Das Sentinel-Projekt, das seit Januar 2011 läuft, wurde ins Leben gerufen, um GPS-Störungen auf britischen Straßen zu messen.
Das Pilotprojekt, das von der Firma Chronos Technology durchgeführt und mit Regierungsmitteln unterstützt wird, konnte in der Langzeitstudie den illegalen Einsatz von GPS-Störsendern über ein eigenes geheimes Sensorennetzwerk von vier GPS-Sensoren feststellen. Dabei wurden mehrere Standorte über einen Zeitraum von 2 bis 6 Monaten pro Standort überwacht.
So konnten die Forscher den weit verbreiteten Einsatz von GPS-Störsendern in Großbritannien nachweisen. Andy Proctor, Bereichsleiter von Chronos Technology erklärt, dass seit Januar 2011 mehr als hundert GPS-Interferenz-Zwischenfälle von Fahrzeugen ausgehend, enthüllt wurden.
GPS-Störsender senden ein starkes lokales Signal auf der gleichen Frequenz wie GPS, und „überfluten“ damit effektiv das schwache GPS-Signal, das von Satelliten ausgesendet wird. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Menschen das GPS illegal stören, sagte der Chronos Geschäftsführer Charles Curry, auf der Konferenz des National Physical Laboratory (das Pendant zur deutschen Physikalisch-Technischen Bundesanstalt – Metrologie). Dazu gehört, dass versucht werde, kriminelle Taten zu vertuschen, z.B. durch Störsender in geklauten Autos, um deren Ortung durch die Eigentümer zu verhindern, oder auch in Firmenfahrzeugen, um sich der GPS-Aufzeichnung durch die Auftraggeber zu entziehen, etwa seitens der Berufsfahrer.
In dem Weblog und Nachrichtenticker Slashdot ist bereits eine Diskussion darüber entbrannt, ob eher Verbrecher oder Berufsfahrer GPS-Störsender nutzen. Laut ZDNet UK betonen die Forscher auf der oben erwähnten Konferenz jedenfalls, dass GPS-Störungen schwerwiegende Auswirkungen auf die Kommunikationstechnologien haben können, die zur Positionierung und Zeitmessung auf GPS angewiesen sind; ebenso können See-und Luftfahrzeuge mit GPS-Einsatz durch Störungen betroffen sein.
- ZDNet Bericht (Englisch)
- Chronos Technology Internetseite