Technische Daten, Spannungsversorgung und Empfangsleistung
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Technische Daten
Empfänger: | 12-Kanal SiRF II LP |
Gewicht: | ca. 110g |
Time to Fix: | Cold 120s – Warm 48s – Hot 18s |
Antennentyp: | Helixantenne eingebaut |
Steckplätze: | CT Type I/II |
Protokoll: | NMEA0183 GGA/GSA/RMC/GSV (1x/s) |
Spannung: | nur über PocketPC |
Der Navman trägt natürlich gegenüber dem nackten Ipaq ziemlich auf.(ähnlich dem PC-Card-Jacket) Insgesamt liegt der Navman aber gut in der Hand und fühlt sich erstaunlich leicht an. Die Verarbeitung ist hochwertig und das Gerät wirkt sehr solide.
Problem Spannungsversorgung
Das Jacket besitzt keinen eingebauten Akku. Es wird über den Hauptakku des Ipaq mit Strom versorgt. Waren ältere Jacketmodelle noch mit einem recht stromfressenden Chipsatz ausgestattet, zeigte sich der von mir getestete Navman 3400 mit seinem SiRF II LP (Low-Power)-Chipsatz recht begnüglicht.
Dennoch sind hier die Grenzen des mobilen Einsatzes schnell erreicht. Die Gesamtlaufzeit des Systems ist von vielen Faktoren abhängig. Die Hintergrundbeleuchtung des PocketPC ist eine der Hauptstromverbraucher. Zum Glück braucht man diese Hintergrundbeleuchtung im Freien meist nicht. Die Außentemperatur wirkt sich ebenfalls stark auf die Laufzeit des Akkus aus. Gerade im Winter sollte man also versuchen, dass System in Körpernähe zu tragen, da sich bei Minustemperaturen die Laufzeit schnell halbieren kann.
Ohne Hintergrundbeleuchtung kann man mit einem Ipaq 3970 von ca. 4-5h Laufzeit ausgehen. Mit Hintergrundbeleuchtung und Speicherkarte kann die Laufzeit jedoch schnell bei nur 2h liegen.
Das wäre alles kein Problem, wenn entweder Ipaq oder noch besser Jacket über einen Wechselakku verfügen würden. Denn nur dann wäre zumindest theoretisch eine unbegrenzte Laufzeit des Systems möglich. Selbst bei einer Tagestour (von einer mehrtägigen Hüttentour wollen wir gar nicht erst reden) kommt man mit 5h Laufzeit schnell an die Grenzen. Auch wenn der neue Ipaq 5450 insgesamt über weniger Akkuleistung verfügt als seine Vorgänger, so hat ihm der Hersteller endlich einen Wechselakku verpasst. Auch wenn das nicht der Verdienst von Navman war, so kann man mit diesem Ipaq zumindest die Laufzeit beliebig verlängern und das Akku/Laufzeitproblem ist somit gelöst.
Wer einen älteren Ipaq besitzt, musst sich gut überlegen, wie er den Navman einsetzen möchte. Um ab und zu mal die Position auf der Karte zu checken reicht die Akkuleistung voll aus, um eine durchgehende Navigation mit Trackaufzeichnung bei einer Tagestour zu gewährleisten, ist man im Hinblick auf Systemlaufzeit mit einem Handgerät (eTrex, Magellan etc.) besser bedient. Der PocketPC muss in diesem Fall nicht noch das GPS-Modul mit Spannung versorgen, denn die Handgeräte haben eigene Akkus und laufen bis zu 24h.
Viele User wünschen sich nach wie vor den Navman mit Wechselakku, ob dieser jemals kommt, wage ich zu bezweifeln. Lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überraschen. Mit dem Einsatz des LP(Low-Power) Chipsatzes hat Navman aber einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht und die Zeiten, wo ein GPS-Jacket nur 90min Laufzeit vorzuweisen hatte sind zum Glück vorbei. Deswegen ist es sehr wichtig, beim Kauf gebrauchter aber auch neuer Geräte darauf zu achten, ob schon der neue SiRF II LP-Chipsatz verbaut wurde.
Empfangsleistung des Navman GPS Jacket
Neben dem Formfaktor (Mobilität) und der Stromaufnahme ist die Empfangsleistung mit Sicherheit das wichtigste Kriterium für ein gutes GPS-Empfangsgerät. Das Navman Jacket zeigt, dass nicht nur der verwendete Chipsatz, sondern auch das „Drumherum“ und vor allem die Antenne entscheidenden Einfluss auf die Empfangsleistung haben.
