Routenoptionen und Routenberechung
Inhaltsverzeichnis
Routenoptionen
Man kann den TomTom bereits in den Grundeinstellun- gen unter Planungs-Einstellungen so konfigurieren, daß er die entweder die bevorzugte Routenart immer verwendet oder aber bei der Routenplanung jedesmal die gewünschte Option abfragt. Mir persönlich kommt die zweite Methode sehr entgegen, da ich häufig mit wechselnden Fahrzeugen unterwegs bin. Grundsätzlich stehen als Optionen zur Verfügung:
Bei Planung fragen
Nur schnellste Route
Nur die kürzeste
Autobahnen immer vermeiden
Nur Fußgänger-Routen
Nur Fahrrad-Routen
immer begrenzte Geschwindigkeit
Erfreulich ist, daß Autobahnen immer vermeiden endlich zur Verfügung steht, diese Möglichkeit gab es in früheren Versionen nicht, bzw. man konnte Autobahnen nur mit „Tricks“ vermeiden.
Für Mautstrecken gibt es in den Einstellungen einen eigenen Menüpunkt, hier kann die Vermeidung auf immer oder nie eingestellt werden, vor allem aber kann man sich im Einzelfall abfragen lassen, ob Maut vermieden werden soll. Für mich die sinnvollste Variante.
Die Option immer begrenzte Geschwindigkeit kann für langsame Fahrzeuge wie z. Bsp. Wohnmobile, Gespanne oder Trucks interessant sein. Hier kann auch die max. Geschwindigkeit vorgegeben werden.
Der Fußgängermodus z.B setzt Einbahnstraßen bei der Routenberechnung außer Kraft, so daß die Route wirklich den kürzesten Weg findet.
Weitere wichtige Routenbeinflussungs-Möglichkeiten finden sich im Menüpunkt Alternative suchen. Hier kann eine Alternativ-Strecke berechnet werden, die zunächst mal einfach „anders“ ist als die zuerst berechnete Originalroute. Sie kann z. Bsp. ebenso Autobahnen enthalten, dann aber andere Teilstücke. Auf jeden Fall wird die Originalroute möglichst vermieden. Mit Straßensperren vermeiden kann die aktuelle Route bis 5000 Meter voraus gesperrt werden. Reisen über erlaubt einen dritten Zwischenpunkt in die aktuelle Route aufzunehmen. Teilroute vermeiden ermöglicht Streckenabschnitte zu vermeiden, dabei werden einem tabellarisch die Strassén angeboten, die auf der Route liegen. Dies ist zwar praktisch, wenn beispielsweise eine Autobahn 50 km vor einem gesperrt ist. Ist aber der Autobahnabschnitt in TomTom sehr lange, so wird man unnötig früh von der Strecke heruntergeroutet.
Das Ergebnis einer Routenberechnung wird in einem eigenen Fenster mit Dauer und Entfernung angezeigt.
Grundsätzlich ist der NAVIGATOR 5 bei den Routenoptionen gut und intuitiv zu verstehen. Dies mag auch daran liegen, daß einige Möglichkeiten aus früheren Versionen fehlen. Trotzdem gibt einige Möglichkeiten, den Routenverlauf den eigenen Vortellungen anzupassen.
Das eingeben von Geschwindigkeitsprofilen fehlt aber ebenso wie die sehr praktische Möglichkeit, Bereiche dauerhaft zu vermeiden. Auch die Möglichkeit, Zielkoordinaten einzugeben, hatte ihre feste Anhängerschar. Dem Neukunden fällt dies eher nicht auf, Umsteiger vermissen diese Möglichkeiten aber, auch wenn findige Köpfe im Forum hier teilweise bereits Ersatz-Möglichkeiten entwickelt haben.
Zwischenziele
Man kann im NAVIGATOR 5 über die Funktion Reiseroutenplanung eine Strecke mit beliebig vielen Zwischenzielen erstellen, die sich natürlich auch speichern, laden und löschen lassen. Außerdem kann jeder Wegpunkt bezüglich seiner Bedeutung verändert werden, er kann als Zielpunkt, als Wegpunkt, als besucht definiert werden, weiterhin in der Reihenfolge verschoben oder gelöscht werden.
Soweit fehlt meiner Meinung nach nichts an wichtigen Funktionen.
Absolut unverständlich ist allerdings, daß die Berechnung der Reiseroute, also das Ergebnis, nur mit einem GPS-Fix möglich ist! Wer beurteilt schon eine komplexe Route erst vor Fahrtbeginn im Wagen? Sowas möchte man zuhause oder im Hotelzimmer bewerten und gegebenenfalls verändern.
Zwar haben die Poweruser bei Pocketnavigation für die Version 5.10 auch hierfür einen genialen Workaround entdeckt, mit dem sich das Problem umgehen lässt.
