Plus-Karte und NCK 5.0 im Test
Inhaltsverzeichnis
Praktische Erfahrungen
Die Zahl von 1,3 Millionen zusätzlichen Kilometern Wegenetz ist sehr beeindruckend. Die Erfahrungen während der Testphase haben gezeigt, dass in der Karte auch sehr kleine Wald- und Wiesenwege verzeichnet sind. Besonders die asphaltieren Wege sind nahezu vollständig vorhanden (zumindest in den von uns besuchten Gebieten in NRW und Rheinland-Pfalz) und bieten so von der Kartenbasis her perfekte Vorraussetzungen für die Freizeit- gestaltung (Wandern, Radwandern) und natürlich die kommerzielle Nutzung im Rahmen von Forstwirtschaft, Rettungsdiensten und sonstigen Institutionen, die auf eine gute Kartenbasis inkl. Navigation in solchen Gebieten angewiesen sind.
Die Möglichkeit, Routen automatisch berechnen zu können (im Gegensatz zu Rasterkarten, wo man Routen über Wegpunkte im voraus recht aufwendig von Hand anlegen muss) ist sehr praktisch und ermöglicht es auch als Radfahrer in den Genuss einer geführten Navigation zu kommen. Unverzichtbar ist eine solche Funktion z.B. für Rettungsdienste, denn hier ist in aller Regel keine Zeit, die Route auf einer Rasterkarte vorzuplanen.
Allerdings wird schnell deutlich, dass das System vor allem für die Nutzung durch Kraftfahrzeuge optimiert ist. So werden zwar die für Radfahrer oder Wanderer unnötigen Restriktionen (LKW-Wege, Barrieren, steigungsbedingte Einrichtungsbefahrbarkeit usw.) durch das Geschwindig- keitprofil Radfahrer oder Fußgänger aufgehoben, jedoch steht dann nur noch die Routen- option kurze Strecke zur Verfügung.
Will man also längere Distanzen mit dem Rad zurücklegen und eigentlich hauptsächlich auf großen Wegen fahren, so hat man ein Problem: Die kurze Route führt schnell zu Zickzackrouten quer durch den Wald. Wählt man in den Routenoptionen LKW oder PKW, dann kann man zwar schnelle Route auswählen, aber als Ziele sind nur Punkte möglich, die an das LKW-Wegenetz oder das Straßennetz angeschlossen sind. Außerdem erfährt man wieder die für Radfahrer unnötigen Restriktionen. Gibt man einen normalen Waldweg als Ziel an, kommt die Meldung Ziel liegt in einer Fußgängerzone – man wundert sich wie viele Fußgängerzone es mitten im Wald gibt …
Trotz dieser kleinen Einschränkung kann das System gut für Freizeitaktivitäten genutzt werden. Die Aussicht von der Haustür bis zum Ausflugsziel im Wald eine durchgehende Route zu planen, hat seinen Reiz. Wenn es mit dem Auto nicht mehr weitergeht, steigt man aus, nimmt den PDA aus dem Halter und es geht zu Fuß oder mit dem Rad weiter.