Auswertung Positionsgenauigkeit
Inhaltsverzeichnis
Testbedingungen
Die Testbedingungen habe ich in anderen Tests ausführlich beschrieben, es soll deshalb an dieser Stelle ein Link ausreichen.
Bei der BT-338 habe ich mich diesesmal für die BT-318 als Vergleichsmaus entschieden, einen ebenfalls schon von mir getesteten hochwertigen Standardempfänger ohne XTrack.
Wie immer habe ich möglichst viele bzw. lange Logfiles von beiden Empfängern parallel aufgezeichnet und anschließend zunächst bezüglich ihrer Lagegenauigkeit ausgewertet. Als Referenz dienten sowohl Raster-Karten der Landesvermessungsämter wie auch Vektor-Karten von Navteq.
Tracks
(Bilder zum Vergrößern anklicken)
Interpretation der Tracks
Bild 1 zeigt eine positive Überraschung. Bei durchnittlichen bis guten Empfangsbedingungen liegen die Tracks beide Mäuse so genau übereinander, dass der blaue Track der BT-318 kaum zu sehen ist. Zumindest in schnellen und engen Kurven hätte ich mir vorstellen können, dass die BT-338 eine leichte Trägheit zeigt, wie ich es bei XTrack-Mäusen mit Sirf II – Chip kenne. Dem ist nicht so, ein guter Beginn für die BT-338.
Bild 2 verstärkt diesen Eindruck. Speziell bei der Fahrt durch Wald, wo die Signale immer mehr oder weniger bedämft werden, zeigen XTrack-Mäuse mit Sirf II – Chip oft eine gewisse Trägheit und „fliegen“ manchmal aus der Kurve. Nicht so die BT-338, der Track ist identisch zur BT-318.
Bild 3 zeigt einen Effekt, den ich schon von Sirf II – Mäusen mit XTrack2 kenne, das „Dead Reckonning„. Bei völligem Signalverlust wie hier im Tunnel interpoliert der Empfänger noch eine gewisse Zeit weiter und gaukelt der PDA-Software einen Empfang vor. Die BT-338 macht das fast 100 m länger als die BT-318.
Bild 4 ist für mich die erste echte Überraschung. Man muß wissen, daß der Track hier tatsächlich nach dem Rechtsabbiegen unter der 4-spurigen Bundesstrasse liegt. Der Empfang ist miserabel, Standard-Empfänger verlieren hier häufig für 100 – 200 Meter den Satelitten-Kontakt. Daß die BT-338 hier mit 8 Sats den Kontakt hält, hat mich dabei weniger überrascht, das können auch ältere SirfII-XTrack-Mäuse. Aber daß die Maus dabei eine so gute Position berechnet, kenne ich von keiner anderen Maus. Tatsächlich stimmt hier der violette Track und nicht der blaue. Erst nach dem zweiten Rechtsabbiegen hat man wieder Himmel über sich, und erst hier findet die BT-318 wieder die richtige Position.
Bild 5: ein Tankstopp. Und ein weiteres Indiz für den XTrack-Algorythmus in der BT-338. Diese hat ihre Koordinaten aufgrund der Geschwindigkeit Null eingefroren, während die BT-318 geschwindigkeitsunabhängig Koordinaten liefert. Spätestens hier werden Geocacher aufmerksam werden.
Bild 6 ist sehr interessant, ein reiner Wandertrack, er läuft von rechts nach links. Beim Track der BT-338 habe ich bewußt die Punktansicht aktiviert. Tatsächlich bewege ich mich so wie auf dem blauen Track der BT-318, biege rechts von der Bildmitte nach rechts ab, um nach 20 Metern wieder links in die alte Richtung zu gehen. Nach weitern 10 Metern bleibe ich stehen und gehe ein paar Meter in verschiedene Richtungen. Dann zurück auf den Weg. Bei diesen kleinen Abstecher bin ich extrem langsam gelaufen, max. 2 km/h. Die BT-338 hat von diesem Abstecher absolut nichts mitbekommen, wie man durch die Punktedarstellung leicht erkennt. Erst als ich auf dem Hauptweg wieder meine normale Geschwindigkeit aufnehme, schreibt sie wieder mit. Kurz darauf noch einmal genau das gleiche links am Waldrand, auch hier habe ich mich vor und nach dem scharfen Linkseck sehr langsam bewegt.
Fazit Positionsauswertung
Für den KFZ-Einsatz ist die BT-338 hervorragend geeignet. Die Tracks liegen sehr genau, und zwar nicht nur unter bei gutem Empfang, sondern auch bei schlechten! Das ist der entscheidende Unterschied zu Sirf II – Xtrack – Mäusen, die können sich bei schlechtem Empfang durchaus mal „verirren“. Das hab ich bei der BT-338 nicht festgestellt. Für’s Auto kann die BT-338 bedenkenlos empfohlen werden.
Im Outdoor-Einsatz zeigt die BT-338 allerdings trotz Sirf III immer noch den bekannten XTrack-Effekt: bei Geschwindigkeiten kleiner 4 km/h friert die BT-338 die Koordinaten ein. Der Effekt ist der eben in Bild 6 beschriebene, die Maus verharrt einfach auf ihrer Position. In einem Rasterkartenprogramm wie Oziexplorer ist das direkt ablesbar, bei Schrittgeschwindigkeiten über 4 km/h aktualisiert sich die Position sekündlich und die Geschwindigkeit wird auch angezeigt. Wird man langsamer, geht die Geschwindigkeitsanzeige schlagartig auf Null und die Position bleibt stehen – obwohl man beispielsweise mit 3 km/h weiterläuft. In diesem Geschwindigkeitssegment unterhalb 4 km/h wird dann aber ca. alle 50 Meter eine neue Position von der BT-338 geliefert. Umgehen lässt sich dieser Effekt, indem man die Maus einfach ab- und wieder einschaltet. Der Neufix bringt dann immer die aktuelle Position. Dieser Trick fällt einem umso leichter, da die BT-338 für den Neufix selten über 5 Sekunden benötigt.
Trotzdem, damit ist klar: Geocacher und alle, die sich sehr langsam im Gelände bewegen (müssen), werden mit der BT-338 nicht glücklich werden. Wer aber normal wandert oder radfährt, kann die Maus nehmen, bei Geschwindigkeiten oberhalb 4 km/h tritt dieser Effekt nicht auf, ein lückenloser Track ist die Folge.