Man muß am gewünschten Startort eine erweiterte Planung A-B vornehmen und simulieren, diesen Simulationsfix aktzeptiert dann auch die Reiseroutenplanung als GPS-Fix.
Trotzdem, die Berechnung einer Route mit mehreren Zwischenzielen muss auch ohne Trick möglich sein, hier sollte TomTom schleunigst nachbessern!
Routenberechnungsgeschwindigkeit
Die Routenberechnungsgeschwindigkeit ist ein Segen für alle Tester, endlich kann man eine Stoppuhr in die Hand nehmen und Fakten schaffen, die zweifelsfrei objektiv sind.
Zur Berechnung haben wir Testrouten festgelegt, die wir immer wieder nutzen, um vergleichbare Ergebnisse zu erziehlen. Leider ist der PDA, auf dem diese Tests bislang durchgeführt wurden, längst Geschichte und die neuen Tests wurden auf einem Loox 720 durchgeführt.
Direkt verglichen wurden somit unter gleichen Bedinungen nur MobileNavigator|5, TomTom 5 und Destinator PN. Die genauen Testbedingungen und die Testrouten sind hier erklärt: Vergleichstest Routenberechnungsgeschwindigkeit
Ergebnisse Ergebnisse der Vergleichtests zur Berechungsgeschwindigkeit
Fazit: TomTom NAVIGATOR 5 gehört zu den schnelleren der drei direkt verglichenen System, mit dem super schnellen Destinator PN kommt er aber auch nicht ganz mit. MobileNavigator|5 ist der langsamste, je länger die Route jedoch wird, um so mehr kann MobileNavigatotr|5 aufholen. Im Praxisbetrieb kann jeder selber entscheiden, ob ihn 20 Sek. längere Berechnungen auf Dauer nerven oder ob das ein zu vernachlässigender Nachteil ist.
Routenverlauf
Vorläufiges Ergebnis: MobileNavigator|5 errechnet mit hoher Wahrscheinlichkeit gute Routen ohne grobe Fehler. Destinator PN hat in dieser wichtigen Disziplin ebenfalls sehr gute Ergebnisse geliefert, die auf einem Niveau mit MobileNavigator|5 sind. TomTom Navigator 5 fällt hier deutlich ab, und produziert häufig die gefürchteten Feldwegrouten sowie eindeutige Routingfehler, die jedoch oftmals auf das Kartenmaterial (Teleatlas statt NAVTEQ bei den anderen beiden) zurückgeführt werden können.
Besonders angesichts dieses Umstandes ist es bedauerlich, daß TomTom in der Version 5 keine Möglichkeit mehr bietet, die Parameter für die einzelnen Straßengeschwindigkeiten zu verändern.
Die Testergebnisse sollten aber aufgrund der andauernden Tests noch nicht überbewertet werden!
ReRouting
Insgesamt wird das Rerouting aufgrund seiner Schnelligkeit kaum wahrgenommen. Mir würde deshalb ein akustischer Hinweis bei stattgefundenem Rerouting gefallen – dies bietet zum Beispiel der Destinator PN.
Dynamisches Routing
Die Funktion TomTom Traffic des TomTom NAVIGATOR 5 konnte bisher von Pocketnavigation nicht getestet werden. Trotzdem ein paar erklärende Worte:
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, das Routing dynamisch zu beeinflussen. TomTom (auch Route 66) verwenden eine Internetverbindung, die während der Fahrt in aller Regel über eine GPRS-Verbindung eines Handys erfolgt. Die aktuellen Verkehrsdaten werden über einen eigenen Server abgerufen und abhängig von der Störung erfolgt dann eine Routenneuberechnung – oder auch nicht.
Somit benötigt NAVIGATOR 5 keine (relativ teure) TMC-Maus, dafür wird eine (normalerweise kostenpflichtige) Handyverbindung benötigt.
Produkte wie der MobileNavigator|5 oder Destinator PN bekommen dagegen die Verkehrsinformationen aus einem TMC-Empfänger. Hier beinhaltet die GPS-Maus einen RDS-Empfänger, der die Daten verschlüsselt zusammen mit den GPS-Daten an die Software übermittelt. Dieser Dienst ist überwiegend kostenfrei, nur die TMC-Mäuse liegen im Preis höher als andere.
Ob nun die Verkehrsdaten aus Online-Verbindungen oder von RDS-Stationen besser sind, darüber streiten sich zum Teil sogar die Experten. Letztendlich dürfte auch die persönliche Vorliebe entscheiden, ob man lieber einmal etwas mehr Geld ausgibt und dafür keine laufenden Kosten mehr hat, oder ob man die Verkehrsinformationen lieber online erhält und dafür an der Hardware sparen kann.