etwas ärgerliches Problem tritt auf, wenn das Gerät in den Standby Modus gesetzt wird um z.B. zu tanken. In ca. 70 Prozent der Fälle meldet das Gerät beim Wiedereinschalten ein entfernen der Speicherkarte und beendet die komplette Navigationssoftware. Besonders ärgerlich ist dies bei nichtgespeicherten, vorgeplanten Routen, diese gehen hierbei komplett verloren. Im Forum von pocketnavigation.de war bereits häufig von diesem Problem zu lesen, hoffen wir also auf ein baldiges Update mit einer Lösung des Problems.
Der Spurassistent
Navigon ist einer der ersten Hersteller der einen Spurassistenten anbietet. Leider steht dieser nicht in allen Situationen zur Verfügung, funktioniert jedoch in aller Regel gut.
Manchmal werden jedoch mehr Spuren angezeigt als eigentlich vorhanden und auf der Autobahn wird fast immer nur die Linke Spur empfohlen.
Der Spurassistenten ist unserer Meinung nach noch nicht ganz ausgereift, aber trotzdem schon eine sehr gute Hilfe.
TMC Unterstützung
Seit dem 18.09.2006 bietet Fujitsu-Siemens nun auch ein Flash Update, welches den N100 TMC fähig macht und einige Fehler in der Software behebt. Das Update ist auch für unerfahrene Benutzer leicht zu installieren. Um die Funktion nutzen zu können, wird außerdem ein TMC-Kabel mit FM9 Adapter benötigt (im pocketnavigation.de Partnershop von Dantotec erhältlich). Das Kabel wird einfach zwischen den Loox und die Stromverbindung geschlossen. Zu beachten ist, dass ein TMC-Empfang nur mit Verbindung an einen 12V Anschluss hergestellt werden kann. Die benötigte Bordspannung versorgt also den externen UKW Empfänger und gleichzeitig den PNA.
Sobald alles richtig angeschlossen ist und das Kabel im Auto verlegt ist, dauert es nur wenige Sekunden bis die ersten Verkehrsmeldungen eintreffen. Diese können dann direkt aus dem Hauptmenü unter Optionen -> Verkehr aufgerufen werden. Dort kann auch auf einen beliebigen Radiosender gewechselt werden, von dem die Verkehrsmeldungen bezogen werden sollen. Außerdem kann der Benutzer auswählen, ob er bspw. nur die Staus auf der Route oder alle Staus in einer Liste angezeigt haben möchte. Die Staus ordnet MN|6 nach der Entfernung.
Die Verkehrsmeldungen können in einer detaillierten Ansicht betrachtet werden. Die letzten beiden freien Autobahnausfahrten werden dort auf einer Grafik, die auch die Länge des Staus zeigt, angegeben.
Während der Navigation werden die Staus und Baustellen mit den bekannten Verkehrs- symbolen für diese Situationen gekennzeichnet. Staumeldungen auf der Route können entweder ignoriert oder umfahren werden. Die Berechnung der Ersatzroute ist in etwa mit der Zeit, die das System zum Rerouting benötigt vergleichbar.
TMC ist häufig keine Garantie dafür nicht in Staus zu fahren. Jedoch konnte die TMC Umsetzung für den MN|6 und die Aufbereitung der Daten bei den Testfahrten überzeugen.
Allgemeine Informationen zu diesem Thema gibt es im TMC und TMC Pro Artikel auf pocketnavigation.de
Darstellung der Karte
Die Darstellung der Karte hätte für ein solch kleines Display besser gelöst werden sollen. Angefangen bei den zu kleinen Straßennamen, die durch die schwarze Schrift auf grauem Grund aus einer normalen Position im Auto schlecht abzulesen sind, bis hin zu den viel zu kleinen POIs wäre hier eine größere Anpassung an das N100 Display wünschenswert gewesen. Auch die relativ eintönig gehaltene Karte die fast nur grau und einige wenige sanfte blaue und grüne Töne zu bieten hat verwirrt und ist bei starkem Sonneneinfall auch kein Vorteil. Die Karteninformationen wie verbleibende Fahrzeit und Geschwindigkeit, sind so winzig, dass man sie auch hätte weglassen können. Wer versucht sich nach der Karte in bekannten Gebieten zu orientieren wird einige Zeit brauchen, etwas mehr Details würden hier sicher Abhilfe schaffen. Gut ist das alle Straßennamen auch in der 3D-Sicht angezeigt werden können.