Falk Navigator 2004 (M&G)

Sprachausgabe und visuelle Zielführung

Sprachausgabe

Die Zeiten, als Sprachausgabe auf dem PDA ein Innovationsfeature war, sind zwar vorbei, doch auch über die Qualität der Sprachausgabe differenzieren sich die Systeme nach wie vor sehr stark.
Grundsätzlich sind zwei technische Varianten der Sprachausgabe möglich. Die synthetisch erzeugte Text-To-Speech Sprachausgabe ermöglicht einen großen Wortschatz, wirkt jedoch meist immer noch wie: von einem anderen Stern.
Die Zweite, auch von Falk gewählte Alternative, ist die Sprachausgabe durch zusammengesetzte, im Tonstudio aufgenommene Satzteile. Hier spricht man in der Regel von einer Wave-Sprachausgabe.
Die Zahl der einzelnen Satzteile lässt grob auf die Qualität der Sprachausgabe schließen, zumindest was die Größe des Wortschatzes anbelangt. Falk Navigator verfügt über ca. 80 Satzteile und liegt damit vor dem TomTom Navigator 3 mit nur ca. 60 Satzteilen. Doch die Konkurrenz von Navigon arbeitet schon seit einigen Versionen mit bis zu 400 Satzteilen.
Entsprechend zeigt sich die Sprachausgabe etwas umfangreicher als bei TomTom, aber bei weitem nicht so differenziert wie bei Navigon. Wenn man es von einem Navigonsystem gewohnt ist, vermisst man z.B. die Ansage von Autobahn- oder Bundesstraßennummern doch sehr. Die Sprachausgabe reicht in der Regel für eine Fahrt ohne Blick auf das Display problemlos aus.

Die akustische Qualität ist gut und die Sprachausgabe ist laut und verständlich. Der Tonfall der weiblichen Stimme ist jedoch für meinen Geschmack zum Teil etwas schroff und somit gewöhnungsbedürftig.

Insgesamt ist die Sprachausgabe im oberen Mittelfeld anzusiedeln, kommt jedoch weder inhaltlich noch akustisch an die Ausgabe der Navigonsysteme heran.

 Beispielwave:   Herzlich Willkommen  Kreisverkehr   Autobahn


Visuelle Zielführung

Die visuelle Zielführung besteht beim Falk Navigator wahlweise aus einem gemischten Karten- und Pfeilmodus oder einer reinen Pfeilansicht.
Die große Pfeilansicht erreicht über einen einfachen Klick auf die Kartendarstellung (linker Screenshot). Die Pfeilansicht eignet sich besonders für Motorradfahrer, die mit einem Blick die nächste Anweisung erfassen müssen. Die Pfeilansicht ist sehr gut gelungen, übersichtlich und dennoch detailliert genug, um die Kreuzungssituation zu erfassen.

Bei meinen Testfahrten habe ich die Pfeilansicht häufig benutzt, weil mich die ungewöhnliche Positionsanzeige auf der Karte immer wieder verwirrt hat.
Ich bin mir wirklich nicht darüber im Klaren, was Falk bewogen hat, eine derart komplizierte Positionsdarstellung in der Kartenansicht zu wählen. Die Anzeige besteht aus einem Punkt, der tatsächlichen Position. Doch damit nicht genug. Um diesen Punkt befindet sich ein Kreis. Auf diesem Kreis ein großer Richtungspfeil, welcher in die Fortbewegungsrichtung zeigt. Die Verwechslungsgefahr zwischen Richtungspfeil und Positionpunkt ist damit perfekt – vor allem wenn man wie bei den meisten Systemen nur einen Positionspfeil gewöhnt ist. Für Umsteiger ist diese Art der Positionsanzeige wirklich sehr kompliziert und eigentlich unnötig.
Das ganze ist doppelt schade, weil die Kartenansicht selber sehr gelungen ist. Die Karte hat gute Kontraste und bewegt sich sehr flüssig. Die Fahranweisungen werden zusätzlich zur Sprachausgabe im unteren Teil des Bildschirms in großer Schrift visualisiert. Im oberen Teil befindet sich eine kleine Pfeilansicht sowie Reisedaten. Bis auf die Reisedaten und die kleine Pfeilansicht können alle Bildschirmelemente vor der Navigation deaktiviert werden (Annäherungsbalken, Textbeschreibung, nächste Straße, Kompass, Straßennamen und Maßstab). Deaktiviert man einige Elemente, vor allem die sperrige Textanzeige, so erhält man eine wirklich große und übersichtliche Karte.

Die Kartendarstellung kann für die Nacht ein wenig abgedunkelt werden (Screenshot Mitte, Links), was jedoch in der Regel nicht ausreicht. Die Konkurrenz von Navigon ist hier weiter, dort wird die Bildschirmhelligkeit verringert und nicht nur eine farbliche Anpassung vorgenommen. Die Nachtansicht des Falk Navigator ist somit nicht konsequent genug.

Der Autozoom arbeitet zuverlässig und kann vor der Navigation abgeschaltet werden. Während der Fahrt kann mit den Pfeiltasten gezoomt werden. Sämtliche Einstellungen (mit Ausnahme der Tag/Nachtansicht) müssen vor der Navigation festglegt werden, auch nicht mehr ganz zeitgemäß.

Zusammenfassend ist die visuelle Zielführung befriedigend. Der ganze Aufbau der Navigationsansicht und der Positionsanzeige könnte jedoch stimmiger sein. Gut ist, dass fast alle Elemente optional wählbar sind. Schlecht ist, dass man sich vor der Navigation festlegen muss (auch bei der Ausrichtung der Karte nach Norden oder in Fahrrichtung). Besonders die gute Pfeilansicht und der flüssige und schnelle Kartenaufbau sind hier die Stärken.

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