Kennt man den SiRF II Chipsatz (z.B aus der GNS TMC-Maus, Royaltek RGM2000 etc.) eigentlich als einen sehr schnellen Chipsatz, so lässt sich der gleiche Chipsatz im Navman GPS etwas mehr Zeit beim Suchen nach Satelliten. Während man bei schnellen GPS-Mäusen im Schnitt mit ca. 30Sec. rechnen muss, bis man einen „Fix“ – eine erste Positionsbestimmung erreicht, so kann dieser Vorgang beim Navman GPS-Jacket etwas länger dauern.
Da diese Zeit sehr stark von äußeren Faktoren abhängt (Satellitenkonstellation, freie Sicht zum Himmel etc.) lässt sich nur eine Zeitspanne angeben, die ich in der Praxis benötigt habe. Die Zeiten lagen zwischen 1min und 10min. Im Schnitt würde ich von 2-3min sprechen. Das entspricht nicht dem Datenblatt, deckt sich aber voll mit Erfahrungen, die viele Leser mir geschrieben haben.
Beim Einsatz zu Fuß, zum Beispiel vor einer Wanderung, ist das kein Problem. Ehe man sich die Schuhe noch mal richtig geschnürt hat, ist die Position bestimmt. Anders im Auto, hier kann einen die Zeit bis zum ersten Fix zum Wahnsinn treiben, vor allem dann, wenn die Mitfahrer ungeduldig warten. Wer die Fixzeiten einer schnellen SiRF II Maus gewöhnt ist, wird sich umstellen müssen. Wer es nie anders erlebt hat, der wird sich schon darüber freuen, dass er in nur 2min überall auf der Welt seine Position findet.
Aber nicht nur die Zeit bis zum ersten Fix ist ein Kriterium für guten Empfang. Auch die Signalstärke und vor allem die Antennencharakteristik ist wichtig.
Auch bei der Empfangsempfindlichkeit ist das Navman Jacket seinen kabelgebundenen Verwandten (GPS-Mäuse) meist deutlich unterlegen. Eine im Fahrzeug gut ausgerichtete GPS-Maus mit aktiver Patchantenne wird fast immer eine höhere Empfangsempfindlichkeit aufweisen als das Jacket. Im Zweifelsfall kann eine stärkere Empfangsleistung ein bis zwei Satelliten mehr oder weniger bedeuten. Im Auto ist man, von Kabeln etc. mal abgesehen, meiner Meinung nach also mit einer guten Maus besser bedient.
Doch das Navman Jacket arbeitet mit einer Helixantenne, die auf den Bildern deutlich zu sehen ist. Dieser Antennentyp hat die Eigenschaft, unabhängiger von der Ausrichtung der Antenne einen guten Empfang zu gewährleisten. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Nehmen wir eine CF-GPS-Karte mit eingebauter Patchantenne. Diese sind meist in einem bestimmten Winkel verbaut. Nur wenn die Oberfläche der Patchantenne genau zum freien Himmel zeigt, ist der Empfang optimal. Hält man PocketPC mit CF-GPS jedoch etwas seitlich, nicht im richtigen Winkel etc., ist die Empfangsleistung sehr eingeschränkt.
Anders bei einer Helixantenne, wie Sie das Navman Jacket verwendet: Die Ausrichtung und Winkel wirken sich wesentlich weniger auf die Empfangsleistung aus. In der Praxis z.B beim Wandern, wird man aber in den seltensten Fällen genau den richtigen Winkel treffen, mit der Helixantenne hat man also ständig einen guten, dafür aber zum Teil keinen spitzenmäßigen Empfang.
Aus diesen Gründen ist die Helixantenne im mobilen Einsatz vorzuziehen. Um die Nachteile ausgleichen zu können, müsste man eine externe Patchantenne anschließen können. Leider fehlt der Anschluss für eine externe Antenne.
Fazit über die Empfangsleistung: Die Empfangsleistung insgesamt ist gut. Sie kommt jedoch in den Teildisziplinen nicht an die hochwertiger GPS-Mäuse heran. Im Vergleich zu CF-GPS-Karten ist sie durch ihre Helixantenne jedoch leicht überlegen.