Testergebnisse im Fahrzeug (serieller Betrieb)
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Das Testszenario
Gespannt war ich natürlich vor allem auf die Empfangsqualität der Hi-303 MMF. Obwohl ich nach einigen Tagen schon einen sehr guten Eindruck hatte, war klar, dass sich die Hi-303 MMF auch in einem objektiven Vergleichstest bewähren musste.
Als Vergleichsempfänger diente die CMC-Navistar, ein GPS, das ich auch heute im Zeitalter von Sirf 2 nach wie vor zu den sehr guten Geräten zähle. Die CMC-Navistar dürfte vielen noch aus dem P1-Navigationspaket bekannt sein.
Der eigentliche Vergleichstest fand im PKW statt, wobei die bei Pocketnavigation inzwischen schon übliche Prozedur eingehalten wurde:
Beide Empfänger befanden sich nebeneinander unter der Windschutzscheibe. Immer nach 10 Minuten Fahrt wurde die Position getauscht, um gegenseitige Beeinflussung oder Empfangsnachteile auszugleichen. Ein Einfluss der Position war jedoch nicht feststellbar. Als Teststrecke diente eine Route von ca. 40 Minuten mit einer Mischung aus freiem Feld, Wald, Tunnel und Stadt. Diese Fahrt machte ich öfters bei unterschiedlichen Empfangsbedingungen. In diesem Testbericht sind die Logfiles unter durchschnittlichen Empfangsbedingungen zu sehen.
Um von beiden Empfängern ein zeitsynchrones Logfile zu erhalten, wurde die CMC-Navistar seriell an den iPAQ angeschlossen, während die Hi-303 MMF im CF-Slot arbeitete. Der iPAQ selber musste für diesen Test auf dem Armaturenbrett liegen, um die Hi-303 MMF mit der CMC-Navistar positionsmäßig tauschen zu können. Während der Fahrt liefen zwei GPS-Tools, die beide ein NMEA-Protokoll mitloggen konnten – TomTom-GPS an Com1 für die CMC-Navistar und VisualGPSCe an Com5 für die Hi-303 MMF.
So war es nach beendeter Fahrt eine relativ einfache Aufgabe, beide Logfiles in Excel auszuwerten und nach Sats in Use (GGA), Sats in View (GSV), dem H-Dop- Wert (GGA, GSA) sowie der Geschwindigkeit (RMC, VTG) über der Zeit (RMC) darzustellen. Die ausgewerteten Kurven bestätigen meinen subjektiven Eindruck:
Ergebnisse Teil 1
Die CMC-Navistar und die Hi-303 MMF schenken sich so gut wie nichts. Auch unter sehr kritischen Empfangsbedingungen bleibt es ein Kopf an Kopf Rennen. Am besten schauen wir uns die folgenden Kurven unten etwas genauer an: Ein Effekt, den ich ehrlich gesagt nicht erwartet hätte, zeigt sich gleich beim Vergleich der Sats in View, ab und zu liegt die CMC hier einen Sat höher.
Da diese Information von den Satelliten kommt und nichts mit der Empfangssituation zu tun hat, berechnen die Empfänger diese Information möglicherweise unterschiedlich.
Die Sats in Use wollen wir uns dort mal etwas genauer ansehen, wo es in der Praxis wichtig ist: Unter schlechten Empfangsbedingungen.
Aber auch hier geht der Wettkampf unentschieden aus. Die Fahrt durch Untertürkheim, die sich durch Häuserschluchten mit max. 15 Meter Breite zwischen 3-stöckigen Häusern auszeichnet, zeigt die unten folgende Kurve.
Auch dort, wo die Zahl unter 4 fällt also wo Satabriß droht findet man sowohl die CMC als auch die Haicom zu gleichen Teilen.
Ergebnisse Teil 2
Im oberen Teil der unten folgenden Kurve erkennt man eine Tunneldurchfahrt. Der H-DOP-Wert zeigt eher leichte Vorteile für die Haicom, was sich aber nicht auf die Sats in Use auswirkt.
Fahrt durch die Altstadt von Untertürkheim und Luginsland, hier entstand der Graph Häuserschlucht: Sats in Use. Beide Empfänger konnten hier zwar knapp, aber erfolgreich den Satabriss verhindern. Lediglich die CMC hatte ganz kurz nur 3 Sats zur Verfügung, die Haicom konnte an dieser Stelle 4 Sats halten.
GPSTrack
Die oben aufgezeichneten Tracks habe ich hier mal mit dem Programm GPSTrack vom Forenmitglied nSonic visualisiert.
Mit diesem Programm können Tracks sehr einfach grafisch dargestellt werden und zwar wahlweise bezogen auf Höhe, Geschwindigkeit, Sats in View, Sats in Use und HDOP.
Man erkennt, dass der Track ganz unten rot ist, dies war die Stelle, an der beide Empfänger in Häuserschluchten gegen den Satabriss kämpften.
Der Track kann mit wenigen Mausklicks in einer Karte kalibriert werden. Man muss dazu nichts von Kartendatum und Projektion verstehen, die Kalibrierung erfolgt ausschliesslich auf grafischem Weg.
Das Programm kann man über die Seite von nSonic herunterladen. Sehr empfehlenswert!
Fazit KFZ-Einsatz
Sonstige Merkmale der Hi-303 MMF sind Sirf 2 typisch gut und unauffällig: Fixzeiten von 30 Sekunden bei gutem Empfang gelten heute als Standard.
Lediglich bei schlechter Empfangslage, oder wenn die Hi-303 MMF erst während der Fahrt mit Strom versorgt wird, können auch mal 2-3 Minuten bis zum Fix vergehen.
Fazit für den KFZ-Einsatz: Sehr empfehlenswert.