Die Verbesserungen im Detail
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Verbesserte Empfangsleistung und Laufzeit
Ein großer Nachteil des Navman war der nur mittel- mäßige GPS-Empfang. Zum einen dauerte es immer recht lange (ca. 60 Sek.) bis die Position bestimmt war (Fix), zum anderen war auch die Empfangs- empfindlichkeit nicht mit der einer guten GPS-Maus zu vergleichen.
Laut Herstellerangabe wurden in der Version SE folgende Änderungen im Bereich des GPS-Empfängers/Antenne vorgenommen:
„Der NavmanSE zeichnet sich aus durch verbesserten GPS Empfang aufgrund eines neuen, nach Militärspezifikationen gefertigten Kristalls aus.“
Das hört sich erstmal gut an und zeigt auch in der Praxis ein erheblich verbessertes Empfangsverhalten. Ein direkter Vergleich mit dem Vorgänger zeigt, dass im Schnitt (abhängig von der Umgebung und den Empfangs-bedingungen) 1-2 Satelliten mehr empfangen werden. Die Empfangsleistung stand unter optimalen Bedingungen einer guten Maus (Referenz TMC-Maus – Leadtek) in fast nichts mehr nach. Der Empfang war damit deutlich besser als bei den meisten von mir getesteten CF-GPS-Empfängern.
Auch die Zeit bis zum ersten Fix hat sich stark verkürzt. Nervige Wartezeiten entfallen in der Regel. Aus irgendwelchen Gründen kommt es jedoch nach wie vor in seltenen Fällen vor, dass es Minuten dauert, bis der Fix erfolgt. Im Vergleich zu der ersten Version ist die Zeit jedoch meist bis zu 100% kürzer.
Die Updaterate (also die Zeit zwischen einer Positionsbestimmung) wurde von 1Sek. auf 2Sek. angehoben. Für die Navigation zu Fuß keine Einschränkung, auch bei der normalen Kfz-Navigation sind 2Sek. noch in Ordnung.
Insgesamt war ich überrascht und begeistert von der Empfangsleistung, die für mich bisher immer ein schweres Argument gegen den Navman war. Durch die Helixantenne ist der Empfang nach wie vor verhältnismäßig unabhänig von der Ausrichtung der Antenne. Somit ist der Navman wirklich für den mobilen Einsatz geeignet.
Geringere Stromaufnahme
Auch die Laufzeit konnte verbessert werden. Man hat das Gefühl, als würde das Jacket praktisch keinen Mehrverbrauch erzeugen. Die Laufzeit des PocketPC wird kaum verkürzt. Ich schätze die Stromaufnahme auf weit unter 80mA (kein Datenblattwert). Weiterhin ist die Laufzeit jedoch sehr stark von äußeren Faktoren (Temperatur, Displayhelligkeit, CPU-Last etc.) abhängig. Mit einem Ipaq 5550 sind Laufzeiten von über 5h nun endlich möglich. Die 5h werden jedoch nur ohne Displaybeleutung erreicht.
Doch die Verlängerung der Laufzeit wurde hauptsächlich durch einen Trick erreicht. Man setzte per neuer Firmware einfach das Intervall zwischen den Positionsbestimmungen von einer auf zwei Sekunden hoch. Damit werden nur noch halb so viele Berechnungen durchgeführt, was natürlich die Stromaufnahme verringert.
Diese Methode, die Stromaufnahme zu reduzieren, nennt man normalerweise Tricklemodus. Bei einem Intervall von 2Sek. würde ich noch nicht von einem Tricklemodus sprechen, aber die Technik ist die gleiche. Besser wäre es, wenn der Benutzer das Intervall selber (z.B. mit einem Tool auf dem PocketPC) wählen könnte. Denn mit einem längeren Intervall, 30Sek. wären für die Fußgängernavigation voll ausreichend, ließe sich die Stromaufnahme weiter verringern. Vielleicht bietet Navman in Zukunft ein solches Tool an.
Anschluss für eine externe Antenne
Der Einsatz eines Navman GPS-Jacket in einem Fahrzeug brachte oftmals Probleme mit sich. Keine Chance hatten Navmanbesitzer bislang wenn: Die Frontscheibe bedampft (wärmedämmend) war und keine GPS-Signale durchließ, die Frontscheibe zu flach war und sich der PocketPC mit Jacket nicht anbringen ließ (bei manchem Sportwagen) oder man einfach eine vernünftige Brodithalterung statt der Saugnapfhalterung nutzen wollte. Optimale Sicht auf das Display und optimaler GPS-Empfang sind in einem Fahrzeug leider oft nicht am gleichen Platz.
Der NavmanSE hat endlich einen MCX-Anschluß zu einer externen Antenne. So kann man den PocketPC in einer vernünftigen Halterung (z.B. Brodit) im Fahrzeug so plazieren, dass man eine optimale Sicht auf den Bildschirm hat. Zugleich kann man die externe Antenne so anordnen, dass diese einen optimalen Empfang besitzt. Da die externen Antennen meist wasserdicht sind, können diese sogar außerhalb des Fahrzeugs befestigt werden.