Beschreibung und Inbetriebnahme
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Beschreibung
Beide Mäuse ähneln sich vom äußeren Aufbau-Prinzip, die Abdeckklappe der Stromversorgung ist ganzflächig mit einer Gummiplatte versehen, um ein Verrutschen in Kurven zu verhindern. Bei der Emtac gefällt mir die helle Farbgebung, bei direkter Sonnenbestrahlung heizt sich das bläulich silberne Gehäuse deutlich weniger auf als das schwarze der NavOne. Bei der Stromquelle selber gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die NavOne kommt mit einem Standard-Lithion-Ion-Akku (1000 mAh) daher, während die Emtac mit vier Micro-Zellen (Typ AAA) ausgestattet ist. Unbestrittener Vorteil dieses Konzeptes ist die weltweite problemlose Verfügbarkeit dieser Zellenform.
Zumal man sowohl Akkus als auch Trockenbatterien einsetzen kann. Beim Einsatz von Akkus erreicht die Emtac aber natürlich nicht annähernd die vom Hersteller angegebenen Laufzeiten von bis zu 20 Stunden. Unverständlich ist mir, warum sich die Zellen in der Maus nicht aufladen lassen, hierfür ist ein separates Ladegerät und die Entnahme der Zellen erforderlich. Allerdings kann sowohl die Emtac wie die NavOne während des Betriebes mit Spannung versorgt werden, die NavOne wird dabei wie üblich auch aufgeladen, die Emtac entläd sich dann zumindest nicht.
Die NavOne besitzt einen Druckschalter zum Einschalten, die Emtac einen Schiebeschalter. Wer seine Maus im Auto ohne Akkus betreiben will, kann zwar beide Mäuse an eine an die Zündung gekoppelte Stromversorgung anschliessen, bei der NavOne ist aber immer noch der Druck auf den Hauptschalter notwendig. Der Emtac dagegen reicht ein anlegen der Spannung, um sie zu aktivieren.
Beide Mäuse besitzen je zwei LED’s, die über die Betriebszustände informieren. Buchsen für externe Antennen sind ebenso da wie Anschlüsse für externe Spannungsquellen.
Der Lieferumfang ist natürlich händlerabhängig und soll deshalb hier nicht aufgezählt werden, ich würde beim Kauf der NavOne vor allem auf ein 220- und ein 12-Volt-Ladekabel achten. Bei der Emtac ist wie gesagt ein Nachladen während des Betriebes nicht möglich, aber zum Dauerbetrieb im PKW ist auch hier zumindest ein Versorgungskabel für den Zigarrenanzünder erforderlich.
Inbetriebnahme
Beide Mäuse ließen sich problemlos sowohl mit einem Loox 720 als auch mit dem iPAQ 2210 koppeln. Code für die NavOne ist 0000 (4 x die Null), für die Emtac ist es 0183.
Obwohl kein X-Track – ein erster Blick auf die Stärke der Pegel macht schnell klar, dass der Nemerix-Chip im Gegensatz zur Emtac in der Empfindlichkeit gegenüber Sirf II – Standard-Empfängern „aufgemacht“ wurde.
Für die Abrissfestigkeit ist dies auf jeden Fall vorteilhaft, ob und wie stark die Genauigkeit darunter leidet – lassen wir uns überraschen.
Interessant ist bei beiden Empfängern die GGA-Zeile des NMEA-Protokolls. Schon bei letzten Tests der jüngeren Vergangenheit fiel mir immer wieder auf, dass jeder Chip-Hersteller sein eigenes Süppchen zu kochen scheint, wenn es um die Einhaltung der NMEA-Vorgaben geht. Auch Nemerix und u-Nav bilden da keine Ausnahme:
$GPGGA,161823.004,4851.2817,N,00916.0550,E,1,05,1.6,290.0,M,48.0,M,,*5F
Die 290,0 Meter entsprechen der tatsächlichen Höhe an dieser Stelle. Die 48,0 Meter sind die zugehörige Geoid-Korrektur. Damit machen es beide Chips anders als ein Standard-Sirf-II-Chip. Dieser würde an der gleichen Stelle 338,0 Meter Höhe liefern, und eventuell noch die Geoidkorrektur.
Für jede Navisoftware, die Höhenangaben liefert, ist das fatal. Die Soft kann unmöglich wissen, ob der erste Höhenwert der GGA-Zeile bereits korrigiert ist oder nicht. Damit wird es je nach verwendeter Maus zum Glückstreffer, ob die angezeigte Höhe stimmt oder zuviel/zuwenig anzeigt.
Bei Rasterkartenprogrammen wie Ozi oder Pathaway lässt sich in den neuesten Versionen einstellen, ob ein Korrekturfaktor verrechnet werden soll oder nicht. Damit wird man also bei richtiger Einstellung auch eine richtige Höhenangabe bekommen. Auch Software, die einfach nur den ersten Wert verrechnet, wird mit den beiden getesteten Mäusen die korrekte Höhe anzeigen. Die Navigon-Software (MN4 und MN5) zieht dagegen grundsätzlich vom ersten Wert 40 bzw. 48 Meter ab. Das geht bei der Emtac und bei der NavOne natürlich schief, mit diesen Mäusen zeigt die Navigon-Software grundsätzlich 40 bzw. 48 Meter zuwenig an.
Einen Vorwurf muss man dabei aber eher den Chip-Herstellern mit ihren immer neuen Methoden der Höhenangabe machen, denn es gibt genug Mäuse, bei denen Navigons Methode funktioniert. Ein Standard ist hier bei den Mäusen momentan leider nicht zu erkennen.